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1146. heinrich mia - 01.11.2025 22:51 -
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1145. barbas otto - 31.10.2025 20:24 -
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1144. barbas otto - 31.10.2025 20:24 -
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1143. Hörspiele von Michael Koser - 18.08.2025 14:41 -
Michael Koser: Professor van Dusen
Prof. van Dusen: Eine Unze Radium (RIAS 1978)
Wie Sie wahrscheinlich wissen Mr.Hatch ist Radium ein rätselhaftes praktisch noch unerforschtes Element. Rätselhaft, praktisch unerforscht. Warum Mr Hatch, warum sendet Radium Strahlen aus. Ja warum. Und welche Wirkung haben diese Strahlen. Wirkungen Strahlen. Diese Fragen vor allem gilt es zu beantworten Mr Hatch. Meinen Bericht über den höchst merkwürdigen Fall der verschwundenen Unze Radium kann ich bei aller Bescheidenheit kaum besser beginnen als mit dem Gespräch, das ich damals für meine Zeitung, den Daily New Yorker mit Prof. Dexter vom physikalischen Institut führte, Gespräch ist allerdings nicht der rechte Ausdruck, Prof. Dexter ein Wissenschaftler von der leicht begeisterten Sorte, hielt mir einen Vortrag

Prof. van Dusen: Das sicherste Gefängnis der Welt (RIAS 1978)
Ich, meine Herrschaften, ich, Prof. Augustus van Dusen, Dr. der Philosophie, der Naturwissenschaften, der Medizin usw usw Mitglied diverser Akademien und zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften ich erklär hiermit feierlich daß einem wahrhaft intelligenten Menschen nichts wohlgemerkt nichts unmöglich ist. Hört hört. Ich habe gesprochen. Mit dem wahrhaftintelligenten Menschen meinen Sie ja wohl in erster Linie sich selbst nicht wahr Prof. Selbstverständlich, mein bester, kenne dich selbst. Ah. Solon, 6. Jh. vor Chr. Darauf muß ich was trinken, Ober noch eine Flasche Champagner. Die Geschichte, die ich Ihnen erzählen möchte, begann an einem Frühlingsabend bei Chirico in der 5thAvenue wo sich eine kleine aber erlesene Gesellsch

Prof. van Dusen: Mord bei Gaslicht (RIAS 1978)
Ja, Moment, ich muß erst den Satz zu Ende schreiben, ja bitte? Hallo? Ja? Spreche ich mit Mr. Hatch, Mr Hutchinson Hatch vom Daily New Yorker? Ja und wer sind Sie. Oh natürlich verzeihen Sie, Henley ist mein Name, Weldon Henley, erinnern Sie sich noch an mich? Ah ja ich erinnerte mich an ihn aus den guten alten Zeiten, als ich noch freier Mitarbeiter bei der eleganten Welt war und die Spalte Klatsch mit Hatch schrieb, Sie wissen schon, wer mit wem wo wann wie lange und bei meinen ungeheuer anstrengenden Recherchen auf Mitternachtsparties und dergleichen war ich des öfteren auch auf Mr. Weldon Henley gestoßen, daß er mir einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen hatte, kann ich zwar gerade nicht behaupten, aber aufge

Prof. van Dusen: Der Mann, der seinen Kopf verlor (RIAS 1979)
Wie so viele Fälle in der ruhmreichen Laufbahn von Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen, genannt die Denkmaschine begann auch dieser damit daß James, van Dusens getreues Faktotum, an die Tür des Labors klopfte, hinter der sich sein Herr mit chemischen, vielleicht auch physikalischen oder biologischen, auf alle Fälle epochalen Untersuchungen beschäftigte, es war an einem kühlen Herbstnachmittag, genauer am 20. September 1902. Ja? Herr Professor. Wie oft habe ich ihnen schon gesagt James daß Sie mich während der Experimente auf gar keinen Fall stören dürfen. Ja ich weiß Herr Prof. Nabitte. Entschuldigen sie Herr Prof aber der Herr läßt sich nicht abweisen. Welcher Herr. Der Herr an der Tür, Herr Prof, der Herr der sie un

Prof. van Dusen: Stirb schön mit Shakespeare (RIAS 1979)
Verschwunden? Ja Prof, spurlos verschwunden. Hm. In Luft aufgelöst, und das praktisch vor meiner Nase. Nun ja. Und vor 300 Zuschauern. Ach das klingt schon anders, hat man die Polizei verständigt. Natürlich und Detective Sergeant Caruso ist auch schon fleißig am suchen, aber er wird nichts finden, der Fall ist so rätselhaft, so unerklärlich, daß nur einer ihn lösen kann, Prof Dr Dr Dr Augustus van Dusen genannt die Denkmaschine und deshalb bin ich hier. Sehr schmeichelhaft mein lieber Hatch, ich glaube Ihr Fall interes siert mich, erzählen Sie mir die Geschichte. Ja. Die ganze Geschichte mit allen Einzelheiten von Anfang an. Also ich war gestern abend im Theater. Die ganze Welt ist Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spiele

Prof. van Dusen: Die Perlen der Kali (RIAS 1979)
Man schrieb den 7.Mai des Jahres 1903, es war Frühling in NewYork, im Central Park blühten die Krokus- se, die Wolkenkratzer am Timessquare schossen in die Höhe und in der Wallstreet vermehrten sich die Doll ars auf wunderbare Weise, nicht daß von all dem viel zu sehen gewesen wäre, es nämlich dunkel, genauer eine halbe Stunde vor Mitternacht, ganz davon abgesehen, daß der New Yorker Frühling mich gerade jetzt ziemlich kalt ließ, denn ich war dabei, meine geliebte Vater- und Heimatstadt für längere Zeit zu verlassen. Alle Besucher von Bord bitte. Mein Name ist Hatch, Hutchinson Hutch, Reporter beim Daily New Yorker, dem Weltblatt der Weltstadt und wenn Sie jetzt fragen warum ich mich vom Broadway verabschiede um die

Prof. van Dusen: Whisky in den Wolken (RIAS 1979)
Hoch, da, da geht er hoch, sehen Sie doch, Prof, er steigt, er steigt. Ja was haben Sie denn erwartet, natür-lich steigt er, er muß ja steigen. Und wie er steigt Prof, jetzt muß er schon 500m hoch sein mindestens 600, 700, das geht ja wie die Feuerwehr. Die physikalischen Eigenschaften des Wasserstoffgases wie ich soeben auszuführen gedachte als Sie mich unterbrachen bedingen doch. Um Gotteswillen, eine Explosion an Bord, eine Stichflamme, das Gas, das Gas hat sich entzündet, der Ballon steht in Flammen, er stürzt ab, oh Gott, wie, wie konnte das geschehen, Prof. Das, mein lieber Hatch muß und wird untersucht werden, nehmen Sie den Hut ab, was wir hier mitansehen ist nicht nur das Ende eines großen wissenschaftlichen Unternehmens

Prof. van Dusen: Wettbewerb der Detektive (RIAS 1979)
Wenn jemand behauptet der Fall des verschwundenen Ministers sei der ungewöhnlichste in der langen ruh- mreichen Laufbahn von Prof Dr Dr Dr Augustus van Dusen genannt die Denkmaschine, dann werde ich bestimmt nicht widersprechen, und der Prof. selbst wohl auch nicht, dabei fing alles ganz harmlos an, ich saß in unserem Londoner Hotel dem Savoy am Kamin und studierte die Times vom Tage. Irland Einfuhrzoll für Getreide, nicht viel los in der Politik, ah Hofnachrichten, 9 September 1903, seine Majestät König Ed-ward der 7. hält sich zurzeit in Schloß Roche Abbey bei Doncaster auf, um die dortigen Galopprennen mit seinem Besuch zu beehren, dem gehts gut, auch Innenminister Lord Chesterfield befindet sich nicht in Lon

Prof. van Dusen: Ein Mörder bei Madame Tussaud (RIAS 1979)
London 16. November 1903, am frühen Abend, typisches englisches Herbstwetter, Regen, Kälte, Nebel, wä- hrend Big Ben die sechste Stunde schlägt, geschieht im vornehmen Hotel Savoy am Victoria Embankment folgendes: ein Kellner in der Hand ein Tablett mit einem Sektkühler, einer Flasche und einem Glas stürzt in das Büro des Hoteldirektors, bleich wie der Tod. Herr Direktor Mr Bunny Sir. Was soll denn das wiederum heißen, seit wann ist es im Savoy Sitte, ohne Anmeldung und ohne anzuklopfen in das Büro des Direktors einzudringen. Aber, aber Herr Direktor. Sie sind doch Kellner bei uns, wie ich sehe, Name. Max, Max Ni-cholas Zimmerkellner im vierten Stock, aber aber hören Sie doch Herr Direktor. Und Sie sind, wie ich eben

Prof. van Dusen: Lebende Bilder - toter Mann (RIAS 1979)
Calais, Calais, der Expreß nach Paris fährt in Kürze ab, beim Einsteigen bitte beeilen. Ah Frankreich Prof la belle France, das Land der Kultur und der Lebensfreunde, Jack Offenbach, die Kathedrale von Chartres, Emil Zola, Tivolibouexiere, Champagner, Trüffel, Schnecken mit Knoblauch. Wie ich schon des öfteren Ge-legenheit hatte festzustellen mein lieber Hatch, Sie besitzen einen bemerkenswerten Sinn für das unwesent-liche. So. Zum Express nach Paris bitte einsteigen und die Türen schließen, der Zug fährt ab. Was hätte ich denn Ihrer Meinung nach erwähnen sollen, Prof. Vor allem doch dieses, daß sich in Frankreich zur Zeit ein für unsere gesamte Zivilisation bedeutungsvoller, ja wegweisender Prozeß vollzieht, ich meine die Verbind

Prof. van Dusen: Sein erster Fall (RIAS 1979)
Einer, zwei, drei, vier, fünf, sechs sieben. Am frühen Morgen hatten wir Paris verlassen, die Grenzkontrolle lag hinter uns und jetzt fuhren wir quer durch das deutsche Reich, ich langweilte mich ungeheuer, der Zug hatte keinen Speisewagen und draußen gabs nichts zu sehen, nur Wiesen und Wälder, abundzu einen Kirch-turm oder einen Ochsen auf dem Feld. Was um alles in der Welt treiben sie denn da, Hatch. Siebzehn, ich zähle die Ochsen draußen auf dem Feld, achtzehn. Ochsen zählen sie, ohne Frage eine Tätigkeit die Ihnen angemessen ist, mein lieber Hatch, darf ich dennoch darum bitten, daß sie das einstellen, sie stören mich. Was soll ich denn tun Prof, mir ist langweilig. Nehmen sie sich ein Beispiel an mir, arbeiten sie. Prof. Dr.

Prof. van Dusen: Stimmen aus dem Jenseits (RIAS 1980)
Kennen Sie Bad Emsingen, nein, na dann lassen Sie sich mal was aus dem Baedeker vorlesen, Band Mittel- deutschland, Ausgabe von 1903, ja hier, im Herzen des Fürstentums Schleuß-Reitz-Wittgenstein, inmitten grüner Wälder und ausgedehnter Weinberge, liegt Bad Emsingen, mit 2000 Einwohnern nach der Haupt-stadt Wittgenstein die größte Ortschaft des Fürstentums, Kenner deutscher Badeorte werden hier zwar die internationale Atmosphäre vermissen, wie sie etwa Kissingen oder Baden-Baden auszeichnet, wer jedoch Ruhe sucht und Linderung von Leiden des Verdauungs- und Nervensystems, wird beides in Bad Emsingen finden, das heilkräftige Wasser der Fürstenquelle wird allgemein gerühmt, der gepflegte Kurpark und die

Prof. van Dusen: Wer stirbt schon gern in Monte Carlo (RIAS 1980)
Mesdames, faites vos jeux, rien ne va plus, dixneuf rouge impair passe. Wieder nix dann auf ein neues. Mes dames, faites vos jeux, rien ne va plus, huit noir pair manque. Danke mein Freund, hier für die Bank. Merci Monsieur de Marquis. Sagenhaft Marquis, 6000 Franc und das heute abend schon zum 12 mal oder. Zum 13, Milord. Sagenhaft, gestern eine runde viertel Million, heute, wieviel haben Sie heute gewonnen. Genau 78 000 Franc, bisher. Sagenhaft. Dem glücklichen Milord schlägt keine Stunde, Sie haben ja auch nicht ge-rade Pech gehabt. Mein Gott Marquis die paar 1000 Franc nicht der Rede wert. Mesdames, faites vos jeux. Montecarlo mehr brauche ich nicht zu sagen, Sie wissen bescheid, Säulen und Samt, Kristallüster, Gold auf

Prof. van Dusen: Rotes Blut und weißer Käse (RIAS 1980)
Ah das ist eine Luft, was meine Herren, weich wie Samt, klar wie ein Bergquell, rein wie ein frisch gebadet- es Baby. Kaum Kohlenmonoxid, keine Schwefelverbindungen. Die schiere Gesundheit meine Herren, Natur atmen sie, atmen sie tief durch. Eine gute Havanna wäre mir lieber. Aber Hatch. Nein keine Sorge Prof, ich verkneife mir meine unnatürlichen Gelüste. So ist es recht Mr. Hatch, lassen sie alles hinter sich, was den Menschen an der wahren Entfaltung seines ichs hindert, Nikotin und Alkohol, einschnürende Kleidung, die Konventionen der sog. Gesellschaft, das nervenzerfetzende Chaos der großen Städte. Ach New York, hätten Sie mich bloß nicht erinnert, Dr. Pontifex, Broadway, Times Square, Central Park, die Freiheitsstatue, wie

Prof. van Dusen: Zocker, Zossen und Zinnober (RIAS 1980)
Mitten in Europa liegt das deutsche Kaiserreich, mitten in Deutschland liegt Berlin, mitten in Berlin liegt die Straße unter den Linden, und mitten auf dieser Straße befanden sich am 24. Juni 1904 unter hunderten von Menschen zwei amerikanische Weltreisende, Prof DrDrDr Augustus van Dusen, die Denkmaschine zu benannt und meine Wenigkeit Hutchinson Hatch, es war ein herrlicher Tag, die Passanten trugen Musselin kleider sofern weiblich und falls männlich Flanellanzüge und Panamahüte, die Sonne schien und über die Straße zog die Wache mit klingendem Spiel, die Luft roch nach Sommer, nach Blüten, Kiefernharz, Staub und Schweiß, nach Bier und nach Knackwurst mit Mostrich, aber was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht w

Prof. van Dusen: Duell der Giganten (RIAS 1980)
In Rußland ist alles anders, als wir gestern aus Berlin abfuhren war es der 19. Juli 1904, und heute in Ruß- land hatten wir nicht etwa den 20. Juli, nein wir waren ganze 13 Tage zurück und schrieben erst den 7. Juli 1904, und warum, weil die Russen immer noch einen Kalender aus dem Altertum haben und den haben sie, weil sie unbedingt anders sein wollen als alle andern. Sankt Petersburg hier Sankt Petersburg, Warschauer Bahnhof, Endstation, alles aussteigen. Das war vielleicht auch der Grund, weshalb der Fall, der uns in St. Petersburg erwartete, sich so sehr von den Fällen unterschied, mit denen es Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen genannt die Denkmaschine, ansonsten zu tun hatte, nicht weil es um die Kronjuwelen des Zaren ging

Prof. van Dusen: Das Gefängnis des Grafen Dracula (RIAS 1980)
Glauben Sie mir, Prof. van Dusen darf man keinen Moment aus den Augen lassen, ein einziges Mal habe ich es getan und prompt rutschte der große Mann bis über die Ohren in die Bredouille aus der er sich dann ganz allein herausarbeiten mußte, ohne seinen getreuen Freund und Helfer Hutchinson Hatch, es war in Sofia, im Herbst des Jahres 1904, der Prof. hatte einen ungeheuerlichen Fall aufgeklärt, in den Kronprinz Boris verwickelt gewesen war und deshalb lebten wir als Ehrengäste des fürstlichen Hofes wie die Maden im Speck, ich fing an mich zu langweilen und als sich mir die Gelegenheit zu einer Spritztour über die Gren ze bot griff ich sofort zu, in Mazedonien war damals der Teufel los, bulgarische Banditen, serbische Komita

Prof. van Dusen: Im Harem sitzen heulend die Eunuchen (RIAS 1981)
Konstantinopel, Konstantinopel ist die Königin der Städte, hat mal jemand gesagt, und dieser jemand hat gar nicht so unrecht, Konstantinopel ist wunderschön, wenn man nicht allzunah rangeht, gute drei Wochen waren wir jetzt schon hier wir hatten alle Sehenswürdigkeiten besichtigt, die HagiaSophia, die Eyüpmosmo schee, das Kloster der heulenden Derwische, den alten Sultanspalast und jetzt war uns langweilig, präziser gesagt mir war langweilig, der Prof. langweilt sich bekanntlich nie, er arbeitete fleißig, vielleicht an seiner atomaren Strukturtheorie oder an einer neuen Erfindung, während ich aus dem Fenster unseres Salons im Pera Palace Hotel lehnte und die Aussicht beguckte, die hauptsächlich aus dem städtischen Zentralfriedhof

Prof. van Dusen: Der Fluch des Pharao (RIAS 1981)
Luxor meine Herrschaften, wir sind in Luxor gelandet, zur Besichtigung der altägyptischen Tempel von Theben hier aussteigen. Merkwürdig. Was ist merkwürdig Prof. Benedict. Wieso ich seh ihn nicht. Ja das ist ja gerade das merkwürdige, mein lieber Hatch, ich sehe ihn nämlich auch nicht, dabei habe ich ihn sehr nachdrücklich gebeten uns an der Landungsstelle abzuholen, das fängt ja gut an. So wie es anfing, sollte es auch weitergehen in der Geschichte vom Fluch des Pharao und von den drei Leichen im Tal der Könige, damit meine ich nicht, daß sich aus einer Touristenreise ein komplizierter Kriminalfall entwickelt, das ist normal wenn Prof DrDrDr Augustus van Dusen die weltberühmte Denkmaschine durch die Lande zieht, er

Prof. van Dusen: Hatch will heiraten (RIAS 1981)
Ich weiß gar nicht, ob ich sie Ihnen überhaupt erzählen soll, die Geschichte von der Prinzessin aus Rurita-nien und von der merkwürdigen Hochzeit an Bord der Ormuz, ein richtiger Kriminalfall ist sie eigentlich nicht und deshalb hat sie in meiner Chronik der Abenteuer von Prof v. Dusen an sich auch nichts zu suchen aber dann frage ich mich was würde wohl der Prof dazu sagen. Mein lieber Hatch was haben sie gegen die Geschichte. Ach wissen Sie Prof. Wenn ich recht verstehe, ist sie Ihnen nicht kriminell genug. Genau Prof. Mein lieber Hatch, da kann ich sie beruhigen, Dummheit ist doch auch kriminell, ganz zu schweigen von Betrug, Vortäuschung falscher Tatsachen. Eigentlich habe ich mehr an Mord und Totschlag gedacht. Mord

Prof. van Dusen: Der Kopfjäger von Singapur (RIAS 1981)
Ahaha und auch das dürfte Sie interessieren, meine Herren, in den drei Jahren seit meinem Amtsantritt ist der Ananasexport der Kolonie um 17,6 Prozent gestiegen, haha, um 17,6 Prozent meine Herren. Was Sie nicht sagen. Gewaltig. Ja nicht wahr, noch ein Glas Portwein. Ich weiß nicht. Danke Sir Francis, aber ich fürchte, es ist bereits 2 Uhr. Ja. Sir Francis? Ja Gates? Inspector Boggles, Sir Francis, er wünscht sie zu sprechen. Aber Gates, ich habe mir jede Störung strikt verbeten, einen Gast wie Prof. van Dusen hat man schließlich nicht alle Tage. Och zu gütig, Sir Francis. Habe ich ihnen nicht befohlen, mich auf gar keinen Fall mit dienstlichen Angelegenheiten zu behelligen. Sir Francis. Antworten Sie, Gates, habe ich oder habe

Prof. van Dusen: Doktor Tschu Man Fu (RIAS 1981)
Prost Prof. Auf mein Wohl und auf Ihres natürlich auch mein lieber Hatch. Ah Champagner. Ja. Nie wieder Ziegeltee mit Mehl und ranziger Butter, keine stinkenden Yaks mehr, keine getrockneten Kamelfladen, auf die Zivilisation. Auf die Wissenschaft mein lieber Hatch. Die Wissenschaft war schuld ich meine an unserer Expedition nach Zentralasien, Prof van Dusen hatte in tibetanischen Lamaklöstern die Mysterien orientali-scher Medizin studiert, Akupunktur z.B., wissen Sie was das ist, wenn Sie Kopfschmerzen haben, piekt man Ihnen eine silberne Nadel in den großen Zeh und dann sind die Kopfschmerzen weg oder auch nicht, die Reise war sehr anstrengend gewesen, aufregend auch durch einen außergewöhnlichen Kriminalfall im Klos

Prof. van Dusen: Robinsons Insel (RIAS 1981)
Neptun bin ich der Herr und Meister des Ozeans und seiner Geister, es ist daher mein gutes Recht, die Tauf zu halten recht und schlecht so wie es schreibt die Sitte vor wenn man fährt über den Äquator. Bravo. Char mo. Danke sehr, vielen Dank, danke. Das poetische Kunstwerk, das sie eben gehört haben, stammt nämlich von mir, ich darf mich vorstellen, Hutchinson Hatch, Reporter, Verseschmied nur bei besonderen Anlässen bei einer Äquatortaufe zum Beispiel, was wäre so eine Taufe ohne den Meeresgott Neptun, und was wäre Neptun, ohne einen Monolog in geschliffenen Versen. So will ich denn zur Taufe schreiten, und euch ein kühles Bad bereiten, denn Untertauchen das muß sein. Untertauchen wie dumm. Also wissen Sie Lord Chip

Prof. van Dusen: Die Erde hat ihn wieder (RIAS 1982)
Ruhe, Ruhe oder ich lasse den Saal räumen, fahren Sie mit der Befragung Ihres Zeugen fort Herr Staatsan- walt. Also eine Bombe, Prof. Kleinstein. So ist es. Begründen Sie diese Feststellung. Einspruch euer Ehren, die Antwort wäre eine reine Schlußfolgerung des Zeugen und insofern unzulässig. Einspruch stattgegeben. Mein Zeuge ist als wissenschaftlicher Sachverständiger durchaus qualifiziert. Einspruch stattgegeben. Mr. Hamburger. Stellen wir die Frage anders, Prof Kleinstein, was haben Sie entdeckt, als Sie im Auftrag der Polizei den Tatort untersuchten. Nun, Spuren von Natriumnitrat, von Kollodium, von Nitroglykol. Und Nitr oglykol, Natriumnitrat und Kollodiumwolle sind die Hauptbestandteile von Ammongelit, ist das so richtig

Prof. van Dusen und der Zirkusmörder (RIAS 1982)
Popeye ist tot, Popeye ist tot Prof. Wer ist tot. Popeye Prof. Und wer, wenn Sie mir die Frage gestatten, ist Popeye. Aber Prof, Sie kennen Popeye nicht, gehen Sie denn nicht in den Zirkus. Ich bitte Sie, derart kind-lichen um nicht zu sagen kindischen Vergnügungen kann ein seriöser Mensch wohl nur wenig abgewinnen. So, nun ja also Popeye ist ich meine war eine unserer größten Attraktionen, Popeye der schlaue Schimpan-se, denkt und handelt wie ein Mensch. Ein Schimpanse, ein Menschenaffe der Spezies pantroglodytes, mein lieber Mr. Mr. Bailey, James Bailey, Direktor und Miteigentümer des Zirkus Barnum & Bailey, der größten Show der Welt, drei Manegen, 1000 Mitarbeiter, gigantische Tiershow, Monstrositätenkabinett. Und wenn

Prof. van Dusen rettet die Venus von Milo (RIAS 1982)
März 1904, Vorfrühling, Vorfrühling in Paris, wer irgend konnte ging spazieren an der Seine, im BoisdeBo ulogne, nur einer nicht ProfDrDrDr Augustus van Dusen bekannt als die Denkmaschine dabei hätte er eine kleine Erholung gut brauchen können, erst vor kurzem hatte er nämlich den komplizierten Fall des teuflisch en Cinematografenmörders erfolgreich abgeschlossen und jetzt wandelte er schon wieder auf kriminologi-schen Pfaden, das heißt genaugenommen wandelte er nicht, er saß, er saß und starrte auf den Bildschirm eines hochmodernen Röntgenstrahlapparats. Was glauben Sie, Prof. Ich glaube nicht, Monsieur Popelotte, ich weiß. Um so besser, was wissen Sie. Man hat Ihnen etwas, wie sagt man in Unterweltkreisen, mein lieb

Prof. van Dusen und der schreckliche Schneemensch (RIAS 1982)
Wie hat es eigentlich genau angefangen, wie hat es eigentlich genau angefangen, unser unglaubliches Ab-enteuer in Tibet, der Fall, der in meinen Aufzeichnungen den Titel trägt Prof. van Dusen und der schreck-liche Schneemensch, jedenfalls nicht mit dem schrecklichen Schneemensch, hm, der kam erst später nach dem Typ der plötzlich in unserem Lager auftauchte. Hallo sie da. Mitten in der Wüste. Hören sie mal alter Knabe. Es war am Abend des 20. September 1905, wir hatten gegessen, falls man das essen nennen kann, Ziegeltee mit Fett und Gerstenmehl wie jeden Abend, und wie jeden Abend duftete es lieblich nach ranziger Yakbutter und angeschmorten Kamelfladen, letztere pflegen die Mongolen als Brennmaterial zu benutzen

Prof. van Dusen auf dem Hochseil (RIAS 1983)
Hört den Meister, der Meister ist alles, ihr seid nichts, ihr seid Werkzeuge, ihr seid willenlos, für euch zählt nur eins, der Wille des Meisters. Drei Menschen stehen erstarrt, gebannt vor einem vierten, und dieser vier te ist ein Mann im Schatten, ein Mann mit gewaltigem schwarzen Bart und unheimlich stechenden Augen, Ort des Geschehens, ein Zimmer in einem Wohnhaus, irgendwo in Athen, Zeit 29. August 1904, am späten Abend. Ihr wißt was ihr zu tun habt, jeder einzelne von euch, Diavolo. Ja Meister. Elastico, Elastico ah ja richtig, Elastico ist ja bereits drüben am Tatort, Fatima. Jawohl, Meister. Merlini. Meister, ich höre und gehorche. Es wird Ihnen aufgefallen sein, meine Damen und Herren, ich selbst, Hutchinson Hatch weithin

Prof. van Dusen: Wo steckt Prof. van Dusen? (RIAS 1983)
Mein lieber Hatch, vor mir so weit das Auge reicht die tiefblauen Wasser des Golfs von Neapel, zur rechten Sorrent und die vielbesungene Insel Capri, zu linken die majestätische Silhouette des Vesuv der seine schm-ale Rauchfahne über den gleichfalls tiefblauen Himmel zieht, bei solch grandiosem Panorama mag es ver-zeihlich sein, daß ein ansonsten eher nüchterner Wissenschaftler und nicht zu vergessen Amateurkriminolo-ge ein wenig ins schwärmen gerät, o bella Napoli. Der Brief des Prof. erreichte mich am 13. Juli 1904 in einem kleinen Tessiner Gasthof nahe dem Monte Paradiso, ein interessanter Fall lag hinter uns, in meiner van Dusen Chronik trägt er den Titel Rotes Blut und weißer Käse, vielleicht erinnern Sie sich und vielleicht

Prof. van Dusen und der grundlose Mord (RIAS 1983)
Erhebet euch von euren Sitzen, das hohe Gericht betritt den Saal, Sie bleiben stehen Angeklagter, Ihr Name ist Frederick Oconnor. Jawoll. Frederickoconnor sie werden beschuldigt am 6.Juli 1903 in seiner Majestät Hauptstadt London Sir Philip Evan-Burnes heimtückisch und mit Vorbedacht ermordet zu haben, erklären sie sich für schuldig oder für nicht schuldig. Nicht schuldig. Mylord. Hä, ja dann wollen wir mal anfangen, äh wer hat das Wort. Der Vertreter der Anklage, Mylord. Wirklich, äh also das Wort hat der Vertreter der Anklage, äh der Anklage, wie heißt er denn. Sir James Bladderstone, Mylord. Äh wie, Bladderstone, merk-würdiger Name, na ja bitte, Sir James Bladderstone. Mylord, meine Herren Geschworenen, Mord, vorsätzli

Prof. van Dusen gegen das Phantom (RIAS 1983)
Ein wunderschöner Märzmorgen im Jahre des Herrn 1904, die Sonne war gerade aufgegangen und schien herab auf Meereswellen, Strand, Klippen und auf zwei Figuren die über den noch feuchten Sand dahinspazi erten, es waren sie werden es sich gedacht haben Prof DrDrDr Augustus van Dusen allerorten gerühmt als Wissenschaftler als Kriminologe kurz als die Denkmaschine und meine Wenigkeit Hutchinson Hatch, wenig er gerühmt aber doch ganz zufrieden, das heißt im allgemeinen, diesmal war ich ausgesprochen sauer denn ungerührt von der schönen Umgebung hielt der Prof mir wieder mal eine Moralpredigt. Wie oft mein lieber Hatch habe ich es Ihnen nun schon sagen müssen. Na bestimmt einige hundert Mal. Nikotin auch in kleinen

Prof. van Dusen und das Auge des Zyklopen (RIAS 1984)
Ruhe Maureen O Shaughnessy genannt die Sirene, Sie sind festgenommen. Aus welchem Grund nehmen Sie mich fest. Diebstahl, sie stehen im dringenden Verdacht heute abend im Hause von Mr Osgood P Quacken-bush dem diesen gehörigen Rubin Auge des Zyklopen entwendet zu haben. Das müssen sie beweisen. Haha, Carusos Gesicht hätten Sie sehen sollen, Prof, so lang, er hätte sich bequem mit seinen Plattfüßen selbst drauftreten können und als die Sirene dann schließlich abgeführt wurde, stand er da wie ein Häufchen Un-glück und sagte immer wieder, was mach ich bloß, was mach ich bloß, ich bin verantwortlich für das Auge des Zyklopen und jetzt ist das Ding weg, es war zu schön. Mein lieber Hatch. Ja Prof. Habe ich mich nicht

Prof. van Dusen und der fliegende Teppich (RIAS 1984)
Zählen Sie 2 und 2 zusammen, mein lieber Hatch, vorbei, Prof, ein für alle mal vorbei, weißt du was das macht, zwei und zwei. Ja weiß doch jeder vier. Vier, ich will dir mal sagen, zwei und zwei ist fünf. Ach was. Oder sechs oder drei oder 77, nur nicht vier, niemals. Ist ja recht Kamerad, trinken wir noch einen. Natür- lich trinken wir noch einen, Herr Wirt. Ja. Whisky für mich und meinen Freund. Whisky gibts hier nicht, hab ich doch schon dreimal gesagt, na, zwei Absinth, am besten lasse ich die Flasche auch gleich da. Oh, das ist ja scheußliches Zeug. Nimms, wie es kommt, Kamerad, spül alles runter, Prost. In der Stadt Oran an der nordafrikanischen Küste liegt die zu recht weithin unbekannte Hafenkneipe zum karierten Kakadu, und

Prof. van Dusen hilft Scotland Yard (RIAS 1984)
Woran es liegt, weiß ich nicht, vielleicht an Big Ben oder an ScotlandYard oder einfach an der Atmosphäre London, London, das weiß jeder, London ist die Weltmetropole der Kriminologie und wenn sich in London eine Persönlichkeit aufhält die man wohl mit fug und recht als Weltmeister der Kriminologie, der Amateur-kriminologie bezeichnen darf, dann ergibt das eine erlesene Mischung, Kaviar für Krimikenner sozusagen, denken sie an den grundlosen Mord, an die Verbrecherjagd im Wachsfigurenkabinett der Madame Tussau-ds, denken sie vor allem an den Fall des geheimnisvollen Mörders der seine Tat vorher ankündigte, aber da fällt mir ein an den Fall können sie ja gar nicht denken weil sie ihn noch nicht kennen, das muß anders wer

Prof. van Dusen und der Schatz des Maharadschas (RIAS 1984)
Es war am frühen Morgen des 3. April 1905, seiner großbritannischen Majestät Passagierschiff Ormuz unt er Kapitän Bleker lief in den Hafen von Bombay ein. Da liegt es vor uns Prof, Indien, das Land der Geheim nisse, das Land der Wunder. Für den Wissenschaftler mein lieber Hatch gibt es keine Wunder. Für den Jou rnalisten um so mehr, ich bin gespannt, was wir hier erleben werden. Interessanter als das, was sie gerade hinter sich haben, kann es kaum sein, ich sage nur Prinzessin Lascaris von Ruritanien. Prof. Besagte Prinz essin war gar keine, das wissen sie wenn sie das Kapitel meiner van Dusen Chronik kennen, das den Titel trägt Hatch will heiraten, der Titel sagt alles, ich hatte mich wie ein rechter Blopskopp verhalten und wenn

Prof. van Dusen im wilden Westen (RIAS 1985)
Barranca, hier Barranca, beim Einsteigen beeilen und die Türen schließen. Trostloses Nest. In der Tat... Prof. Mein lieber Hatch, was gibt es denn. Sehen Sie mal zur Tür, ein Indianer, ein richtiger Indianer, in unserem Abteil. Und deshalb stören Sie mich beim lesen in meinen Forschungen. Hugh ich heilige Pfeife des Friedens, welche dem großen Geist wohlgefälligen Rauch zum Himmel sendet, großes Häuptling der Pueblos, hugh. Ja sehr erfreut, Prof. van Dusen. Prof doch nicht so. Hugh, er Prof. Dr.Dr.Dr.Augustus van Dusen, großer Wissenschaftler und Kriminologe. Amateurkriminologe, bitte. Großer Wissenschaftler und Amateurkriminologe, welcher unter allen Bleichgesichtern bekannt und berühmt ist als die Denkmaschine

Prof. van Dusen und der Vampir von Brooklyn (RIAS 1985)
Ach Sie sinds kommen Sie rein, bleiben Sie nicht an der Tür stehen, was haben Sie denn auf dem Herzen ah nein. Am 20. Juli 1902 schlug der Vampir von Brooklyn zum erstenmal zu... Ah da sind Sie ja pünktlich wie immer, unser Tee wartet schon, was haben Sie denn auf einmal, ah. Der zweite Mord des Vampirs geschah am 24. Juli… der dritte am 26. Juli. Guten Tag, entschuldigen Sie die Verzögerung ich hatte Angst, es könn te dieser dieser Vampir sein aber als ich Sie durch den Spion gesehen habe, treten Sie näher leisten Sie mir ein bißchen Gesellschaft, nein, nein. Und so ging es weiter, Schlag auf Schlag, der vierte Mord, der fünfte Mord, und am 5. August schließlich mordete der Vampir von Brooklyn zum sechsten Mal, sechs Morde in

Prof. van Dusen und die blutige Botschaft (RIAS 1985)
Eigentlich war es ja mehr als ein Fall, eigentlich war es ja mehr als ein Fall, es war sogar eine ganze Rei-he von Fällen, mit denen wir es damals in Berlin zu tun hatten, das blutige Verbrechen im Hotel Kaiserhof zB, die rätselhaften Vorgänge im Reichsschatzamt, das Abenteuer im unheimlichen Irrenhaus, natürlich auch die Affäre um den Kriminalassistenten im Waschkorb und aber ich will hier noch nicht alles verraten, nur soviel, alle diese Einzelfälle waren so verzahnt so miteinander verbunden, daß sie schließlich und end-lich doch nur einen einzigen Fall ergaben aber was für einen meine Damen und Herren. Ah! Ein Zimmermä

Prof. van Dusen auf der Hintertreppe (RIAS 1985)
Am Abend des 10.August 1903 gegen 8 Uhr, London EastEnd, finstere Gegend und finsteres Wetter, Regen, leichter Nebel, Dämmerung, leere Straßen, nur abundzu das Rasseln einer Droschke, der Ruf eines blinden Bettlers und die Schritte zweier Männer die unter Regenschirmen zielbewußt voranstreben plötzlich bleiben sie stehen, etwa 20 Meter vor ihnen spielt sich eine merkwürdige Szene ab, drei Gestalten in langen weißen Mänteln schleppen einen unförmigen Sack zu einer Kutsche am Straßenrand. Prof. Hm. Der Sack zappelt. Dies ungewöhnliche faktum mein lieber Hatch ist mir nicht entgangen. Hilfe. Und um Hilfe ruft er auch der Sack. Ohne jeden Zweifel. Wissen sie was Prof in dem Sack steckt ein Mensch. Was sie nicht sagen mein lie

Prof. van Dusen: Schall und Rauch (RIAS 1986)
Guten Abend meine Damen und Herren, Sie kennen mich oder besser gesagt, Sie kennen meine Stimme, ich bin Hutchinson Hatch, der mehr oder weniger rasende Reporter aus NewYork ansonsten Chronist Assistent und Begleiter von Prof DrDrDr Augustus van Dusen, dem großen Wissenschaftler und genialen Kriminolo- gen. Amateurkriminologe, mein lieber Hatch, Amateurkriminologe, allmählich sollten sie es wissen. Ach Verzeihung Herr Prof, natürlich dem genialen Amateurkriminologen, der in Ost und West, in Nord und Süd und überall sonst bekannt ist als die Denkmaschine, die Geschichte, die ich Ihnen heute erzählen will, ge-hört zu den kleineren Fällen des großen Prof, aber dem großen ist alles groß und gerade die Affäre um den

Prof. van Dusen trifft Kaiser Wilhelm (RIAS 1986)
Bis heute ist sie ein strenggehütetes Geheimnis geblieben die sensationelle ja geradezu unglaubliche Affäre um den deutschen Kaiser Wilhelm den zweiten, die sich im Sommer des Jahres 1904 auf der ostfriesischen Insel Norderney zugetragen hat, in der Öffentlichkeit kursierten damals nur vage Gerüchte, über eine ge-wisse delikate Angelegenheit, in der Prof. van Dusen seiner Majestät unter die Arme greifen konnte, mehr wußte niemand, außer den direkt Beteiligten natürlich, aber jetzt ist es soweit, vor ihren Ohren meine Dam en und Herren, werde ich die Wahrheit, die volle Wahrheit enthüllen, über einen der kuriosesten Fälle des großen Kriminologen und über eine raffinierte Intrige, die beinahe den Lauf der Weltgeschichte verändert

Prof. van Dusen: Dritte Runde für van Dusen (RIAS 1986)
Der Expreß von Bukarest nach Konstanza donnerte durch die Nacht, vorbei an galarischen Dörfern, an Maisfeldern und Schafweiden über die große Donaubrücke bei Cernavoda und weiter in die platte Steppen-landschaft der Dobrudscha, es war am 13. Oktober 1904 gegen 10 Uhr abends, wir hatten ein ganz anstän-diges Abendessen hinter uns und unterhielten uns noch ein bißchen vor dem schlafengehen, Prof van Dusen war bester Laune und das kommt wie sie wissen nun wirklich nicht jeden Tag vor, er hatte gerade die theo-retischen Grundlagen für eine völlig neuartige Rechenmaschine entwickelt, nebenbei nur so aus Spaß. Com puter, Computer, so möchte ich das Gerät nennen. Hört sich sehr interessant an, Prof. Hhm. Erzählen Sie

Prof. van Dusen und der Leichenräuber (RIAS 1986)
Mr H.Hatch! Mach den Mund zu Tommy und die Tür auch von außen. Mr Hatch der Chef will Sie sprechen Mr Hatch. So das wird ja wohl noch ein bißchen Zeit haben, der Artikel hier muß nämlich um 5 fertig sein also zieh ab, und komm in einer Stunde wieder. Sofort hat Mr. De Witt gesagt, sie sollen alles stehen und liegen lassen, der Chef ist sauer, Mr Hatch und wissen sie wer bei ihm ist, Detective Sergeant Caruso. Ach du dicker Vater. Die Woche fing ja gut an, heute war nämlich Montag, Montag der 31. Oktober 1898, kein blauer Montag, eher ein schwarzer, der Chef und Caruso, bißchen viel auf einmal aber jammern half nichts wenn Mr DeWitt Chefredakteur des DailyNewYorker pfeift dann hat Reporter Hutchinson Hatch zu erschei

Prof. van Dusen und der Mafiamord (RIAS 1986)
Ich schlief, und ich träumte, einen prophetischen Traum, wie sich herausstellen sollte, ich saß in einem ital- ienischen Restaurant. Aufessen, essen Sie auf, Mr. Hatch. Vor mir auf dem Tisch stand eine Schüssel Spagh etti, so groß wie die Kuppel vom Capitol. Aufessen, essen Sie auf, Mr Hatch. Diese gewaltige Menge sollte ich ganz allein aufessen. Aufessen, essen Sie auf, Mr Hatch. Mein Chefredakteur saß mir gegenüber. Auf wachen, wachen Sie auf, Mr Hatch, aufwachen, wachen Sie auf, Mr Hatch. Nein nein, ich kann nicht mehr. Bitte Sir wachen Sie auf, Sie werden am Telefon verlangt. Das war natürlich nicht der Chefredakteur, das war Henry, mein kombinierter Kammerdiener, Butler und auch Chauffeur wenn ich keine Lust habe meinen

Prof. van Dusen und die verschwundenen Millionäre (RIAS 1987)
Es war die Hochzeit des Jahres, ganz New York redete darüber und ganz New York war dabei, das Fußvolk stand draußen und reckte die Hälse, die geladenen Spitzen der Gesellschaft saßen drinnen in der kleinen aber feudalen St.Paulskapelle am Broadway der ältesten Kirche der ganzen Stadt, Gold Silber und Juwelen glitzerten, Orchideen dufteten, Unsinn, Orchideen duften nicht, aber sie waren jedenfalls da, wie alles was Rang und Namen hatte, denn Bräutigam und Braut gehörten unbestritten zur absoluten creme de la creme, zu den oberen 400, wie man in New York sagt. Willst du, Hutchinson Jefferson Hatch, die hier anwesende Penelope De Witt, zu deinem dir ehelich angetrauten Weibe nehmen, sie lieben und ehren bis daß der Tod

Prof. van Dusen und der schwarze Ritter (RIAS 1987)
Sie wollen mir doch nicht erzählen, Prof, daß Sie sich für einen englischen König aus dem Mittelalter inter essieren oder für eine historische Ausstellung, Sie doch nicht Prof, da kenn ich Sie besser, Sie sind Prof Dr Dr Dr Augustus van Dusen, der weltberühmte Wissenschaftler und Amateurkriminologe, Sie sind die Denk-maschine. Und Sie mein lieber Hatch sind zur Zeit mein Chauffeur, darf ich sie ersuchen sich dieser Tatsa-che zu erinnern, den Strom ihrer belanglosen Rede einzudämmen und ihre Aufmerksamkeit auf die Landstr-aße zu richten. Ach wissen Sie Prof, ich kann Automobilfahren und gleichzeitig reden, das macht mir nichts aus. Aber mir mein lieber Hatch haben Sie also die Güte sich mit geschlossenem Mund auf die Lenkung des

Prof. van Dusen in Marokko (RIAS 1987)
Tanger, Marokko, geheimnisvoller Orient, Land der Wunder und Mysterien, Stätte blutiger Intrigen und haarsträubender Abenteuer. Was reden Sie da wieder für ein Unsinn, mein lieber Hatch, wie selbst Ihnen bekannt sein dürfte, liegt Tanger keinesfalls im Orient im Osten, vielmehr im Westen, gen Sonnenuntergang im Maghreb wie der Araber sagt, ferner. Aber Prof. seien Sie doch nicht so kleinlich, das ist doch nur der Aufmacher, die Schlagzeile sozusagen, damit die Leute herhören. Ein billiger journalistischer Trick, mein lieber Hatch, unangemessen und unnötig, immerhin geht es um ein neues Kapitel der van Dusen Chronik, seit langem erwartet die Menschheit eine präzise wahrheitsgetreue Schilderung unserer Erlebnisse in Maro

Prof. van Dusen: Ein Dinosaurier für Prof. van Dusen (RIAS 1987)
Hören Sie meine Herren hören Sie den Pfiff der Lokomotive, welch lieblicher welch erhabener Klang. Lieb-lich na ich weiß nicht. Im übertragenen Sinne natürlich, symbolisch wenn sie verstehen was ich meine, scha uen Sie aus dem Fenster unseres luxuriösen mit allen Errungenschaften modernster Technik ausgestatteten Pullmanwagens, hier in dieser Wüstenei, wo noch unlängst die wilde Rothaut ihr Leben vertändelte in sinn- loser, wohl gar blutiger Muse, in dieser Wüstenei, meine Herren, eilt heute ein amerikanisches Dampfroß zielstrebig fürbaß, ein Bote, ein Wahrzeichen des unaufhaltsamen Fortschritts. Es ratterte durch den Süden des Bundesstaates Wyoming, das amerikanische Dampfroß, rechts und links eintönige Prärie, am Horizont

Prof. van Dusen und der Fall Hatch (RIAS 1987)
Hutchinson Hatch, der Assistent und treue Chronist Prof. van Dusens, sitzt in der Klemme, genauer gesagt in einer Gefängniszelle, welche geheimnisvollen Machenschaften brachten ihn hinter Gitter, hören Sie Prof van Dusen und der Fall Hatch, von Michael Koser. Ok Doc, was sagt der Fachmann. Nun, eine abschließ-ende Diagnose wird sich natürlich erst in der Folge einer extensiven Anamnese stellen lassen, doch bereits nach kursorischer Examination des Patienten stehe ich nicht an, die evidente Manifestation einer akuten Psychose zu konstatieren, welche Psychose so werden Sie fragen, Lieutenant, lassen Sie mich Ihnen diese Antwort geben, wir sehen uns mit jenem spezifischen Syndrom konfrontiert welches gewisse sich progressiv

Prof. van Dusen läßt die Sau raus (RIAS 1988)
Prof. van Dusen ist bekanntlich ein abgeklärter Mensch, der über den Dingen des Alltags steht, doch wenn er mal so richtig geärgert wird, dann, hören Sie Prof. van Dusen läßt die Sau raus, von Michael Koser. Wir machten ein paar Tage Ferien, Prof.van Dusen und ich und die hatten wir auch dringend nötig, hinter uns lag eine anstrengende Automobiltour durch England und nicht zu vergessen die mindestens genau so anstr-engende Affäre um den Siegelring des Königs Artus und um den geheimnisvollen schwarzen Ritter. Es war Sonnabend der 6.Juni 1903, wir saßen beim Frühstück und fühlten uns wohl, es war rundherumschön. Herr liches Wetter Prof. Mein lieber Hatch obzwar sie sich seit nunmehr gut 5 Jahren der Ehre und des Vorzugs

Prof. van Dusen und die 7 Detektive (RIAS 1988)
Happy birthday to you, happy birthday to you, happy birthday Professor… Ich wäre Ihnen sehr verbunden mein lieber Hatch, wenn Sie Ihren Gesang einstellten. Aber Prof, was haben Sie denn dagegen, daß ich ein bißchen singe, um mir Mut zu machen. Wenn die Musik Ihnen als moralisches Tonikum unentbehrlich ist so tun Sie mir doch wenigstens den Gefallen, ein anderes Lied zu wählen, ich habe nicht Geburtstag und ich. Aber gleich Prof, es ist zehn vor zwölf, seien Sie nicht so pingelig. Und vor allem lege ich nicht den mindes-ten Wert auf die Anerkennung oder gar feierliche Begehung der jährlichen Wiederkehr eines lediglich vom Zufall bestimmten Datums wie es die Geburt eines Menschen darstellt und sei dieser auch eine so eminente

Prof. van Dusen fährt Schlitten (RIAS 1988)
Frage: was tut unser verehrter Herr Oberbürgermeister, Antwort: nichts oder doch, er grinst, anscheinend glaubt er, die schwerwiegenden Probleme unserer Metropole schlicht und einfach ausgrinsen zu können, und das haben Sie geschrieben Mr. Hatch. Sieht ganz so aus Chef, erstens steht unter dem Artikel groß und deutlich Hutchinson Hatch. Und zweitens. Natürlich der Stil rasant witzig dynamisch intelligent so schreibt nur einer beim guten alten Daily New Yorker oder finden Sie nicht Chef. Ich will Ihnen sagen was ich finde MrHatch ich finde das Maß ist voll diesmal sind Sie zu weit gegangen, schlimm genug daß sie sich dauernd mit der Polizei anlegen aber jetzt auchnoch mit dem Herrn Oberbürgermeister, am liebsten würde ich Sie f

Prof. van Dusen fällt unter die Räuber (RIAS 1989)
Montenegro meine Damen und Herren ist nicht das kleinste Land der Welt, es gibt noch kleinere, Liechten-stein zum Beispiel oder Monaco oder Andorra, aber wenn Montenegro auch nicht groß ist, hat es doch einiges zu bieten, ein weltbekanntes Insektenpulver, eine Haupt- und Residenzstadt mit sage und schreibe 3000 Einwohnern, viele Ziegen, ein paar Bären und Räuber, speziell von denen kann ich Ihnen ein Lied singen, meine Damen und Herren, und damit fange ich jetzt an. Es war am 16. August des Jahres 1904 an einem heißen Sommermorgen, eine große schwarze Kutsche quälte sich die Serpentinen über der dalma-tinischen Stadt Katoro hoch, hinten hing ein Schild, Thomas Cook und Söhne, Tagesausflug in die wildrom

Prof. van Dusen: Im letzten Moment (RIAS 1989)
Prof. van Dusen in der Todeszelle, das ist ein Kapitel für sich, was sage ich Kapitel, ein ganzer Roman, ein Roman der anfängt mit der Flucht aus dem sichersten Gefängnis der Welt, Sie kennen die Geschichte meine Damen und Herren und der zuende geht an jenem tragischen Aprilmorgen im Gefängnis von SanFrancisco, aber dazwischen gab es im Leben des großen Kriminologen noch eine Todeszelle, die bekannteste von allen die Todeszelle von Sing Sing. Donnerstag 8. Mai 1902, ein Uhr mittags. Haben Sie gehört Kelly, noch 30 Stunden, 30 Stunden sind schnell vorbei, Kelly. Lassen Sie mich in Ruhe. Ruhe, Sie kommen nicht mehr zur Ruhe, Kelly, Sie müssen immer wieder daran denken, sich vorstellen, wie es sein wird, morgen abend, wie

Prof. van Dusen und der Mord im Club (RIAS 1989)
Der Lesesaal des Clubs, bitte leise meine Herren, einige unserer betagteren Mitglieder pflegen sich nach dem Mittagessen hierher zurückzuziehen, um einen Whisky zu sich zu nehmen, um in Ruhe die Times zu studieren. Um ein Nickerchen zu machen, das ist eher ein Schlaf- als ein Lesesaal, Mr. Wallace, Leichen-halle wäre auch nicht verkehrt. Hatch. Wenn diese ehrwürdigen Mumien nicht so vernehmlich schnarchten würde man nicht glauben daß sie noch am Leben sind, der hier zum Beispiel in der Ecke zwischen Zimmer-palme und Kamin, wenn ich den mal kurz anstupse, dann fällt er doch tatsächlich aus dem Sessel. Warum sollte er auch nicht, mein lieber Hatch, der Mann ist tot. Tot. Tot. Tot. Kein Zweifel Wallace. Aber ich habe

Prof. van Dusen spielt Weihnachtsmann (RIAS 1989)
Denn dies, mein lieber Hatch, steht doch wohl gänzlich außer Zweifel, das neue Jahrhundert, welches nun mehr Einlaß heischend vor der Tür steht. Vor der Tür, aber das neue Jh. ist doch schon da, Prof, seit fast 1 Jahr. Hm Sie irren wie alle Welt irrt, das 20.Jh. beginnt nicht mit dem Jahr1900, bei diesem handelt es sich vielmehr um das letzte Jahr des 19.Jh sondern mit dem Jahr 1901, es wird also in genau 8 Tagen und wie spät ist es? 7 Min. nach 9. Es wird also in 8 Tagen, 2 Std. und 53 Min. anbrechen, und es wird ein Jh. der Wissenschaft sein, ein Jh. der Technik, ein Jh. des Fortschritts. Ich hatte Prof v. Dusen im chem.Institut der Uni. besucht wo er wie jedentag bis in den Abend gearbeitet hatte und jetzt wanderten wir durch dunkle ver

Prof. van Dusen sieht doppelt (RIAS 1990)
Ihr Frühstück meine Herren. Endlich, stellen Sie es ab auf den Tisch, ein Glas Tee, einen Zwieback für Sie Prof. und für mich Kaffee, Toast, Butter, Moment warten Sie, Sie kriegen noch was. Nicht nötig, wünsche guten Appetit die Herren. Ein Kellner der kein Trinkgeld will, so was hab ich noch nicht erlebt, na mir solls recht sein, guten Appetit Prof. Danke, mein lieber Hatch, Ihnen guten Appetit zu wünschen, hieße Eulen nach Athen tragen. Da haben Sie recht, Prof, mir schmeckts immer, sagen Sie mal Prof. Hm? Kann eine Kaffeekanne ticken? Bitte? Die dicke Kanne hier auf dem Tisch die tickt, komisches Land dieses Kravonien, Kellner nehmen kein Trinkgeld, Kaffeekannen ticken. Stellen Sie die Kanne ab Hatch, erheben Sie sich, öffn

Prof. van Dusen und der dritte Mann (RIAS 1990)
In der Nacht vom 4. zum 5.Februar 1904 lag dichter Nebel über England, Nebel über der Stadt Dover über dem dortigen Grandhotel. Sir, Mr Hatch. Was ist? Mr Hatch, Sir, bitte machen Sie auf. Wie spät. 3 Uhr Mr Hatch. Nachts. Natürlich, Mr. Hatch, Besuch für Sie, Sir. Ach soll wieder verschwinden. Zwei Herren, Mr. Hatch, aus London. Kein Interesse. Aber das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Mr. Hatch, Sie wissen ja nicht, daß man. Smiley, Inspektor Smiley von Scotland Yard, Sie sind mein Besuch aus London. Zur Hälfte, Mr. Hatch, zur Hälfte, ich freue mich, Sie wiederzusehen. Ich aber gar nicht, Inspektor, ich hab nämlich was gegen Leute, die mich mitten in der Nacht aufwecken. Ungewöhnliche Ereignisse erfordern ungewöhnliche

Prof. van Dusen auf dem Totenschiff (RIAS 1990)
Sagen Sie mal Mr. Hatch. Ja? Wie gefällt sie Ihnen denn so? Wer, Mr. Kettle? Na wer schon, die Kaiserin von China natürlich. Ach na ja, ganz neu ist sie ja nicht mehr und wenn ich mir überlege was in den letzten Tagen so alles passiert ist, irgendwie unheimlich. Wissen Sie Mr. Hatch, schön war sie nie die alte Kaiserin und gemütlich auch nicht, aber das müssen Sie ihr lassen, die Verpflegung ist ordentlich. Und die Bar erst, Seniore, bestens bestückt, Salute Senior Hatch. Salute. Salute Zahlmeister. Ah, ah ah. Tot? Tot, Mr. Hatch, Nummer vier. Das vierte Opfer, der vierte Mord an Bord der Kaiserin von China unterwegs im Nordpazifik auf der Route Yokohama SanFrancisco, zuerst Mr.Darby dann Frau vonPahlen, Mr.Phipps der Funker und

Prof. van Dusen in geheimer Mission (RIAS 1990)
Prost, Professor. Prosit, mein lieber Hatch. Auf unsere nächsten 60 Fälle, Prof. Unsere Fälle, mein lieber Hatch… Während die abendliche Dämmerung schwer und düster auf die kravonischen Fluren hernieder sinkt, stampft und dampft er unbeirrbar voran, der von Sagen, Mythen und Legenden umwitterte Orientex-preß, umwittert, ich weiß nicht, umwabert, umwoben, ja das ist gut, der von Legenden umwobene Orientex-preß. Mein lieber Hatch. Romantik gewiß, doch es ist die Romantik des Fortschritts, der Technik, die Roma ntik dieser unserer modernen Zeit. Hatch. Ja Prof. Haben Sie die Güte, Ohren und Geschmack der Mitwelt nicht durch die lautstarke Deklamation Ihrer verquollenen Prosa zu insultieren. Verquollene Prosa, das ist

Prof. van Dusen und das Geheimnis der Pyramide (RIAS 1991)
Die sensationelle, über alle Maßen erstaunliche Affäre um das Geheimnis der Cheopspyramide begann am Vormittag des 14. Dezember 1904 im Hauptbahnhof von Kairo. Hilfe, ein Arzt, Hilfe, Hilfe. Hören Sie Prof, Ihr Typ wird verlangt, Sie sind doch Arzt. Mein lieber Hatch, ich bin Prof Dr Dr Dr Augustus van Dusen. Naturwissenschaftler, Amateurkriminologe, Denkmaschine, wissen wir, Prof, aber. Außer Physik, Chemie, Biologie etc. etc. habe ich sämtliche Bereiche der Humanmedizin studiert, zu Bologna, Heidelberg, Paris, Salamanca. Hilfe, ein Arzt um Gotteswillen. Einem so dringenden Appell konnte van Dusen sich nicht ver-schließen, er brach die beliebte Selbstbeweihräucherung ab auch wenn es schwerfiel und wandelte gemesse

Prof. van Dusen besucht seine Bank (RIAS 1991)
Und was soll ich Ihnen sagen, Professor, tote Hose, total tote Hose. Mein lieber Hatch, ich darf Sie daran erinnern, daß Sie zu Prof. Dr Dr Dr Augustus van Dusen sprechen. Wissenschaftler, Amateurkriminologe, Denkmaschine, als ob ich das nicht wüßte, ich sitze in Ihrem Salon, Prof, trinke Ihren Whisky, apropos auf ihr Wohl. In diesem Falle ersuche ich sie sich der ansonsten von ihnen gepflegten vulgären Ausdrucksweise tunlichst zu enthalten. Vulgär? Sie erwähnten, wenn ich mich recht erinnere, ein dahingeschiedenes Bein-kleid. Tote Hose, meinen Sie, das ist nur so eine Redensart, Prof. Ah so. Ich wollte sagen, es war nichts los, absolut nichts, kein Mord, keine Brandstiftung, nicht mal ein mickriger Raubüberfall, ich hätte mich in den

Prof. van Dusen treibt den Teufel aus (RIAS 1992)
Das Abenteuer um den schwarzen Magier, der vom Teufel geholt wurde, und zwar aus einem hermetisch verschlossenen Raum im Leichenschauhaus, dieses rätselhafte, unheimliche, und über alle Maßen makabre Abenteuer begann in einem gar nicht makabren Ambiente im Chambre Separee bei Delmonico an der Fifth Avenue, es war am Sonntag, dem 6. Januar 1901, spätabends um, ja genau das war der casus knaxus. Wie spät ist es Oskar? Genau 2 Minuten vor 12 Uhr, Mr. Hatch. Um elf wollte sie hier sein Oscar. Wenn sie mir die Bemerkung gestatten, Mr. Hatch, nach meiner unmaßgeblichen Erfahrung pflegen sich Damen, die mit einem Herrn verabredet sind nichteben selten zu verspäten. Mit mir nicht Oscar der Champagner wird war

Prof. van Dusen: Ohrenzeuge Prof. van Dusen (RIAS 1992)
Es ist schon erstaunlich, meine Damen und Herren, wie viele van Dusen Fälle in einem fahrenden Zug an-fangen, vielleicht hat das ja einen tieferen Sinn, die Eisenbahn als Symbol der Technik, des Fortschritts und so, vielleicht liegts aber auch nur daran daß wir beide, Prof van Dusen und ich öfter mal reisen, von einem Ort zum andern, wie an diesem 31. Juli 1902, wir hatten New Mexico, Wyoming, den Yellowstone National-park kurz den fernen Westen unseres großen Landes hinter uns und fuhren gen Osten zurück in die Heimat. New York, Mutter der Metropolen, schönste aller Städte, was meinen Sie, Prof. Wie bitte Hatch? Ob man wohl schon was sehen kann, Wolkenkratzer, Smog über Manhattan? Mein lieber Hatch wir befinden uns im

Prof. van Dusen: Augustus im Wunderland (RIAS 1992)
Wer sind Sie? Ich, ich bin Prof. Dr.Dr.Dr. Augustus van Dusen… Gebrülstig wars, die schloimen Düxe sich in dem Burden gröll verschlotzten, gar mieslich frümpelten die Flüxe und die Mohm-Ralben krotzten. Wie bitte? Und die Mohm-Ralben krotzten. Aha, sie pflegen sich mit Psychopathologie abzugeben, Kollege Jellypot. Wie kommen Sie darauf Kollege van Dusen? Weil Sie uns mit den Ejakulationen eines offensichtli-ch wahnwitzigen traktieren. Aber werter Kollege, wo denken Sie hin, was ich zum Vortrag brachte, ist ein Kunstwerk, ein Poem. Jabberwocky von Lewis Carroll. Ah Sie kennen Jabberwocky Mr. Hatch, Hutchinson Hatch, Begleiter, Assistent und Chronist von Prof. van Dusen. Nun, Mr. Hatch, da Sie Jabberwocky kennen

Prof. van Dusen beschwört einen Geist (RIAS 1992)
Auf Ihr Wohl, Professor, auf Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen, die Denkmaschine, den größten Wissen schaftler und Amateurkriminologen den die Welt je gesehen hat, nicht schlecht Prof, gar nicht schlecht, das muß man Ihnen lassen, Sie trinken zwar selbst nicht, aber Ihre Hausbar, erstklassig, zum Wohl, ihre Tür-klingel, Prof wer kann das sein, am Pfingstsonntag morgens viertel nach neun? Zu solch einer ungehörigen Stunde, mein lieber Hatch, pflegt mich nur eine einzige Person heimzusuchen, und diese Person war schon da, nämlich meine Wenigkeit, Hutchinson Hatch, einerseits Journalist beim Daily New Yorker, andererseits Begleiter, Assistent und Chronist von Prof. van Dusen, ich hatte kurz mal meine Nase reingesteckt zwecks

Prof. van Dusen: Es tickt bei Prof. van Dusen (RIAS 1993)
14. November 1902, Freitag, ein Tag wie jeder andere, am frühen Nachmittag verläßt Prof. van Dusen sein Haus in der 35.Straße West Manhattan NewYorkCity wie an jedem andren Tag er sieht nicht nach rechts er sieht nicht nach links, er sieht in das offene Buch vor seiner Nase, wie jeden Tag und wie jeden Tag hebt er die linke Hand mit dem Regenschirm, die Droschke, die wie immer ein Haus weiter gewartet hat, fährt vor, wie jeden Tag, der Prof. steigt ein, vertieft in seine Lektüre, wie jeden Tag, der Kutscher schließt die Tür, diesmal vielleicht ein wenig sorgfältiger als sonst, die Droschke fährt die 35. Straße entlang, nach Osten, wie jeden Tag, Richtung Universität, so, meine Damen und Herren, beginnt es, das unglaubliche Abenteuer

Prof. van Dusen und das Gold von Mexiko (RIAS 1993)
Ja, die Sache mit dem mexikanischen Gold, das war schon eine tolle Geschichte, meine Damen und Herren und vor allem die Geschichte von Hutchinson Hatch, Assistent, Begleiter, Chronist, und insofern eher eine Nebenfigur, aber diesmal nicht, diesmal spielte ich die Hauptrolle. Wie bitte? Jedenfalls zuerst, später tau- chte natürlich Prof van Dusen auf, und das war gut so, was hätte der Fall sonst auch in der unsterblichen van Dusen Chronik zu suchen, also wie gesagt eine tolle Geschichte, meine Freundin Penny entführt, ich selbst niedergeschlagen, schwarz angemalt, beschossen, verfolgt, schließlich mußte ich sogar tauchen, im Atlantik mit einem neumodischen Sauerstoffapparat. Mein lieber Hatch. Weiß schon Prof, wie erstattet man

Prof. van Dusen und die schwarze Fünfpenski (RIAS 1993)
Achtung zum Eilzug der Great Eastern Railway nach Cromer über Jensford, Baltimor, Ipswich, Norwich bitte einsteigen und die Türen schließen. Ein unmögliches Verbrechen, sagten sie Inspektor. Keineswegs Prof, deshalb hätte ich Sie nicht aufgestört und mitgenommen, mit einem unmöglichen Verbrechen wird Scotland Yard schon allein fertig. Glauben sie Inspektor, in diesem Falle vermag ich nicht einzusehen. Es geht um zwei, Prof, zwei unmögliche Verbrechen, absolut rätselhaft völlig unerklärlich. Und Scotland Yard ist total von den Socken. Sozusagen Mr. Hatch sozusagen. Sehr schön, berichten sie Inspektor. Cromer war unser Ziel und Cromer falls sie es nicht wissen meine Damen und Herren, Cromer ist ein netter kleiner Bad

Prof. van Dusen: Ufos über Prof. van Dusen (DLR 1994)
Der Zug war voll, ach voll ist gar kein Ausdruck, total überfüllt war er, überall Männer, Frauen, Koffer, Kinder, vor allem Kinder, Kinder zu Hunderten laut und beweglich und klebrig von wegen der Eistüten und Lutschbonbons, vermutlich die Sprößlinge mormonischer Großfamilien, mit den lieben Eltern unterwegs zum Yellowstone Nationalpark, Prof van Dusen hatte sich entnervt in den letzten freien Waschraum geflü-chtet und die Tür verriegelt, mir war nicht nach Wasser pur, ich kämpfte mich mit Knie und Ellbogen durch bis an die Bar im Salonwagen und hier kam ich mit dieser netten jungen Frau ins Gespräch. Hutchinson Hatch, sagen Sie bloß, Sie sind der Hutchinson Hatch. Ich kenne jedenfalls keinen anderen. Der Journalist

Prof. van Dusen und der Fall Zola (1/2) (DLR 1994)
In Paris hatte Prof. van Dusen sich was angewöhnt, jeden Morgen machte er einen kurzen Spaziergang im Boisdeboulogne in aller Herrgottsfrühe auf nüchternen Magen und ich mußte natürlich mit auch an diesem 8.März 1904 einem Dienstag es war kühl noch nicht richtig hell und mir knurrte der Magen. Ihre Gesichts-züge mein lieber Hatch weisen einen gewissen vergeistigten Ausdruck auf, ein höchst ungewöhnliches Phä-nomen, woran denken sie. Ich, an nichts Prof, an gar nichts. Das glaub ich ihnen aufs Wort. Ich hatte doch an was gedacht, an Kaffee heiß und duftend, an knusprigen Toast, an ein weichgekochtes Ei, frische Butter, goldgelben Honig, an normannischen Käse und Schinken aus Bayonne, kurz an ein ordentliches Frühstück

Prof. van Dusen und der Fall Zola (2/2) (DLR 1994)
Falls Ihnen nicht mehr ganz präsent ist, was im ersten Teil der Story so abgelaufen ist, meine Damen und Herren, fasse ich das wichtigste für Sie noch mal kurz zusammen. Der Ort ist Paris, die Zeit März 1904, anderthalb Jahre vorher, in der Nacht vom 28. zum 29. September 1902 ist der große Romanautor Emil Zola gestorben, angeblich an einer Kohlenmonoxidvergiftung, ein Unfall heißt es offiziell, aber die franzö-sischen Schriftsteller vermuten politischen Mord und beauftragen Prof. van Dusen den Fall Zola neu aufzu rollen, damit beginnt ein Abenteuer, das in der an außergewöhnlichen Fällen reichen van Dusen Saga einzi gartig dasteht, in einer Verbrecherkneipe am Montmartre geraten wir, der Prof und ich, in eine Razzia, wir

Prof. van Dusen spielt das Mörderspiel (DLR 1994)
Der erstaunliche Mörderspielfall, der seinerzeit in der New Yorker Gesellschaft größtes Aufsehen erregte, gehört ohne Zweifel zu den ganz besonderen Episoden in der großen van Dusen Chronik, vielleicht weil der Mord der aus dem Spiel entstand, durch seine wahrhaft außergewöhnliche Raffinesse einmalig in der Krimi nalgeschichte ist, ganz sicher aber auch deshalb weil der Prof seine Untersuchungen in dieser Affäre länge re Zeit ohne Hutchinson Hatch durchführen mußte, trotzdem brauchte er auf einen Assistenten nicht ganz zu verzichten, sofern man Detective Sergeant Caruso als solchen bezeichnen kann, wie dem auch sei, meine Damen und Herren, eine Geschichte, eine Detektivgeschichte insbesondere erzählt man, sie wissen es, von

Prof. van Dusen und das Zeichen der Sieben (DLR 1994)
Ich machte die Tür auf, und da lag er, ein toter Mann… Ein toter Mann, auf dem Fußboden, im Salon, in meiner Suite im feudalen Hotel Savoy, ich schloß die Augen, wartete ein paar Sekunden, machte sie wieder auf, die Leiche war immer noch da, ein graubärtiger Mann in Hemdsärmeln und schwarzer Hose, auf der Stirn war die Zahl sieben in seine Haut geschnitten, ich kannte ihn, vor wenigen Stunden erst hatte ich ihn gesehen, lebend, ich muß Alarm schlagen dachte ich, schnell zum Empfang raus durch den Korridor um die Ecke, plötzlich tat sich vor mir eine Tür auf, eine wohlbekannte Tür, die Tür zur Suite von Prof. van Dusen. Hallo mein lieber Hatch. Prof. Was ist ihnen. Sie sind schon zurück aus Cambridge. Ja. Wollten sie nicht er

Prof. van Dusen auf Hannibals Spuren (1/2) (DLR 1995)
Wie fängt ein van Dusen Fall an meine Damen und Herren, natürlich mit dem Anfang werden Sie sagen, so gehört es sich, so erwarten sie es und so hat es der große Amateurkriminologe seinem Chronisten und Assi stenten immerwieder eingeschärft… keine Regel ohne Ausnahme, die außergewöhnliche schier unglaublich e Affäre um das mörderische Elefantenrennen quer durch die Alpen fängt schon vor dem Anfang an, mit ein em sog. Prolog, nicht im Himmel wie beim Kollegen Goethe, sondern in womöglich noch erhabeneren Regi onen, in den luxuriösen Räumlichkeiten des exklusiven Globetrotterclubs zu London. Es ist Sonntag, der 29. November 1903, kurz nach zehn Uhr abends, Sir Patrick Lafferty, der allseits bekannte Abenteurer und

Prof. van Dusen auf Hannibals Spuren (2/2) (DLR 1995)
Ich kann mir zwar nicht vorstellen, meine Damen und Herren, daß Sie schon alles vergessen haben, was im ersten Teil dieser denk- und merkwürdigen Geschichte vor sich ging, aber zur Sicherheit will ich doch lieb er das wichtigste für Sie kurz zusammenfassen, also, im November 1903 schlossen Sir Patrick Lafferty und Mr Basil Blott im Globetrotter Club zu London eine Wette darüber ab, wer im nächsten Jahr von ihnen auf Hannibals Spuren mit einem Elefanten über die Alpen ziehen und als erster Italien erreichen würde, Prof. van Dusen und ich waren Zeuge der Wette, und wir waren auch am 22. Mai 1904 in Grenoble beim Start zum Alpenübergang, der sich so ganz anders entwickelte als ich erwartet hatte, ein Mord geschah, die myst

Prof. van Dusen und das Phantom der Oper (DLR 1996)
In die Oper, haha, ich, das ist nicht Ihr Ernst, mein lieber Hatch. Ich bin nur der Bote, Prof, die Einladung stammt von Mr. Grau. Grau, sie meinen den Intendanten der Metropolitan Opera, mein lieber Hatch. Den Boss der Met, genau den, Prof, ich habe ihn vorhin im Club getroffen, er hat mir sein leid geklagt und dann hat er sie heute abend zur Vorstellung gebeten, mich natürlich auch. Mein lieber Hatch, entsinnen sie sich des Mordfalls Lawrence King. Na klar Prof, Titel in der Chronik, Prof van Dusen beschwört einen Geist, Mai 1901. Dann rufen sie sich gefälligst meine abschließenden Worte ins Gedächtnis zurück in welchen ich mich über die mit dem Begriff Oper assoziierte Aura des Irrationalen, der Täuschung, des Scheins ausließ

Prof. van Dusen: Die Mauer muß weg (DLR 1997)
Es war ein Sonntag hell und klar so sagt der Dichter und er hat wie so oft nur zum Teil recht, sicher es war ein Sonntag, Sonntag der 20. November 1904, aber es war schon 5 Uhr nachmittags, also nicht mehr ganz hell und die Klarheit ließ auch zu wünschen übrig denn ein kräftiger Wind pustete dicke Staubwolken durch die Gegend, das ist so üblich in Alexandria meine Damen und Herren sie können es im Baedeker nachlesen und jetzt wissen sie auch, wo wir uns befinden nämlich in der berühmten ägyptischen Hafenstadt, genauer im Hotel Miramar in unserer Suite. Mein lieber Hatch. Hmh. Mein lieber Hatch, es hat geklopft. Wird der Tee sein Prof. Aber es war nicht der Tee, es war das Schicksal beziehungsweise die Kriminologie, das heißt

Prof. van Dusen: van Dusens größter Fall (Die lange Nacht einer Radiolegende) (DLR 1998)
Meine Damen und Herren, es ist soweit, endlich kann ich es enthüllen, das große Geheimnis, das mir seit langem auf der Seele liegt, in einem äußerst wichtigen Punkt hat sich die monumentale van Dusen Chronik na sagen wir an der Wahrheit vorbeigemogelt, doch jetzt ist die Zeit gekommen, jetzt werde ich reden, ich werde die Wahrheit sagen, die ganze Wahrheit nichts als die Wahrheit und ich verspreche ihnen sie werden staunen. Es war am 7. April 1912, am Ostersonntag und es war in Berlin der deutschen Haupt- und Kaiser-stadt, sie werden fragen, was sucht Hutchinson Hatch, New Yorker Journalist und weiland kriminologisch-er Assistent in der alten Welt, Antwort offiziell war ich hier als Sonderkorrespondent des Daily New Yorker

Hutchinson Hatch und die Stimme aus dem Jenseits (Erzählung, profvandusen.com 2009)
Heute morgen habe ich einen sehr interessanten Artikel im Daily New Yorker, meiner Zeitung, gelesen, ich sage meine Zeitung, weil sie mir seit vielen Jahren gehört, zusammen mit fünf, sechs anderen, von den Zeit schriften gar nicht zu reden, und weil ich lange Zeit ihr Chefreporter war, mit dieser regelmäßigen Tätig keit habe ich aufgehört, immerhin bin ich siebzig, aber ab und zu schreibe ich noch was, und wehe, die Redaktion wagt es, daran herumzumäkeln! Ansonsten genieße ich den Ruhestand und freue mich des Lebens in meiner schicken Frank-Lloyd-Wright-Villa über dem Hudson: weiß, nur Geraden und rechte Winkel – die schiere Mathematik, darum habe ich sie auch »Zwei plus zwei gibt vier« genannt oder kurz

Professor van Dusen im Spukhaus (Highscore Musik 2015)
Hallo und willkommen zurück, nein das ist nicht gut, wie wärs damit, hochgeschätzte Freunde, es sind nun einige Jahre ins Land gegangen, seitdem, um Gotteswillen viel zu hochtrabend, streng dich an, Hutchinson Hatch, du wirst es doch nicht verlernt haben, also gut letzter Versuch, treffen Sie gerne alte Freunde, ich wette Sie tun es, ich wünschte mir würde dieses Glück in einem ganz bestimmten Fall noch einmal zu teil werden, Sie alle wissen längst von wem ich rede und sie fragen sich zu recht mit welcher Geschichte ich sie heute unterhalten möchte, ist denn nicht schon alles erzählt, alles gesagt worden was ihn betrifft, ich habe lange geschwiegen, das ist wahr, aber das bedeutet nicht, daß es da nicht noch einige Abenteuer gegeben

Professor van Dusen reitet das trojanische Pferd (PvD.sucht die Arche Noah) (Highscore Musik 2015)
Mit der Peitsche zeigte der Kutscher nach vorn, wo sich am Horizont die Konturen eines flachen Hügels ab zeichneten. Truva. Truva? Ich denke wir fahren nach Troja. Truva mein lieber Hatch ist die türkische Bezei chnung des Ortes, den wir als Troja kennen. Aha der Hügel war also das berühmte Troja, Stadt der Mythen und Legenden, Schauplatz des bekanntesten Krieges der Weltgeschichte, gestern waren wir, Prof. van Dus en und ich, mit dem planmäßigen Dampfschiff von Konstantinopel nach Canakkale an den Dardanellen ge fahren, wo wir in einem schäbigen Hotel, dem einzigen der Stadt übernachtet hatten, nach einem Frühstück das diesen Namen nicht verdiente hatten wir ein Fuhrwerk nebst Kutscher gemietet und waren stundenlang


Michael Koser: Der letzte Detektiv:
Der letzte Detektiv: Testmarkt (BR 1984)
Sie war ein paar Jahre jünger als ich, um die 35, dunkles Haar, dunkle Augen, eine wohlgefällige Figur, in einem von diesen weißen Overalls, die nach gar nichts aussehen, und mehr kosten, als ein Detektiv im Monat verdient, in der 40-Quadratmeterklasse, schätzte ich, auf dem Klientenstuhl in meinem Büro plus Apartment, 22 Quadratmeter und ein paar Zerquetschte, wirkte sie wie ein aufgeblühter Kirschzweig in einer alten Bierflasche, ich bin sentimental, ich mag Kirschblüten. Mein Name ist Delgado, Judith Delgado Judith, das gefällt mir, ein Mensch, dessen Name mit J anfängt, kann nicht ganz schlecht sein. Ich heiße Jonas, nur Jonas, wie der Typ mit dem Walfisch in der Bibel, viele Leute wundern sich darüber daß ich nur

Der letzte Detektiv: Safari (BR 1984)

1142. Das Haus von Shirley Jackson - 14.08.2025 18:19 -
Das Haus von Shirley Jackson (BR 1994)

Montague: Institut für Parapsychologie Dr. John Montague, sehr geehrte Mrs Vance, sie kennen meinen Namen wahrscheinlich nicht, ich bin Wissenschaftler und dennoch oder gerade deshalb hat mich die Erforschung sog. übersinnlicher Phänomene immer beschäftigt. Im Augenblick habe ich die Möglichkeit im Rahmen eines Forschungsprojekts einem immer noch skeptischen und überheblichen Kollegenkreis einen konkreten Zusammenhang zwischen Psychologie und Parapsychologie experimentell zu demonstrieren.

Schwester: Dr Montague, ist das überhaupt sein richtiger Name.

Elinor: Es gibt einen Dr John Montague, Dr der Philosophie und Anthropologie, Promotion in Oxford 1950.

Schwester: Das klingt doch alles ziemlich unseriös. Ein Forschungsprojekt und experimentell. Was für Experimente will er denn da machen und ausgerechnet mit jemand wie dir.

Montague: Für die Durchführung des Projekts brauche ich noch einige Assistenten, welche Intelligenz und Sensibilität mitbringen sowie genaue Beobachtungsgabe und die Fähigkeit das Wahrgenommene schriftlich zu fixieren.

Schwester: Elinor, ich bin verheiratet, ich kenne die Männer, als deine ältere Schwester habe ich eine gewisse Verantwortung für dich nachdem Mutter tot ist.

Elinor: Carrie, ich bin 31.

Schwester: Du bist eigentlich zu alt um noch so naiv zu sein, aber wohl immer noch jung genug für Dummheiten.

Montague: Sie, Miss Vance erschienen mir für die Mitarbeit geeignet, ich bin auf ihren Namen in den Akten des parapsychologischen Institutes gestoßen im Zusammenhang mit Zeitungsberichten über ein unaufgeklärtes Poltergeistphänomen.

Schwester: Poltergeist was ist denn das für ein Unsinn.

Elinor: Das muß die Sache mit den Steinen sein, erinnerst du dich.

Elinor: Vater war gerade 1 Monat tot.

Schwester: Das ist 20 Jahre her.

Elinor: Ja ich war gerade 12.

Schwester: Ah Steine die plötzlich auf unser Hausdach regneten, ins Fenster flogen von irgendwo her, das warst natürlich du um dich wichtig zu machen.

Elinor: Es waren die Nachbarn um uns zu ärgern, das hat Mutter damals den Reportern auch gesagt.

Montague: Mein Angebot für ihre Mitarbeit wäre Experiment und Urlaub in einem, vier Wochen in einem schönen alten Landhaus in ruhiger Lage das allerdings nur mit dem Auto erreichbar ist.

Schwester: Das Auto niemals.

Elinor: Es ist zur Hälfte auch mein Auto, wir haben es gemeinsam gekauft als ich noch.

Schwester: Aber ganze vier Wochen lang.

Elinor: Ich habs im letzten Jahr nicht einmal benutzt.

Schwester: Elenor, wenn du unbedingt Hals über Kopf einem wildfremden Mann nachrennen willst, ist das schlimm genug, aber nicht mit meinem Auto.

Elinor: Das kannst du ihm ruhig schreiben deinem Dr Montague.

Montague: Liebe Mr Vance, ich freue mich zu hören daß sie meiner Einladung folge leisten möchten, beigefügt finden sie eine genaue Wegbeschreibung die sie sicher zu Crains Hall unserem Hause führen wird.

Elinor: Zu Crains Hall unserem Haus, klopf klopf klopf.

Mrs Dudly: Was wollen sie?

Elinor: Ich entschuldigen Sie bitte mein Name ist Elinor Vance, ich werde hier erwartet.

Mrs Dudly: Von wem.

Elinor: Von Dr, ist denn Dr. Montague nicht da, wo sind denn die anderen Gäste.

Mrs Dudly: Hier sind keine Gäste.

Elinor: Aber sie sind doch Mrs Dudly die Haushälterin, ich meine das ist doch Crains Hall.

Mrs Dudly: Was sonst.

Elinor: Sehen sie, ich habe eine schriftliche Einladung von Dr. Montague oder hab ich mich im Datum geirrt, wo ist denn der Brief, ach wie dumm, ich hab den Brief im Auto liegen lassen ich kann ihn aber holen.

Mrs Dudly: Hier lang, ihren Koffer müssen sie selber tragen.

Elinor: Oh schwarze Holztäfelung bis zur Decke findet man selten.

Mrs Dudly: Das grüne Zimmer.

Elinor: Danke. Ein bißchen dunkel aber ja könnte man vielleicht das Fenster auf.

Mrs Dudly: Die Zimmer gehen mich nichts an, ich richte das Abendessen im Speisesaal her, Punkt 6, sie müssen sich selbst bedienen, ich räume am anderen morgen ab, Frühstück mach ich um 9, ich bleib hier nicht übernacht, ich gehe bevor es dunkel wird.

Elinor: Ich verstehe.

Mrs Dudly: Ich wohne im Ort, kein Angestellter würde hier im Haus übernachten.

Elinor: Ich verstehe.

Mrs Dudly: Es wird also niemand im Haus sein, falls sie Hilfe brauchen.

Elinor: Ich verstehe.

Mrs Dudly: Niemand, nachts wenn es dunkel ist.

Elinor: Mrs Dudly, Mrs Dudly, wo ist denn der Schlüssel hat das Zimmer keinen Schlüssel oh nein, nein nein.

Theodora: Das darf doch einfach nicht wahr sein nein, ha.

Elinor: Mein Gott bin ich froh daß sie da sind, geben sie mir doch die Tasche da.

Theo: Danke.

Elinor: Ich bin Elinor Vance.

Theo: Theodora, einfach Teo.

Elinor: Theo.

Theo: Puh dieses Monstrum von einem Haus, dieser häßliche.

Elinor: Sind sie auch so erschrocken als sie es das erste mal gesehen haben.

Theo: Hrm.

Elinor: Oh Mrs Dudly, geben sie ihr doch bitte das Zimmer neben meinem.

Mrs Dudly: Das blaue Zimmer.

Theo: Wunderbar, bestens geeignet als kleine private Aussegnungshalle.

Elinor: Mein Zimmer ist genau das gleiche in grün, ja wirklich dunkelgrün wie kalter Spinat.

Theo: Oh wie lecker.

Elinor: Und wir haben ein gemeinsames Badezimmer mit Durchgangstür.

Mrs Dudly: Ich richte das Abendessen im Speisesaal her, punkt sechs, sie müssen sich selbst bedienen, ich räum am andern Morgen ab, Frühstück mach ich um 9, ich bleibe hier nicht übernacht.

Elinor: Kein Angestellter würde hier im Haus übernachten.

Mrs Dudly: Es wird also niemand da sein falls sie Hilfe brauchen.

Elinor: Nachts wenn es dunkel ist.

Theo: Hab ich das richtig verstanden, diese reizende Dame wollte uns soeben klarmachen daß es völlig zwecklos ist nachts nach ihr zu rufen.

Elinor: So ist es.

Theo: Ehrlich gesagt ich kann mir im Moment keine noch so schlimme Situation vorstellen in der ich ausgerechnet Mrs Dudly zu hilfe rufen würde.

Elinor: Ich würde eher nach Graf Dracula klingeln, haha, was ist, wollen wir gemeinsam diesen Ort des Schreckens erkunden.

Theo: Ja aber nur wenn mich die große Schwester an die Hand nimmt. Oh eiskalt, sie hatten ja wirklich Angst, ganz ruhig, jetzt ist ja Theo da. Lehrerin, ich finde Kinder ja wunderbar, sie sind noch so spontan neugierig vital.

Elinor: Und eine Pest wenn man ihnen beibringen muß still zusitzen.

Theo: Du haßt deine Arbeit.

Elinor: Kann man denn leben von sowas wie Malerei.

Theo: Wir haben noch ein kleines Antiquitätengeschäft mein Freund und ich.

Elinor: Hättest du gedacht daß es nur ein paar hundert meter vom Haus entfernt ein so schönes Plätzchen gibt.

Theo: Wir haben uns gestritten, ich glaube sonst wäre ich gar nicht hergekommen, macht der mir einen Heiratsantrag.

Elinor: Und du haßt es geheiratet zu werden.

Theo: Ja aber jetzt gefällt es mir hier, in der Sonne, außer Sichtweite dieses häßlichen Hauses und mit dir an meiner Seite.

Elinor: Wenn ich mir die Wiese so anschaue.

Theo: Picknick ein Platz für ein Picknick.

Elinor: Genau das wollte ich sagen, kaltes Huhn und Schinkenbrote.

Theo: Schokoladenkuchen, Ameisen, Wespen.

Elinor: Harte Eier und das Salz vergessen, himmelblaue Plastikbecher.

Theo: Oh nein Horn und Silber meine liebe und im Weidenkörbchen wir werden.

Elinor: Was ist das da drüben zwischen den Bäumen.

Theo: Ein Werwolf was sonst.

Elinor: Wir sollten gehen, vielleicht sind die anderen schon da und warten auf uns.

Theo: Du hast immer noch Angst, das ist gefährlich mein Schatz.

Elinor: Aus welchem Grund bist du eingeladen worden.

Theo: Ich hab mal aus puren Spaß an einem Experiment teilgenommen, versteckte Karten erraten, ich hatte eine Trefferquote von 80 %.

Elinor: Und.

Theo: Purer Zufall was sonst, du hast immer noch kalte Hände.

Elinor: Ja, ist die Reise zu Ende reichen wir uns die Hände wenn der abend kommt.

Theo: Hübsch.

Elinor: An der nächsten Biegung sieht man es wieder.

Theo: Das gräßliche Haus, es hat ein Gesicht, es sieht dich an.

Elinor: Dieser große Turm, hab ich Sehstörung oder.

Theo: Er ist schief.

Elinor: Er ist schief nicht.

Theo: Und ich denke mit voller Absicht des Erbauers, hallo was ist denn da vorgefahren.

Elinor: Wo.

Theo: Nicht daß ich mich mit teuren Autos auskenne aber das ist bestimmt ein sehr teures.

Elinor: Jede Wette.

Theo: Entweder ist der Besitzer um die 50 glatzköpfig häßlich oder oder wenn er jung und attraktiv ist dann er hat das hier nicht mit seiner Hände Arbeit erworben, hab ich zu meiner Freundin gesagt.

Elinor: Theo.

Luke: Ja sie hat völlig recht ihre Freundin, das ist nur ein kleiner Vorschuß auf ein größeres Erbe.

Theo: Wie faszinierend.

Elinor: Und was werden sie erben Mr Sanderson.

Luke: Luc, bitte wie Theo und Elinor, nunja dies und das, diese exklusive Sommer-residenz zum Beispiel.

Theo: Ein guter Witz.

Luke: Leider nein, das Haus gehört meiner Tante Mord in London, genannt Erbtante und ihre Bedingung dafür es Dr Montague zu vermieten für sein Projekt war daß ich daran teilnehme, vielleicht hatte sie Angst die anderen könnten sich am Familiensilber vergreifen.

Theo: Und welche Farbe hat ihr Zimmer.

Luke: Sie werden es nicht glauben.

Theo: Nun.

Luke: Rosa.

Theo: Hahah.

Luke: Ja zugewiesen wurde es mir von einer Dame mit einem Gesicht, das ihr eine tragende Rolle in dem Film die Nacht der lebenden Toten garantieren würde.

Theo: Ja unsere gute Mrs Dudly.

Elinor: Und Dr Montague, wie ist der, kennen sie ihn.

Luke: Ehrlich gesagt, ich bin froh daß ich hier bin, ihrer Sicherheit wegen, er hat ja das muß man zugeben eine gewisse dämonische Faszination, etwas mephistofiles.

Montague: Hallo, schön daß sie schon alle da sind, das Abendessen wartet, kommen sie, ich bin Dr. Montague.

Theo: Mit blondem Bart.

Elinor: Und Goldrandbrille.

Montague: Es freut mich, wenn mein Erscheinen sie so fröhlich stimmt meine Damen auch wenn ich nicht ganz verstehe warum.

Luke: Jugendliche Gemüter Dr, die für ihre Heiterkeitsausbrüche keinen besonderen Anlaß brauchen.

Theo: Luke der Lügner, es wird spannend.

Montague: Der erste Abend. Mrs Elinor Vance, Mrs Theodora, Mr Luke Sanderson und ich, die beiden Frauen hoffentlich mit medialer Veranlagung, die Teilnehmer erhalten von mir die nötigen Informationen und lernen sich kennen.

Theo: Dr. erzählen sie weiter.

Montague: Wo war ich stehen geblieben.

Luke: Wir waren bei meinem legendären Urgroßonkel Henry Craine, dem Erbauer des Hauses und seinem naja sagen wir mal etwas seltsamen Charakter.

Montague: Ja, der arme Henry Craine, als seine Frau nach der Geburt des zweiten Kindes starb, verfiel er ganz der Melancholie.

Theo: Kinder, in dieser Plüschgruft sind Kinder aufgewachsen.

Montague: Zwei Mädchen, aber sie sind wohl auch nicht besonders glücklich geworden.

Luke: Das wundert mich nicht.

Montague: Die ältere Schwester blieb unverheiratet und wohnte im Haus und als sie krank und alt war nahm sie eine junge Frau aus dem Dorf als Pflegerin und Hausmädchen zu sich.

Theo: Grauenhafte Vorstellung so eine Arbeit machen zu müssen.

Montague: Nun ja die Leute hier waren sehr arm und es sah zunächst so aus, als bekäme dieses Hausmädchen für die verlorenen Jugendjahre wenigstens eine materielle Entschädigung, als die alte Dame starb vermachte sie ihr das Haus.

Theo: Wenn ich so was erben würde ich würd es sofort in die Luft jagen oh pardon Mr Sanderson.

Luke: Luke.

Theo: Luke.

Luke: Glauben Sie etwa ich habe die Absicht jemals hier zu wohnen, ich werde das Ding natürlich sofort verkaufen.

Theo: Falls sie einen Käufer dafür finden.

Elinor: Was wurde aus dem Hausmädchen, hat sie hier gelebt.

Montague: Ja aber nicht lange, die andere Schwester focht das Testament an und gewann, an dem Tag als sie den Brief mit dem Bescheid bekam erhängte sich die junge Frau.

Elinor: In dem Schiefen Turm.

Montague: Woher wissen sie das.

Elinor: Was, ich ich dachte es mir nur so, wenn wenn ich mich hier erhängen wollte, würde ich Gott entschuldigung ich rede dummes Zeug.

Luke: Nein nein sie hat völlig recht, der beste Ort hier für einen stilvollen Freitod ist der Turm, noch einen Martini für Elinor.

Elinor: Ja bitte danke.

Theo: Und, weiter.

Montague: Was bitte weiter.

Theo: Die Pointe ihrer Geschichte, die Leiche im Keller, der Mörder mit dem Beil.

Luke: Das Monster mit den spitzen Zähnen, naja was man so erwartet in einem Bauwerk wie diesem.

Montague: Sie spüren also auch die besondere Atmosphäre des Hauses.

Theo: Es ist besonders häßlich.

Luke: Naja, es ist nicht gerade ein architektonisches Glanzstück aber.

Elinor: Mir macht es Angst.

Montague: Angst wovor denn.

Elinor: Ich weiß nicht.

Theo: Gibt es noch einen Martini für Theo.

Luke: Aber gerne, oh nein, die Flasche ist leer.

Montague: Auf der Anrichte im Speisesaal steht noch eine.

Theo: Ich hole sie.

Montague: Nein.

Luke: Ich brauche noch ein bißchen Bewegung.

Montague: Nein Theodora, lassen sie mich lieber.

Theo: Ich habe keine Angst Dr.

Luke: Oder wir gehen zusammen.

Theo: Haha.

Elinor: Dr Montague, was sollen wir in diesem Haus, was erwarten sie von uns.

Luke: Tja Dr Schönheit und praktische Vernunft ein gefährliches Paar unsere Damen.

Montague: Glauben sie an Gespenster.

Elinor: Natürlich nicht.

Montague: Gut, das würde ich auch sagen wenn man mich so fragt, woran ich allerdings glaube ist daß bestimmte Kräfte die Psyche derart beeinflußen können, daß eine Art Rückwirkung auf deren Umgebung entsteht, können sie mir folgen.

Theo: Nein.

Montague: Tatsache ist, dieses Haus ist in all den Jahren seit dem Tod des Hausmädchens dutzende Male vermietet worden aber kein Mieter hat es hier lange ausgehalten und immer wieder mit den abenteuerlichsten Begründungen die Flucht ergriffen, zu trocken, zu feucht, zu stickig, zu zugig, magnetische Ströme, unterirdische Wasseradern usw ja und seit 10 Jahren steht das Haus leer.

Luke: Was ist denn jetzt. Also.

Theo: Elinor. Elinor.

Luke: Merkwürdige Hörspiele bringen die manchmal.

Elinor: Das ist kein Hörspiel.

Theo: Elinor, Luke.

Elinor: Theo.

Montague: Wir hätten sie nicht allein gehen lassen sollen. Wo sind sie.

Theo: Hier.

Montague: Wo denn.

Theo: Mach die Tür auf.

Luke: Da. Da da kommt die Stimme her. Hinter der Wand.

Elinor: Aber da führt kein Weg in den Nebenraum.

Theo: Kommt denn niemand.

Elinor: Theo. Theo.

Montague: Nein nein das ist der richtige Weg, hierhier, hierher.

Au.

Theo: Na endlich.

Luke: Alles in Ordnung.

Theo: Na klar mir gehts blendend.

Luke: Gut.

Theo: So gut wie es einem gehen kann wenn man gerade kopfüber in ein dunkles Zimmer gestürzt ist.

Luke: Also sowas, da sind ja Stufen zwischen den Zimmern, das ist aberwitzig.

Theo: Dann fällt diese verdammte Tür hinter mir zu und als ich sie endlich finde im Dunkeln ist sie abgeschlossen.

Montague: Das war sie nicht, sehen sie, dieses Zimmer hat 3 Türen mit Stufen, sie haben an der falschen gerüttelt, der Weg zum Speisesaal war das übrigens auch nicht.

Theo: Aber ich hätte schwören können, mein Ortssinn ist untrüglich.

Montague: Nein, sie haben schon im ersten Raum die falsche Tür erwischt.

Theo: Diese verdammte Haus, ich hasse es.

Montague: Ich habe den Weg erst mit dem Grundrißplan suchen müssen, tja liebe Freunde wir sollten eines daraus lernen, niemals alleine hier herumzustöbern.

Elinor: Vor allem Nachts, nachts wenn es dunkel ist.

Montague: Nach einigen weiteren Drinks haben sich alle zurückgezogen, erstaunlich wie still es hier draußen ist, auch bei offenem Fenster kaum ein Laut aus dem Park, es regnet wieder, auch fast lautlos, ich bin sicher, diese erste Nacht wird erwartungsgemäß verlaufen.

Elinor: Ist noch ein Schluck Kaffee da.

Luke: Ja gerne.

Montague: Nachdem wir alle ausgezeichnet geschlafen und nichts ungewöhnliches erlebt haben.

Luke: Nein halt ich protestiere, ich habe von Mrs Dudly geträumt, ja sie schwebte in einer grünlichen Aura auf mich herab und.

Mrs Dudly: Ich räume um 10 Uhr ab, es ist fünf nach 10.

Montague: Selbstverständlich Mrs Dudly, es war ein ausgezeichnetes Frühstück.

Luke: Und auch das Abendessen wirklich, war ausgezeichnet.

Theo: Ja wirklich wunderbar.

Elinor: Wir können heute abend das Geschirr auch selbst in die Küche zurücktragen.

Mrs Dudly: Ich räume am anderen Morgen ab, ich kenne den richtigen Platz für alles.

Montague: Also dann, auf zur Hausbesichtigung.

Theo: Unglaublich, Räume ganz ohne Fenster.

Montague: Davon gibt es noch vier, nein hier entlang, das ist eine Sackgasse. Luke wo sind sie.

Luke: Hier komme.

Elinor: Warum so viele verwinkelte und verdunkelte Räume.

Theo: Viktorianisch, damit man sich besser verstecken kann.

Luke: Verstecken und erschrecken.

Montague: Bitte kommen sie.

Elinor: Was war das.

Montague: Merkwürdig, ich hab alle Türen hinter uns offen gelassen.

Theo: Da schon wieder, ganz von selbst.

Luke: Ich werd jetzt überall Stühle in die Türen stellen.

Montague: Ich habe den Verdacht, daß die Türstöcke von anfang an etwas schief konstruiert sind, ja damit genau dieser Effekt eintritt.

Luke: Mit einer Wasserwaage könnte man das nachprüfen.

Theo: Elinor.

Montague: Alles in Ordnung mit ihnen.

Elinor: Ja, ich bin über den Schemel gestolpert, brauner Teppich, brauner Samt, ich hab ihn einfach nicht gesehen.

Theo: Ein tückisches Miststück von einem Haus.

Elinor: Ich will hier raus.

Luke: Als hätte ich Gleichgewichtsstörungen.

Theo: Meine Eltern haben mich mal auf dem Rummelplatz in so eine verrückte Hütte mitgenommen, da waren alle Wände ein bißchen schief und die Fußböden auch.

Luke: Gibt es da nicht eine Stelle wo ein Luftzug den Damen unter die Röcke weht.

Theo: Mr Sanderson, mir war jedenfalls sterbenselend als ich wieder herauskam.

Montague: Wenn unsere Erwartungshaltung an Architektur, klare Linien, rechte Winkel, Aufteilung nach den Gesetzen von Symmetrie und Proportionen ständig enttäuscht wird, das erzeugt auch so etwas wie ein Schwindelgefühl.

Theo: Da haben wir es doch, dieses ganze Haus ist ein einziger Jahrmarktscherz.

Luke: Still hab ich Halluzinationen oder.

Theo: Nein, ich hörs auch.

Luke: Wo kommt denn das her.

Theo: Dr Montague was ist das.

Luke: Warten Sie, machen sie mal diese Türe auf und zu, auf und zu.

Theo: Luke bleiben sie hier.

Montague: Ich glaube ich weiß was er tun wird er nimmt die Stühle in den Türen weg.

Luke: Türen zu, kein Zugluft mehr, kein Geheul, Henry Craine der Irre hat sein Horrorkabinett mit allen Tricks ausgestattet.

Montague: Es könnte von den geschnitzten Gesichtern über den Türen herkommen, die Mundöffnungen als Schalltrichter.

Luke: Möglich, Metallzungen vielleicht.

Theo: Elenor, Elenor, wo ist Elenor.

Elinor: Mein Gott, haben sie mich erschreckt.

Luke: Also wer hier wen erschreckt hat darüber sollten wir jetzt lieber nicht streiten ja.

Elinor: Ich hab nur den Turm angeschaut, hier vom Balkon aus, er ist schief, ganz schief.

Luke: Sie hingen auch schon halb über der Brüstung.

Elinor: Mir ist ein bißchen schwindlig, sie müssen mich nicht festhalten, sie müssen nicht den edlen Lebensretter spielen.

Theo: Elinor, was war denn plötzlich.

Montague: Warum befolgen sie nicht meinen Rat und bleiben beisammen.

Theo: Ich werde dich heute nicht mehr aus den Augen lassen, das versprech ich dir mein Schatz.

Theo: Elinor bist du noch da.

Elinor: Natürlich.

Theo: Was machst du.

Elinor: Ich denke nach.

Theo: Über etwas erfreuliches hoffe ich.

Elinor: Ja über dich.

Theo: Sehr gut.

Elinor: Du bist hinreißend, zart und wunderschön, ich hasse dich.

Theo: Was hast du gesagt.

Elinor: Nichts.

Theo: Verdammt ich hab meinen Nagellack vergessen, hast du vielleicht welchen dabei, Burgunderrot.

Elinor: Nein.

Theo: Du benutzt auch kein Maskcara, Makeup, Lippenstift.

Elinor: Nein.

Theo: Das solltest du aber, du würdest gleich viel hübscher aussehen.

Elinor: Hübscher.

Theo: Nicht für einen Mann für dich selbst es ist ein gutes Gefühl sich zu schmücken, naja ich gebs ja zu ich übertreibs manchmal ein bißchen, schau nur an was ich alles mitgeschleppt habe, eine handbemalte Seidenbluse und das hier maßgeschneidert, meine schönsten Sachen zusammengerafft nur für diese blöde Haus, du warst viel vernünftiger, hast nur was schlichtes und praktisches mitgenommen.

Elinor: Du wirst es nicht glauben, ich hab auch meine schönsten Sachen zusammen.

Theo: Was sagst du. So und jetzt werde ich mir als erstes den Grundriß von Crains Hall abzeichnen, ich werde überhaupt so viel wie möglich zeichnen von den Abartigkeiten dieses Hauses und dich auch.

Elinor: Elinor zwischen Drachen, Furien, Chimären.

Theo: Nymphen, Putten, Grazien, bleib also stehen.

Elinor: Nein Theo.

Theo: Halt mal still. Du magst dich selbst nicht, warum.

Elinor: Bitte hör auf.

Theo: Ich hab das Gefühl, du solltest abreisen, so schnell wie möglich.

Elinor: Warum, mir gefällt es hier.

Theo: Eben, deshalb.

Montague: Der zweite Abend, die Teilnehmer beginnen sich an das Haus zu gewöhnen, auch Mrs Vance, die zu Beginn hochgradig verspannt und nervös war, wenn die mir bekannten Berichte über Crains Halls der Wahrheit entsprechen, müßte die zweite Nacht.

Elinor: Na Mutter ich hör dich, ja, ja, ich hör dich ja.

Theo: Elinor, Elinor, hast du es auch gehört, komm rüber zu mir.

Elinor: Was ist.

Theo: Pst. Da da ist es wieder, ich dachte ich hätte es nur geträumt, es ist kalt hier, es ist eiskalt, vielleicht der Dr oder Luke, gib mir noch ne Decke. Es kommt näher. Ist die Tür abgeschlossen. Ja. Es ist nur ein Geräusch. Geh weg. Ist mir kalt.

Elinor: Mir auch.

Theo: Wo ist Luke, wo ist der Doktor.

Elinor: Ich glaube. O Gott es weiß jetzt, daß wir hier sind. Du kommst hier nicht rein.

Montague: Da war doch Elenors Stimme.

Luke: Ja aber aus Teos Zimmer.

Montague: Hallo wir sinds.

Theo: Doctor, Luke, gott sei dank.

Luke: Ist alles in Ordnung.

Montague: Ist irgendwas passiert während wir weg waren.

Theo: Ja eigentlich nichts besonders, es hat nur irgendwas mit einem Brecheisen an unsere Tür geklopft weil es uns gern fressen wollte, und wo wart ihr, ihr furchtlosen Beschützer.

Montague: Wir haben einen Hund gejagt.

Theo: Einen Hund hier im Haus.

Luke. Ja einen Hund oder so was ähnliches, es war ein großes schwarzes Tier, ich habs nicht genau gesehen unten in der Halle, dann war es plötzlich weg.

Theo: Haben Sie denn das Klopfen nicht gehört.

Montague: Keinen Laut.

Luke: Wir dachten sie schlafen friedlich da oben bis wir sie schreien hörten.

Montague: Moment, Moment, sieht das nicht so aus, als wären ob Luke und ich mit Absicht weggelockt worden weg von ihnen, Freunde wir müssen auf der Hut sein.

Montague: Irgendetwas kommt in Bewegung, prompt oder fast ein wenig zu prompt, aber wichtig ist nur den Überblick zu behalten. Der dritte Tag.

Luke: Fällt ihnen nichts auf an unseren beiden Damen, Doktor.

Montague: Nein.

Luke: Sehen sie doch mal, unsere schöne Theo gleicht heute einer müden Rosenblüte, guten Morgen Theo, Eleinor dagegen sieht sie nicht ausgesprochen frisch ja geradezu stahlend aus, gar nicht wie jemand der so eine aufregende Nacht hinter sich hat.

Theo: Tu mir jetzt bloß nicht den Gefallen rot zu werden.

Luke: Doch, doch aufregende Nächte scheinen ihnen zu bekommen, Mrs Vance, ich finde sie sollten sich mehr davon gönnen.

Montague: Na ich hoffe wir haben einen ruhigen Tag. Ich will ihnen noch eine kleine Spezialität des Hauses zeigen, etwas das es in alten Gemäuern öfter gibt.

Theo: Die Falltür zur geheimen Folterkammer hoffe ich.

Montague: Lassen sie sich überraschen.

Elinor: Huch, kalt wie in einer Gruft.

Montague: Jetzt treten sie wieder einen Schritt zurück.

Elinor: Es ist weg, tatsächlich, kalt warm.

Montague: Für diese kalten Stellen in geschlossenen Räumen gibt es keine naturwissenschaftliche Erklärung.

Luke: Also wenn ich das Thermometer hinhalte zeigt es keine Veränderung.

Montague: Ja das sagte ich ja.

Luke: Dann ist diese Kälte hier ein ganz subjektives Empfinden.

Theo: Seien Sie mir nicht böse, aber ihre kalten Stellen lassen mich ziemlich kalt, ich möchte lieber eine Skizze von Haus machen.

Montague: Aber sie dürfen nicht allein gehen.

Luke: Ich würde sie gern begleiten aber Dr Montague braucht mich als Helfer.

Elinor: Das kann ich auch tun falls sie mir das zutrauen.

Montague: Selbstverständlich.

Elinor: Praktische Vernunft.

Theo: Ich habe nichts gegen Begleitung, ich brauche in den Räumen extra Licht.

Luke: Ich werde mein bestes tun.

Theo: Sie brauchen nur ihr Taschenlampe gerade zu halten.

Elinor: Es ist nicht einfach kalt, es ist, ich habe das Gefühl jemand will mir was antun.

Montague: Gehen sie raus aus der Kälte.

Elinor: Es ist ein ganz ähnliche Kälte wie gestern nacht als es an der Tür geklopft hat.

Montague: Haben sie das alles aufgeschrieben, nicht nur die Vorgänge auch ihre Empfindungen dabei und evt. Veränderungen die sie an sich selbst spüren, wissen sie, die Einfallpforte für Geister ist unsere eigene Psyche und wenn es da Schwach- stellen gibt.

Luke: Doktor Montague, da ist etwas, das sie sich ansehen sollten.

Montague: Luke alleine, wo ist Theorora.

Luke: Sie ist auf ihrem Zimmer, kommen Sie.

Theo: Da, sehen sie sich das an, alles beschmiert, da, es ist eine Schweinerei.

Luke: Was ist das Dr, Blut.

Montague: Das glaube ich nicht.

Theo: Was soll ich denn jetzt anziehen.

Elinor: Das ist Farbe, rote Farbe aus deinem Malkasten.

Theo: Was, glaubst du etwa, ich verdrecke mir meine eigenen Sachen, da ist kein einziges Stück mehr heil. Du warst es, ja genau du warst es.

Elinor: Du bist ja verrückt.

Montague: Unsinn, Elinor war doch den ganzen Morgen mit uns zusammen oder.

Luke: Ich glaube schon.

Theo: Die Bluse kann ich wegwerfen, das krieg ich nie wieder raus.

Luke: Ich könnte mein Kashmirpulover anbieten oder den Seidenpyjama.

Elinor: Ich kann ihr auch was geben, allerdings nur was schlichtes und praktisches.

Montague: Schade, in der Stadt könnte ich diese rote Substanz chemisch analysieren lassen aber hier.

Elinor: Da an der Wand seht doch, das ist ein E.

Luke: Die ist ja auch beschmiert bis zu Decke.

Elinor: Der Buchstabe E, E wie Elenor.

Montague: Es könnte ein E sein, ja, sehr schief zwar.

Elinor: Wissen Sie, was das bedeutet, es kennt meinen Namen.

Montague: Es kennt die Namen von uns allen.

Elinor: Aber es meint mich, es steht da nicht T wie Theo oder L wie Luke sondern E wie Elinor.

Luke: Sie könnten sich ja gerade geschmeichelt fühlen von der Aufmerksamkeit dieses Haus.

Elinor: Ihr billiger Zynismus ist widerwärtig, ich würde ihnen zutrauen, daß sie das getan haben.

Luke: Was denn E wie Elenor an die Wand pinseln, ist das vielleicht eine geheime Wunschvorstellung von ihnen, soll ich E wie Elinor an alle Wände pinseln.

Montague: Ruhe Freunde, beruhigen Sie sich, merken sie nicht, Theo gegen Elinor, Elinor gegen Luke, wohin soll das führen.

Luke: Alle gegen Dr Montague, wohin denn sonst.

Elinor: Das ist ja ekelhaft, richtig widerwärtig, warum zeigen sie mir das.

Luke: Ich mußte es einfach jemandem zeigen, ich habs hier im Regal gefunden, die sieben Todsünden und ihre Bestrafung.

Elinor: Für meine beiden Töchter zu Belehrung und Abschreckung, eigenhändig illustriert von Henry Craine.

Luke: Diese Bilder, ein kranker.

Elinor: Glaubt mir, das alles tu ich nur zu eurem besten und aus tief empfundener Liebe für euch meine Kinder, ein Alptraum von einem Vater.

Luke: Tja besser so aufzuwachsen wie ich von einem Internat ins andere.

Elinor: Ich war zuhause bei meiner Mutter.

Luke: Sie glückliche, hab mir immer gewünscht.

Elinor: Ich brauche Luft.

Luke: Halt warten sie doch.

Elinor: Hat der arme kleine Junge etwa Angst allein mit Urgroßonkel Henry.

Luke: Immer schön zusammenbleiben, Befehl von Onkel Doktor, jetzt machen wir gemeinsam einen Spaziergang.

Montague: Der dritte Abend, Spannungen in der Gruppe, nur Mrs Vance wirkt erstaunlich ausgeglichen.

Elinor: Für mich war das Alptraum, dies Klopfen an der Tür.

Montague: Aber ein Alptraum, den sie mit Theo geteilt haben.

Theo: Allerdings.

Luke: Und das mit Theos Kleidern, ein Alptraum von uns allen.

Elinor: Die Flasche ist leer, ich hol uns eine neue.

Luke: Ach Elinor soll nicht ich.

Theo: Sie haben sich ganz schön Zeit gelassen Mr Sanderson, sie fürchten sich doch nicht etwa vor ihrem eigenen Haus.

Luke: Erwarten sie immer Heldentaten von Männern.

Theo: Nicht von jedem.

Luke: Wissen Sie, ich hatte ein paar Freunde, tollkühne Jungs, Teufelskerle, na ja, ich bin noch am leben.

Montague: Aha, heute haben wir Theo gegen Luke.

Mrs Dudly: Suchen Sie eine neue Flasche.

Elinor: Oh Mrs Dudley, sie sind noch da.

Mrs Dudly: Da steht sie.

Elinor: Ich werd die Auflaufform heute abend gleich saubermachen.

Mrs Dudly: Sie sind Drecksarbeit gewohnt, man sieht es an ihren Händen.

Elinor: Ich.

Mrs Dudly: Sie haben nie dumme Witze über das Haus gemacht.

Elinor: Nein.

Mrs Dudly: Aber sie fürchten es auch nicht mehr.

Elinor: Nein, ich fühle mich hier wie.

Mrs Dudly: Sie sollten gehen.

Elinor: Warum.

Mrs Dudly: Bevor es zu spät ist, gute Nacht.

Luke: Ich möchte jetzt einen Mozart zu Mrs Dudlys exzellenten Souffle naja oder.

Radio: Über die Rolle der Ilusion in unserem Leben.

Montague: Halt warten Sie Luke.

Radio: Daß sich kein Mensch längere Zeit dem Bewußtsein seiner reinen Realität aussetzen kann ohne Schaden zu nehmen. Träume, Tagträume, Illusionen sind unentbehrliche Schutzmechanismen der Psyche, schon bei höherentwickelten.

Luke: Scheiß Kasten.

Theo: Aber Mr Sanderson, wo bleiben denn ihre Manieren, die teure Erziehung.

Luke: Das ist doch unglaublich, kein einziger Sender geht mehr rein.

Montague: Eine atmosphärische Störung vielleicht.

Elinor: Nein.

Theo: Elinor, jetzt schleichst du dich schon an wie Mrs Dudley.

Elinor: Es ist das Haus, es isoliert uns von der Außenwelt, es will nicht daß wir etwas anderes hören als seine eigene Stimme.

Montague: Wenn ich den Eindruck bekäme, daß das Haus irgendeinem von ihnen gefährlich werden könnte würde ich ihn sofort nach Hause schicken.

Radio: Elenor Rigby.

Theo: Sie sagt immer zu Elinor. Elinor.

Montague: Der vierte Tag, ja es ist etwas in Bewegung geraten, ich spüre es, obwohl die Nacht ruhig verlaufen ist wie erfahrungsgemäß jede zweite Nacht in einem Haus mit übersinnlichen Erscheinungen, es gibt hier Manifestationen, aber anders als ich es erwartet habe, die Ahnung einer kühnen Theorie, Elinor Vance, wirklich bedauderlich daß ich mich ihr heute nicht gründlicher werde widmen können.

Theo: Elinor du hast dir die letzte Tasse Kaffee genommen.

Elinor: Ach entschuldigung, ich überlasse sie selbstverständlich dir.

Luke: Vorsicht, Mrs Vance, ist doch mein bestes Service.

Elinor: Ach Gott Luke plötzlich peinlich kleinlich.

Montague: Ja Mr Dudly ist leider etwas sparsam mit dem Kaffee.

Theo: Unerschrockener Luke könnten sie nicht in die Küche gehen und.

Luke: Abgelehnt, als ich gestern Mrs Dudly um eine zweite Kanne bat, da hat sie mich gemustert wie einen Schmutzfleck auf ihrer Sonntagsbluse.

Elinor: Ein Auto ist vorgefahren.

Theo: Nur eine Sinnestäuschung im Schatten des Hauses.

Montague: Ah das wird meine Frau sein.

Luke: Ihre Frau.

Montague: Ja, habe ich etwa vergessen ihnen zu sagen daß sie heute kommt, sie ist Spiritistin aus Leidenschaft, sie arbeitet mit einem Spezialgerät, um die Stimmen der Verstorbenen aufzunehmen, eigentlich wollte sie von Anfang an dabei sein.

Frau: John wo bist du.

Montague: Aber das konnte ich ihr ausreden. Hier meine Liebe.

Frau: Was für ein wunderbares Haus, ideal für übersinnliche Manifestationen.

Montague: Darf ich vorstellen, Mrs Vance, Mrs Theoroda, Mr Sandson.

Frau: Hatten sie denn schon Erfolge, na das macht nichts, mit meiner medialen Veranlagung werden wir die Geister der hier verstorbenen schon zum Reden bringen, ja das gelbe Zimmer hat diese Mrs Dudly gesagt, aber mein Gepäck steht noch immer da.

Montague: Ich bring es gleich nach oben.

Frau: Nein John, denk an deine Bandscheiben.

Luke: Darf ich vielleicht behilflich sein.

Frau: Ja, laß den jungen Mann das machen, oh vorsicht mit dieser Tasche, da ist mein Tonband drin, ein ausgesprochen sensibles Gerät, sie glauben ja gar nicht, wie es diese armen Seelen drängt sich uns mitzuteilen, ich sage immer, nichts ist kindischer als vor ihnen Angst zu haben.

Montague: Ja meine Frau, Spiritismus wie gesagt ihre Leidenschaft.

Frau: Wir könnten schon heute abend die erste richtige Seance abhalten.

Montague: Sonst ist wirklich wunderbar, eine wunderbare Hausfrau, Köchin, wirklich.

Elinor: Und keinen Pfennig Förderung bekommt unser Dr Montague für das Projekt, nicht mal vom Institut für Parapsychologie, er finanziert es ganz aus eigener Tasche, oder mit der Erbschaft seiner Frau, hat mir Luke erzählt.

Theo: Hat er dir auch erzählt, wie traurig es ist ohne Mutter aufzuwachsen.

Elinor: Du bist doch nicht etwa eifersüchtig.

Theo: Ich kann es nicht mitansehen, wenn eine Frau mit Verstand sich zum Narren macht, es tut mir weh.

Montague: Der vierte Abend, die Entwicklung ist an einem kritischen Punkt angelangt, zum ersten Mal habe ich das Gefühl, es könnte scheitern.

Montague: Danke Elinor.

Theo: Luke sie machen mich nervös.

Luke: Wahrscheinlich ist der Aparat kaputt.

Frau: John hab ichs dir nicht gleich gesagt es liegt nur an den richtigen Schwingungen, da, ich hab mich heute nachmittag intensiv konzentriert und ein paar Fragen an die Verstorbenen auf dieses Band gesprochen und wie ich es mir jetzt abhöre sind Antworten drauf, moment.

Frau: Was willst du, was willst du.

Frau: Sie antworten nicht immer gleich.

Frau: Was willst du.

Frau: Sie hat nach Hause gesagt, ganz deutlich.

Frau: Leidest du und worunter, leidest du.

Frau: Mutter, sagt sie das arme Ding.

Frau: Können wir dir helfen.

Frau: Ja das war das Ende der Aufzeichnung, John hieß eine der hier Verstorbenen das Hausmädchen vielleicht Helen oder Helena.

Montague: Nicht das ich wüßte.

Frau: Unsere Stimme, sie nennt sich Nelly.

Theo: Nelly ist auch eine Kurzform für Elenor, hat dich mal jemand Nelly genannt.

Elinor: Ja Vater aber das ist schon sehr lange her.

Frau: Haben sie denn Botschaften aus dem Jenseits empfangen, sind sie medial.

Theo: Also unsere Nelly braucht keine Botschaften aus dem Jenseits sondern einen Cognac und ein warmes Bett.

Montague: Ich schlage vor, Elinor schläft sicherheitshalber bei Theo und ich und Luke wir campieren nebenan, ich weiß nur nicht Ann ob du.

Frau: Mach dir kein Sorgen um mich, ich bleibe in meinem Zimmer, einem wirklich positiv denkenden Menschen kann nichts böses von diesen armen gequälten Seelen widerfahren.

Elinor: Wie lange geht das schon, eine viertel Stunde, eine Stunde.

Theo: Hör auf damit, hör auf. Was war das.

Luke: Das war die Vase im Gang, Ming Dynastie.

Theo: Bald sprengt es die Tür.

Montague: Sie haben immer noch nicht verstanden, solange wir ihm widerstehen wird auch die Tür standhalten.

Elinor: Es will mich, es will nur mich.

Theo: Kalt, Luke, bitte noch eine Bettdecke.

Luke: Besser so.

Theo: Nein.

Montague: Ganz ruhig.

Theo: Das Haus spielt verrückt.

Luke: Das Biest, das ist bestimmt mein bestes Service.

Elinor: Ich halts nicht mehr aus.

Montague: Nicht nachgeben, Elinor.

Montague: Ich glaube es ist vorbei, Luke ein Cocnag für Elenor.

Luke: Zuerst ein Cocnag für Luke.

Theo: Und bitte für Theo.

Montague: Und sie schreiben das auf, was sie erlebt haben, alle drei.

Theo: Was heute noch.

Luke: Sie haben vielleicht Nerven Doktor.

Montague: Der fünfte Tag, ich habe mich getäuscht, erfreulicherweise, die Manifestationen gehen weiter, also heute wieder ein Tag der Ruhe nach dem Sturm.

Frau: Gibt es noch Kaffee.

Montague: Ja hier meine liebste.

Frau: Ziemlich dünn, das hättest du dieser Mrs Dudly schon längst sagen sollen, aber ist das nicht merkwürdig, dieses Haus, von dem wir uns so viel versprochen haben, es war die ganze Nacht totenstill.

Theo: Hahah.

Frau: Ich finde die Erheiterung deine Assistenten ziemlich unpassend, ich fürchte du hast dir da recht oberflächliche Charaktere ausgesucht, dabei ist es doch deine These daß nur mit ganz besonderen Persönlichkeiten übernatürliche Erscheinungen.

Montague: Oh Mrs Dudley, guten Morgen.

Luke: Offensichtlich haben sie noch genügend heiles Geschirr für uns gefunden.

Mrs Dudly: Ich weiß nicht wovon sie reden.

Frau: Da geht es ihnen wie mir, Mrs Dudly, es ist kein Kaffee mehr da.

Luke: Mrs Dudly räumt um 10 Uhr ab, es ist fünf nach zehn.

Mrs Dudly: Ich bringe ihnen gleich noch eine Kanne.

Frau: Bißchen stärker bitte, wir zahlen nicht gerade wenig für die Pension hier.

Theo: Elinor, wir sollten endlich unser Picknick organisieren als Abschiedsessen, ich fahre morgen, ich mag nicht mehr, ich will nach Hause.

Elinor: Theo, was hältst du davon, wenn ich mitkomme zu dir, in deine Wohnung, ich hause in einer Abstellkammer bei meiner Schwester mit ihrem vulgären Mann und mit ihrem verzogenen Sohn ich hasse sie.

Theo: Dann zieh doch aus.

Elinor: Wie denn.

Theo: Du hast doch ein Beruf.

Elinor: Ich bin schon seit Jahren arbeitslos. Bitte nimm mich mit.

Theo: Das geht nicht.

Elinor: Ich brauch nicht viel, ein Klappbett in deinem Laden, ich werd mich nützlich machen, ich hab das Auto ohne Erlaubnis genommen, ich kann nicht zurück zu meiner Schwester.

Theo: Elenor.

Luke: Eleonor ist doch ein wunderhübscher Name, das eignet sich dazu mit Pathos ausgesprochen zu werden, stör ich irgendein Zerwürfnis zwischen den Schwestern.

Theo: Das kann man wohl sagen, ich frage Elinor, ob sie mit mir Picknick unten am Bach machen möchte, und sie sagt, sie haßt Picknick.

Luke: Picknick ich liebe Picknicks, ich weiß nicht ob sie mich als Ersatz akzeptieren.

Theo: Ich kann es ja mal probieren. Was besorgen wir uns denn zu essen.

Luke: Kaltes Huhn und Schinkenbrote.

Theo: Schololadenkuchen.

Luke: Ja. Harte Eier. Das Salz vergessen. Aber keine Plastikbecher.

Elinor: Ist die Reise zu Ende reichen wir uns die Hände, wenn der Abend kommt.

Elinor: Was ist das. Wach nur auf Theo Tausendschön. Aus dem Bett Leo Lügner, Dr. Montague, Poltergeist für Mrs Montague.

Theo: Eleonor ist weg.

Montague: Da da ist sie.

Luke: Im schiefen Turm natürlich.

Frau: Was in aller Welt tut diese verrückte Person da oben.

Theo: Elinor warte, nicht weitergehen, ich komme.

Montague: Bleiben Sie hier, sie kann gar nicht weiter nach oben klettern, die Treppe zum Turm ist auf halber Höhe zusammengebrochen, ja, ich hab es nur vergessen es ihnen allen zu sagen.

Luke: Der Rest der Treppe auch noch runter.

Montague: Klettern sie zurück Elenor aber vorsichtig.

Theo: Du mußt sie holen Luke.

Montague: Ich bin dafür verantwortlich, ich hole sie.

Theo: Luke bitte.

Luke: Ihre Frau hat recht, ich mach das.

Frau: Du hast dich ja geweigert, die charakterliche Eignung zu prüfen.

Theo: Bleib ruhig Elenor ganz ruhig.

Luke: Elinor, Elinor, schau mich an, so jetzt gib mir die Hand, ja.

Elinor: Ich hatte doch nur einen Alptraum, das hätte jedem passieren können.

Luke: Der Koffer ist im Auto.

Montague: Steigen sie ein, Mrs Vance.

Elinor: Aber sie können mich doch nicht wegschicken.

Frau: Fahren sie vorsichtig. Ich habe mit ihrer Schwester telefoniert, sie war schon sehr in Sorge wegen des Autos.

Elinor: Dr Montague.

Montague: Verstehen sie denn nicht, sie sind hier in Gefahr.

Elinor: Das ist Unsinn, das wissen sie doch, ohne mich läuft ihr Projekt nicht mehr, außerdem ist es nicht ihr Haus, sie können mich nicht wegschicken.

Luke: Dr Montague handelt im Einvernehmen mit mir als Hausherr.

Theo: Du brauchst Abstand.

Elinor: Nein.

Theo: Du mußt das alles erst mal vergessen, dann können wir später irgendwann.

Elinor: Aber ich kann hier nicht weg, ich war glücklich hier, ich bin seit 20 Jahren nicht mehr glücklich gewesen.

Montague: Glauben Sie mir, es ist zu ihrem besten.

Elinor: Aber wohin.

Mrs Dudly: Fürchten sie sich nicht, fahren sie nach Hause.

Elinor: Ja wohin denn sonst, danke Mrs Dudley danke, danke.

Theo: Verdammt, ich hätte sie nicht alleine fahren lassen sollen.

Montague: Ich hatte mir auch schon überlegt ob ich sie nicht.

Frau: Was macht denn diese Person jetzt schon wieder.

Luke: Sie hat gewendet, sie kommt zurück, zurück zum Haus.

Mrs Dudly: Nach Hause.

Montague: An das Institut für Parapsychologie, das Experiment, das so viel versprechend begann, ist leider mit einem gewaltsamen Ende gescheitert, es ist mir nicht gelungen, die übernatürlichen Manifestationen auf Crains Hall wissenschaftlich zweifelsfrei zu dokumentieren, poetisch ausgedrückt könnte man sagen, das Haus hat sein Geheimnis bewahrt, man kann wohl wirklich nicht vorsichtig genug bei der Auswahl der Mitarbeiter sein, meine Frau und ich werden das beim nächsten Projekt noch stärker berücksichtigen, Sittley Rectory in Suffolk, ein Pfarrhaus aus dem 18 Jahrhundert...

Elinor: Esther Hausmann
Theodora: Renan Demirkan
Dr. Montague: Rudolf Wessely
Mrs. Montague: Doris Schade
Luke: Ingo Hülsmann
Mrs. Dudley: Ruth Hausmeister
Elinors Schwester: Sibylle Nicolai

1141. Der Joker von Edgar Wallace nach Motiven von Florian Pauer - 14.08.2025 18:18 -
Der Joker (SWF 1988)
Ein Kriminalhörspiel nach Motiven von Edgar Wallace
Manuskript: Florian Pauer

Higgins: Guten Morgen, Ann.

Ann Pattison: Ich darf Sie darauf hinweisen, daß es bereits viertel vor elf ist. Haben Sie verschlafen, Inspektor?

Higgins: Und wenn es so wäre? Ist Sir John schon da?

Ann Pattison: Allerdings.

Sir John: Ann Pattison, ist Higgins endlich da?

Ann Pattison: Ja, Sir John, er ist soeben gekommen.

Sir John: Dann schicken Sie ihn sofort rein.

Ann Pattison: Ja, Sir John. Sehen Sie, er wartet bereits seit zwei Stunden auf Sie. Und wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf, dann seien Sie heute freundlich zu ihm. Er ist nämlich gestern zum dritten Mal bei der Fahrprüfung durchgefallen und hat eine fürchterliche Laune.

Higgins: Ja, wie gewöhnlich. Also dann werde ich mich mal in die Höhle des Löwen wagen. Guten Morgen, Sir.

Sir John: Ah, da sind Sie ja endlich Higgins, guten Morgen, ja, jetzt beantworten Sie mir einmal eine Frage. Bin ich Verkehrspolizist oder Chef von Scotland Yard?

Higgins: Selbstverständlich der Chef von Scotland Yard, Sir.

Sir John: Schön, schön, dann erklären Sie mir einmal, wieso ein einfacher Verkehrsunfall auf meinem Schreibtisch landet.

Higgins: Ein Verkehrsunfall auf Ihrem Schreibtisch?

Sir John: Ja, ein Verkehrsunfall, sag ich doch. Ein Mann wurde vorgestern Nacht von einem wahrscheinlich betrunkenen Autofahrer angefahren und getötet, der anschließend Fahrerflucht beging, das übliche halt. Heutzutage fährt ja alles schon Auto, jeder Idiot bekommt ja einen Führerschein, und wenn’s kracht, belästigt man jetzt schon mich damit, als ob wir hier nicht genügend andere Probleme hätten.

Higgins: Ja, sehr bedauerlich, wirklich. Übrigens, haben Sie gestern Ihre Fahrprüfung bestanden, Sir John, darf man gratulieren?

Sir John: Äh nein, nein, nein, es gab da ein Mißverständnis, der Prüfer war so ein sturer Hund, äh, Sie kennen ja diese Sorte, aber im Moment beschäftigt mich diese andere Sache.

Higgins: Sir John, diese Angelegenheit ist keine Lappalie. Ich habe gestern abend diesen sogenannten Verkehrsunfall und seine Begleitumstände etwas genauer unter die Lupe genommen, ich habe den Eindruck, daß sich bereits einige Reporter unsere Köpfe zerbrechen.

Sir John: Was soll das heißen?

Higgins: Haben Sie schon die heutige Ausgabe des Daily Mirror gelesen?

Sir John: Nein, nein, nein.

Higgins: Ich darf zitieren: Wieder tödlicher Unfall mit Fahrerflucht, Experten glauben nicht mehr an Zufall.

Sir John: Und?

Higgins: Sir, ich habe mit den Kollegen vom Unfallkommando gesprochen, die Sache von vorgestern Nacht ist bereits der vierte Autounfall mit tödlichem Ausgang und anschließender Fahrerflucht innerhalb weniger Wochen, und das immer in der Nacht. Von Augenzeugen, so es welche gibt, wird zumeist eine dunkle Limousine erwähnt, und diesmal haben wir die Aussage einer Frau, die mir doch sehr zu denken gibt. Nach ihren Angaben hat die dunkle Limousine in einer Seitenstraße vom Kensington Park gewartet und war dann mit voller Absicht auf den Mann zugerast.

Sir John: Sind Sie sicher? Das wäre ein glatter Mordanschlag.

Higgins: Die Frau konnte nicht schlafen und stand am Fenster, dadurch bekam sie alles genau mit, wir haben ihre schriftliche Aussage.

Sir John: Ja, ist ja ungeheuerlich.

Higgins: Ja, es ist ungeheuerlich, aber es ist noch nicht alles. Der Mann von vorgestern Nacht hieß Jugent Pelford, ein alter Kunde von uns, wir haben ihn in unserer Kartei, er hat einige Jahre in Dartmoor abgesessen.

Sir John: Ja, ja, und?

Higgins: Das hat mich stutzig gemacht. Ich habe mir die Dossiers der anderen ungeklärten Autounfälle angesehen, wissen Sie, wer die Opfer waren? Mike Brett, Piet Fletcher, Derrick Hardley, allesamt schwere Jungs, hier ein Raubüberfall, da ein Todschlag, und so weiter und so weiter, man könnte meinen, hier hat jemand die halbe Londoner Unterwelt ins Visier genommen.

Sir John: Moment, Higgins, ich gebe ja zu, daß das alles sehr auffällig ist, aber ich würde keine voreiligen Schlüsse ziehen. Bei den vielen hundert Verkehrstoten, die wir Jahr aus Jahr ein haben, kann es auch nichts weiter als ein böser Zufall sein, vielleicht hat die Zeugin auch eine etwas lebhafte Fantasie.

Higgins: Möglich, Sir, aber nachdem, was ich bis jetzt in Erfahrung bringen konnte, kann ich nicht mehr an Zufall glauben, Sir John, aber das beste kommt noch. Bei Pelford, also dem Toten von vorgestern Nacht, fand man das.

Sir John: Was ist das?

Higgins: Eine Spielkarte, ein Jolly Joker, mit einem handschriftlichen Vermerk, Montag 22 Uhr, man fand sie in Pelfords Brieftasche. Fällt Ihnen etwas auf, Sir John?

Sir John: Sprechen Sie nicht in Rätseln, was meinen Sie damit?

Higgins: Vorgestern war Montag, und gegen 22 Uhr 30 wurde Pelford...

Sir John: Überfahren.

Higgins: Ich würde sagen, ermordet, Sir John, und das ist meine feste Überzeugung.

Sir John: Das ist bis jetzt nur eine Hypothese, und zwar Ihre Hypothese, Higgins, aber gut, bleiben Sie an dem Fall dran, Sie haben meine volle Unterstützung. Übrigens habe ich diesmal einen Assistenten für Sie.

Higgins: Wie bitte? Einen Assistenten für mich?

Sir John: Ja, Superintendant Lane, Sir Eric hat ihn uns geschickt, eine Leihgabe aus Nottingham sozusagen, gehen Sie nur ins Nebenzimmer, er wartet schon auf Sie.

Higgins: Einen Assistenten.

Lane: Hallo.

Higgins: Hallo. Sie sind Superintendant Lane.

Lane: Für Sie Barbara. Sind Sie sehr enttäuscht, Chiefinspektor?

Higgins: Nein, nein nein, keineswegs, so angenehme Überraschungen sind bei uns im Haus wahrlich nicht alltäglich, also kann ich nur sagen, willkommen in London.

Lane: Danke.

Higgins: Sagen Sie, wieso wurden Sie uns zugeteilt, Sir Eric konnte doch von unserem Problem noch nichts wissen.

Lane: Nein, das konnte er auch nicht, aber ich weiß eigentlich auch nicht, worum es geht. Nachdem ich diesen Ken Russel hinter Schloß und Riegel gebracht hatte, wurde es in Nottingham ein wenig langweilig, und Sir Eric meinte, ein Klimawechsel könnte mir sehr gut tun.

Higgins: Ken Russel, den haben Sie aus dem Verkehr gezogen, den Mann, der mit Computermanipulationen 8 Millionen Pfund ergaunert hat?

Lane: Genau den.

Higgins: Mein Kompliment.

Sir John: Na, haben Sie sich schon angefreundet?

Higgins: Danke Sir.

Ann Pattison: Sir John.

Sir John: Ja?

Ann Pattison: Entschuldigen Sie die Störung, Sir John, aber da draußen ist jemand, der Inspektor Higgins sprechen möchte.

Sir John: Wer denn?

Ann Pattison: Ein gewisser Mr. Reynolds.

Higgins: Etwa Billy Reynolds?

Ann Pattison: Ja.

Higgins: Rein mit ihm.

Ann Pattison: Ja. Sie sollen reinkommen.

Reynolds: Inspektor?

Higgins: Sieh mal einer an, daß Sie mir in meinem Leben noch einmal ohne Handschellen gegenüberstehen würden, hätte ich auch nicht gedacht, Reynolds.

Reynolds: Sehr witzig, Inspektor. Ich möchte das hier abliefern.

Higgins: Interessant. Sir, sehen Sie sich das einmal an.

Sir John: Was ist denn das, Higgins? Ist das die Beute aus dem Serapju-Coup?

Lane: Serapju-Coup?

Higgins: Ja. Sie sollten wissen, Kollegin, vor etwa zwei Monaten gab ein jordanischer Ölscheich eine Galaparty auf seinem Landsitz hier in der Nähe von London. Nachdem die Gäste gegangen waren, war er um Juwelen im Werte von 300.000 Pfund erleichtert. Dieser Gentleman, der jetzt so reumütig vor uns steht, war daran offenbar nicht ganz unbeteiligt. Saubere Arbeit, Reynolds, aber soweit ich das auf den ersten Blick sehe, ist das nur die Hälfte der Juwelen.

Reynolds: Mir wäre auch wohler in meiner Haut, Inspektor, wenn ich alles zurückgeben könnte.

Higgins: Mein lieber Reynolds, Sie werden mir doch zustimmen, wenn ich sage, daß Sie uns eine Erklärung schuldig sind, oder?

Reynolds: Ja. Sehen Sie sich das an, Inspektor.

Higgins: Das wäre also die Nummer zwei. Glauben Sie immer noch an Zufall, Sir John?

Lane: Ja was ist denn das? Eine Spielkarte, eine Jolly-Joker-Karte. Was steht da? Donnerstag 18 Uhr, bleiben Sie am Telefon, J.

Sir John: Ja und was soll dieses J. bedeuten?

Higgins: Reynolds, haben Sie das Diamanten-Ding etwa mit Pelford gedreht?

Reynolds: Ja, aber Pelford ist tot, und deshalb bin ich hier. Sie sind verpflichtet, mich zu schützen, Inspektor, mein Leben ist bedroht.

Ann Pattison: Sir John, es ist Zeit für Ihre Tabletten.

Sir John: Aber jetzt doch nicht, alles der Reihe nach.

Ann Pattison: Aber Sir John.

Sir John: Reynolds, was soll dieses J. bedeuten?

Reynolds: Das J steht für Joker. Noch nie von ihm gehört? Er terrorisiert seit Monaten die gesamte Londoner Unterwelt. Seine Methode ist einfach und sicher zugleich. Wenn irgendwo ein Ding gedreht wird, ist er der erste, der davon Wind bekommt, und mit Morddrohungen erpreßt er die Herausgabe von 90 Prozent der Beute. Keiner, der darauf nicht eingegangen ist, hat überlebt.

Higgins: Gehörten Mike Brett und Piet Fletcher auch dazu?

Reynolds: Fletcher? Hat’s den etwa auch erwischt? Von Brett wußte ich’s, aber von Flechter...

Higgins: Fletcher wurde vor ungefähr 14 Tagen von einem Auto angefahren und tödlich verletzt.

Reynolds: Der also auch. Pelford und ich hatten noch vor nicht allzulanger Zeit im Montmartre mit ihm gesprochen. Allerdings verstehe ich das nicht ganz, Fletcher war doch bereit, auf die Forderung des Jokers einzugehen.

Sir John: Sie sagen, der Joker ist der erste, der von einem Coup erfährt, Mr. Reynolds, woher weiß er es?

Reynolds: Tja, er weiß es eben.

Lane: Tja, und seit dem Serapju-Coup hat er nun Sie im Visier.

Reynolds: Sie sagen es. Pelford war dagegen, den Erpressungen des Jokers nachzugeben, wir teilten die Beute und trennten uns, aber weit ist er ja nicht gekommen, und ich bin wahrscheinlich der nächste!

Higgins: Hören Sie zu, Reynolds, wir werden Ihnen helfen, in Ihrem Interesse, aber bevor wir das tun, eine Frage, da Sie ja mit der Londoner Unterwelt so intim befreundet sind, gibt es einen Anhaltspunkt, irgend ein Indiz, wer der Joker sein könnte?

Reynolds: Nein, das einzige, was wir wissen ist, daß er diese dunkle Limousine fährt, n’ schwarzen Jaguar.

Lane: Wann will er mit Ihnen wieder Kontakt aufnehmen?

Reynolds: Donnerstag, also morgen um 18 Uhr, steht ja auf der Karte.

Higgins: Wo wohnen Sie?

Reynolds: Wir hatten ein Zimmer im Eastend gemietet.

Higgins: Schön, dann fahren Sie dorthin, Sie bekommen zwei Mann Begleitung, einen in die Wohnung, einer bleibt unauffällig vor Ihrem Haus. Wenn sich der Joker meldet, gehen Sie auf seine Forderung ein, den Rest erledigen wir.

Reynolds: Was haben Sie vor?

Higgins: Wahrscheinlich sollen Sie die Juwelen irgendwo deponieren, entweder an einem entlegenen Ort oder mitten in der Stadt, wo der Joker im Verkehrsgewühl rasch wieder untertauchen kann. Sie hinterlegen jedenfalls das Zeug, wo immer er will, und verschwinden dann so rasch wie möglich, wenn er’s abholt, schnappen wir ihn uns.

Lane: Glauben Sie wirklich, daß er persönlich kommen wird?

Higgins: Auch wenn er nur einen Mittelsmann schickt, bringt uns das weiter. Nach unserer bisherigen Kenntnis seiner Arbeitsmethode dürfte er wohl kaum viele Mitarbeiter haben. Je weniger seine Identität kennen, desto sicherer kann er sich fühlen. Ihr Telefon, Reynolds, werden wir selbstverständlich auch abhören.

Reynolds: Und Sie können meinen absoluten Schutz garantieren?

Sir John: Ja ein bißchen was müssen Sie schon riskieren, Reynolds, wenn Sie aus der Sache mit einem blauen Auge rauskommen wollen. Bisher waren Sie ja auch nicht zimperlich.

Reynolds: Nein, aber der Joker...

Higgins: Der Joker, der Joker, der Joker. Der Joker ist auch nur ein gewöhnlicher Krimineller und kein Phantom. Und je schneller wir diesem Spuk ein Ende bereiten, um so besser für alle Beteiligten, ja ja, sonst macht Sir John seinen Führerschein nie.

Sir John: Nanananananana, untergraben Sie da nicht meine Autorität vor diesem Gaunerpack, Higgins, mein Führerschein geht nur mich etwas an.

Sir John: Reynolds ist tot? Higgins, wie konnte das passieren? Es war doch alles bis ins kleinste Detail vorbereitet!

Higgins: Richtig, Sir, Reynolds sollte die Juwelen in der Telefonzelle am Haymarket hinterlegen und sofort verschwinden.

Lane: Und daß dieser Reynolds 10 Meter vor der Telefonzelle niedergeschossen wird.

Higgins: Daß hat doch niemand erwarten können, Sir, daß der Joker die Beute sausen läßt und Reynolds liquidiert.

Sir John: Dieser Joker… was ist?

Ann Pattison: Es ist Zeit für Ihre Tabletten.

Sir John: Dieser Joker scheint allgegenwärtig zu sein.

Ann Pattison: Sir John.

Lane: Oder er hat einige brillant getarnte Spitzel.

Sir John: Sie sagen es, Miss Lane. Higgins, wir haben jetzt 5 Tote, und keinen einzigen brauchbaren Anhaltspunkt. Ich muß dem Minister Rede und Antwort stehen und Sie scheinen Jolly-Joker-Karten zu sammeln.

Higgins: Wir müssen dort weiterarbeiten, wo Reynolds aufgehört hat.

Sir John: Reynolds ist tot.

Higgins: Richtig Sir, Reynolds ist tot, auch Pelford und Fletcher. Sir John, können Sie sich erinnern, was Reynolds über Fletcher sagte, er und Pelford hätten zuletzt miteinander im Montmartre gesprochen, das scheint ein Pup zu sein oder irgendein Restaurant.

Sir John: Jaja, das ist so ein Nobelnachtklub irgendwo in Finsbury, wird ja nicht allzu schwierig sein, das herauszufinden.

Higgins: Ganz recht, Sir, also kommen Sie, Barbara, wir machen uns einen netten Abend. Sir John.

Lane: Sir.

Kellner: Was darf’s sein?

Lane: Ein Wodka Martini mit viel Eis, bitte.

Higgins: Für mich einen doppelten Scotch.

Kellner: Jawohl Sir.

Higgins: Rauchen Sie?

Lane: Danke nein.

Higgins: Aber ich doch.

Lane: Ganz schön was los hier.

Higgins: Ja, aber lassen Sie sich von der Schickeria nicht täuschen, soweit ich es auf den ersten Blick gesehen habe, sitzen hier mindestens 300 Jahre Dartmoor auf einem Haufen.

Lane: Oh wie beruhigend.

Kellner: Ihre Getränke.

Higgins: Danke.

Lane: Und Sie meinen, daß hier ist die richtige Adresse, um an den Joker heranzukommen.

Higgins: Ich hoffe es. Immerhin verkehrten hier Reynolds, Pelford und Fletcher. Außerdem.

Lane: Ist was?

Higgins: In der rechten hinteren Ecke sitzen fünf Männer an einem Tisch, sehen Sie hin, aber unauffällig. Der Graumelierte mit dem Bürstenhaarschnitt, der sein Gesicht halb abgewandt hat, kennen Sie ihn?

Lane: Hm. Irgendwie kommt er mir bekannt vor.

Higgins: Ja, das ist Tom Silkwood. Hm, im Yard hat er den Spitznamen der Amerikaner.

Lane: Aha, und was wissen Sie noch über ihn?

Higgins: Ja, er wurde in den 50er Jahren aus England ausgewiesen, hat einige tolle Dinger gedreht, nur beweisen konnte man ihm nie etwas. Er ging dann nach Amerika, wo er mit der gleichen Methode arbeitete, gut ein halbes Dutzend Mal wurde Anklage gegen ihn erhoben, er wurde aber mangels Beweisen immer wieder freigesprochen. Man sagt ihm drüben übrigens gute Kontakte zur Mafia nach.

Lane: Und warum gibt es uns jetzt wieder die Ehre?

Higgins: Hm, wahrscheinlich ist er mit falschem Paß eingereist, aber wir werden das überprüfen. Wo Silkwood auftaucht, steckt meistens mehr dahinter als ein paar Tage Urlaub, er plant seine Coups generalstabsmäßig.

Lane: Schade, daß man nicht hören kann, was die da miteinander reden.

Higgins: Tja. Und wie gefällt Ihnen das Lokal sonst?

Lane: Hm, sonst, also der Martini Wodka ist passabel, die Einrichtung muß sündhaft teuer gewesen sein, also, so ganz recht mit ihren 300 Jahren Dartmoor haben Sie nicht, da kommt Sir Donald, Abgeordneter im Unterhaus.

Higgins: Bleiben wir bei der Einrichtung. Fällt Ihnen nichts auf?

Lane: Hm, die blaue Marmorkatze da an der Wand scheint mir ein wenig zu extravagant, die auffälligen Blumengestecke auf jedem Tisch.

Higgins: Eben. Man kann sie offenbar nicht verrücken.

Lane: Tatsächlich.

Higgins: Ich muß immer wieder an Reynolds denken, er hat eine Gaunerkarriere hinter sich, die sich wirklich sehen lassen konnte, und seine Komplizen waren auch mit allen Wassern gewaschen, aber auf die Frage, woher der Joker seine Informationen beziehen könnte, sagte er bloß, ja, er weiß es eben. Nein nein, dahinter muß ein ebenso einfacher wie raffinierter Trick stecken.

Lane: Ich beginne zu ahnen, was Sie meinen, Chiefinspektor.

Higgins: Tja, heute können wir hier sowieso nichts mehr tun, die beiden Streifen müssen ohnehin bald da sein, und Sie Barbara, sehen Sie bitte zu, daß Sie morgen etwas über diesen Laden hier in Erfahrung bringen können, wem er gehört, wie der Barmixer heißt, usw. usw.

Lane: Geht in Ordnung. Danke für den Drink, Chief.

Higgins: Oh, keine Ursache.

Ann Pattison: Verzeihen Sie die Störung, Sir John, hier ist jemand, der Chiefinspektor Higgins sprechen möchte.

Sir John: Wer ist das denn?

Ann Pattison: Ein gewisser Mr. Harras.

Higgins: Kenn ich nicht.

Sir John: Ja, soll hereinkommen.

Ann Pattison: Ja. Bitte, Mr. Harras.

Higgins: Mein Name ist Higgins, Sie wollten mich sprechen.

Harras: Ja, mein Name ist Harras, Josua Harras, ich bin Portier und Sekretär im Home of Peace, einem sehr angesehenen Pflegeheim für alte Leute in West Kensington.

Sir John: Ja, nehmen Sie doch bitte Platz, Mr. Harras.

Harras: Dankeschön.

Sir John: Was führt Sie zu uns?

Harras: Ja sehen Sie, in den letzten Tagen tauchten in den Zeitungen immer wieder Meldungen von äußerst mysteriösen Autounfällen auf, es wird das Gerücht kolportiert, daß es sich dabei nicht um gewöhnliche Unglücksfälle, sondern um Mordanschläge handelte.

Higgins: Erzählen Sie weiter, Mr. Harras.

Harras: Die Fotos der Opfer wurden in den Zeitungen abgebildet, und ich kenne zwei von ihnen. Äh, bei dem einen war ich mir erst nicht so sicher, sehen Sie, ich habe die betreffenden Artikel mitgenommen, von dem einen Mr. Pelford glaube ich, daß er einmal kurz bei uns zu Besuch gewesen ist, vom zweiten Mr. Fletcher, weiß ich es jedoch ganz bestimmt.

Higgins: Wann was das?

Harras: Das war vor ungefähr drei Wochen. Mr. Fletcher kam eines Vormittags zu uns und verlangte an der Rezeption ziemlich schroff Lady Smith zu sprechen. Sie müssen wissen, Lady Smith ist die Leiterin des Sanatoriums. Ich bat ihn also weiter ins Büro, nachdem ich Lady Smith von seinem Kommen informiert hatte, und sie ließ ihn kommentarlos eintreten. Ich konnte dann feststellen, daß hinter der verschlossenen Tür eine ziemlich heftige Debatte stattfand. Nach etwa 10 Minuten verließ Mr. Fletcher mit rotem Kopf das Büro und fuhr grußlos in seinem Wagen fort.

Higgins: Haben Sie mitbekommen, worum sich das Gespräch drehte?

Harras: Aber Mr. Higgins, ich pflege nicht an Türen zu lauschen.

Higgins: Ja, ja ja, ich bin davon überzeugt, Mr. Harras, aber da Sie selbst sagten, daß das Gespräch ziemlich heftig verlief, könnte es doch sein, daß Sie, ohne natürlich zu beabsichtigten, ein paar Worte aufgeschnappt haben.

Harras: Ja, ich glaube etwas von Unterbieten gehört zu haben und äh Schweinerei.

Sir John: Ja, das ist ja alles nicht sehr informativ.

Higgins: Namen fielen keine?

Harras: Ich habe keinen gehört, Inspektor.

Higgins: Sehr viel ist das nicht, was Sie uns zu berichten haben, Mr. Harras, aber wir werden der Sache auf den Grund gehen.

Sir John: Higgins, wenn Sie in jeder Bude nachsehen, wo die Kerle einmal vorbeigeschaut haben, kommen Sie nie ans Ziel.

Harras: Bude? Ich bitte Sie, Sir, ich habe nur getan, was ich für meine Pflicht hielt, nämlich Sie davon in Kenntnis zu setzen.

Higgins: Is ja gut, ist alles gut, wir sind Ihnen auch sehr dankbar. Guten Tag.

Sir John: Moment, Moment mal Mr. Harras, wo sagten Sie, liegt dieses Sanatorium?

Harras: In West Kensington, nahe der North End Road.

Sir John: Das ist eine noble Gegend.

Harras: Allerdings.

Sir John: Warum glauben Sie, kamen Pelford und Fletcher ins Sanatorium, hatten sie Verwandte im Heim oder wollten sie direkt zu Lady Smith?

Harras: Also, Pelford hab ich nur das eine Mal gesehen, was Mr. Fletcher betrifft, so kann ich das nicht beurteilen, äh, Sie müssen wissen, daß ich erst seit 5 Monaten im Home of Peace arbeite.

Sir John: Also, Mr. Harras, es war sehr freundlich von Ihnen, daß Sie zu uns gekommen sind, aber genaugenommen sind Ihre Angaben zu dürftig, Sie müßten uns schon eindeutigere Hinweise geben, daß die Besuche von Mr. Pelford und Mr. Fletcher in Zusammenhang mit deren ungewöhnlichem Ableben stehen, ich schlage vor, Sie verschaffen sich einen genaueren Einblick in die Akte, und wenn Sie etwas finden, wovon Sie glauben, daß es von Bedeutung ist, dann kommen Sie wieder zu uns.

Harras: Ich werde mein Bestes tun, Sir.

Sir John: Merkwürdig, das ganze, Higgins.

Higgins: Ja, wenn ich ehrlich bin, zu denken gibt mir die Sache schon. Hm, da jagen wir diesem verdammten Geisterwagen nach, dessen Fahrer wir nicht kennen, wir haben ein halbes Dutzend Tote, die wahrscheinlich alle auf sein Konto gehen, und dann kommt so eine lächerliche Figur wie Harras zum Yard und behauptet aus heiterem Himmel, er kenne Pelford und Fletcher.

Sir John: Jaja, Sie machen das schon, Higgins.

Higgins: Genau Sir John und ebendarüber muß ich mit Ihnen ein ernstes Wort reden.

Sir John: Aber Higgins, ich bin um halb sechs im Klub verabredet.

Higgins: Ich bitte Sie um 5 Minuten, Sir. Als Sie mir den Fall übertrugen, sagten Sie mir volle Unterstützung zu.

Sir John: Ja die haben Sie ja. Sonst noch was?

Higgins: Wie ich Ihnen schon berichtete, Sir, war ich gestern im Montmartre.

Sir John: Ja, und seitdem werden der Amerikaner, dieser...

Higgins: Silkwood.

Sir John: Silkwood, ganz recht, und seine Leute rund um die Uhr beobachtet, und das Lokal auch.

Higgins: Das genügt mir nicht, ich will einen Durchsuchungsbefehl.

Sir John: Was denn, Sie wollen mit meinen Beamten das Montmartre auf den Kopf stellen?

Higgins: Sir John, Pelford, Reynolds, Fletcher, sie alle verkehrten dort, und sie alle kamen auf die Abschußliste des Jokers.

Sir John: Jaja ich weiß, aber ihnen ist vielleicht entgangen, daß dort auch ehrenwerte Mitglieder unserer Londoner Gesellschaft ihre Abendstunden zu verbringen pflegen, Politiker, Richter, Anwälte. Mein guter Freund Sir Donald zum Beispiel.

Higgins: Ja, er war gestern abend auch dort, mir kommen die Tränen. Wenn wir wirklich etwas gegen den Joker unternehmen...

Sir John: Ich will kein Wort mehr hören, Higgins, tun Sie, was Sie nicht lassen können, aber ich werde es nicht zulassen, daß Sie dort Ihre Privatfete starten, bevor Sie mir handfeste Beweise auf den Tisch legen. Vorher sind das alles nur Vermutungen.

Higgins: Verstehe, Sir John, wenn ich erst mal auf meine Weise ein paar fette Indizien beschafft habe, dann stehen Sie ja ganz loyal zu Ihren Chiefinspektoren.

Sir John: Wie meinen Sie?

Higgins: Nein, nichts, ich wünsche einen schönen Abend.

Sir John: Ja wohin wollen Sie?

Higgins: Ich habe heute noch ein wichtiges Arbeitsessen vor mir, mit Superintendant Lane, man muß sich ja schließlich einmal kennen lernen, die Rechnung bekommen Sie morgen.

Lane: Hm, sagen Sie, Chiefinspektor, führen Sie Ihre Assistenten immer so vornehm aus?

Higgins: Bin ich Krösus? Hm, ich erinnere mich, wir hatten einmal einen Sergeant, Harvy hieß er, er bekam vom damaligen Chef Sir Artur immer die unangenehmsten Aufgaben übertragen, manchmal fuhren wir auch zusammen Streife, da waren Hamburger und Cola schon das allerhöchste der Gefühle.

Lane: Oh, das ist äußerst interessant. Heißt das, Sie wollen mich bei diesem schwierigen Fall nur bei Laune halten, hm mit diesem köstlichen File beispielsweise, bevor wir uns ernsthaft auf die Fährte des Jokers heften?

Higgins: Abgesehen von der Tatsache, daß ich noch nie einen so hübschen Assistenten hatte.

Lane: Noch nie?

Higgins: Fürchte ich, daß uns in der Tat noch schwere Tage bevorstehen, Wochen, Monate, was weiß ich.

Lane: Chiefinspektor...

Higgins: Higgins für Sie.

Lane: Oh, einen Vornamen haben Sie wohl nicht.

Higgins: Doch doch doch, nur verschweige ich ihn meistens. Meine Intimfeinde nennen mich Chiefinspektor Higgi.

Lane: Und Ihre Intimfreunde?

Higgins: Higgi.

Lane: Also gut, Higgi, erzählen Sie einmal, wie lange dauerte Ihr längster Fall, den Sie für den Yard gelöst haben, Sie haben einen legendären Ruf im Haus.

Higgins: Barbara, Sie wissen ja wohl selbst am besten, wie das so ist, oft dauern die Recherchen, die informelle Arbeit Monate, und die Aktion, wenn man einen hochgehen läßt, wenige Minuten.

Lane: Higgi, was denken Sie wirklich über den Joker?

Higgins: Reynolds war sein fünftes Opfer. Wie viele bisher aber tatsächlich auf sein Konto gehen, können wir nur schätzen. Ich könnte mir gut vorstellen, daß noch einige andere Unfälle vom Joker inszeniert wurden.

Lane: Von denen Sie gar nichts wissen.

Higgins: Noch nichts.

Lane: Und wie geht’s also weiter?

Higgins: Eine Hoffnung ist dieser Harras.

Lane: Der Portier aus dem Pflegeheim.

Higgins: Ja, Portier und Sekretär im Home of Peace. Vielleicht findet er etwas heraus, womit wir etwas anfangen können, aber ich kann mich natürlich nicht darauf verlassen.

Lane: Bleibt also nur das Montmartre.

Higgins: Genau. Die Nase des Barkeepers gefällt mir ganz und gar nicht. Haben Sie etwas über ihn herausbekommen?

Lane: O ja, er heißt John Carpenter, 46 Jahre alt, geboren in London, es steht nichts besonderes über ihn in den Akten, keine Vorstrafen, allem Anschein nach ein unbeschriebenes Blatt. Er ist übrigens der Besitzer des Lokals.

Higgins: Besitzer und wäscht selbst die Gläser? Merkwürdig.

Lane: Vielleicht will er Personal sparen.

Higgins: Mag ja sein. Barbara, der Abend mit Ihnen war wunderschön, aber so leid es mir tut, muß ich ihn beenden.

Lane: Haben Sie noch etwas besseres vor?

Higgins: Naja nu, ich habe für das Montmartre keinen Durchsuchungsbefehl bekommen, also muß ich mich dort nochmals umsehen, auf meine Art.

Lane: Schau an schau an, wenn das Sir John erfährt.

Higgins: Darauf kann ich im Moment keine Rücksicht nehmen, wir können dem Joker nicht länger tatenlos zusehen. Kann ich Sie irgendwo absetzen?

Lane: Nein danke, ich geh zu Fuß, ein bißchen frische Luft wird mir jetzt sehr gut tun.

Higgins: Schon wieder so spät, o Mann o Mann... Wo sind denn diese Latschen wieder? – Dann wollen wir mal... Das darf doch nicht wahr sein. Was… was zum Teufel machen Sie denn in meinem Bett?

Lane: Sie sollten eigentlich wissen, daß ich von Natur aus sehr neugierig bin, bis morgen hätte ich das doch bestimmt nicht durchgehalten, die Neuigkeiten aus dem Montmartre zu erfahren. Und außerdem dachte ich mir, man könnte den angebrochenen Abend ein wenig äh… verlängern.

Higgins: Aja, das dachten Sie, meine Haustür war da überhaupt kein Hindernis.

Lane: Aber Higgi, ich bin ein Profi.

Higgins: Jaja.

Lane: Möchten Sie einen Drink?

Higgins: Ich hatte zwar schon einen, aber bekanntlich soll man auf zwei Füßen stehen. Schön, daß Sie sich mit meiner Hausbar so schnell angefreundet haben.

Lane: Auf den Joker.

Higgins: Nein, nein, eher auf den Tag, an dem wir ihn geschnappt haben werden. Cheers.

Lane: Cheers.

Higgins: Es gibt Neuigkeiten.

Lane: Hm, da bin ich aber gespannt.

Higgins: Carpenter hört die Gespräche seiner Gäste ab.

Lane: In den Blumengestecken sind Mikrophone eingebaut.

Higgins: Wunderbar, wie schnell Sie schalten. Jetzt ist mir auch klar, wie so jemand über so manches krumme Ding als erster Bescheid weiß.

Lane: Und mit diesem Jemand meinen Sie den Joker.

Higgins: Ohne jeden Zweifel. Das Montmartre ist jetzt für uns die heißeste Adresse.

Lane: Aha, und was ist unser nächster Schritt?

Higgins: Ich muß das morgen mit Sir John besprechen, auf keinen Fall möchte ich etwas überstürzen, überlegen Sie mal, angenommen, Carpenter arbeitet nur für den Joker, wenn wir da den Klub hochgehen lassen, ist der Joker auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Lane: Hm, und wenn Carpenter selbst der Joker ist?

Higgins: Ja, das wäre natürlich die einfachste Lösung. Hm, wissen Sie, daß das gar nicht so eine schlechte Idee war, die Sie da hatten?

Lane: Welche?

Higgins: Den Abend zu verlängern.

Lane: Hm.

Higgins: Rutschen Sie mal ein bißchen.

Lane: Möchtest du noch eine Tasse Tee, Darling?

Higgins: Nein danke. Barbara, hör zu, ich hab mir das anders überlegt, bevor ich Sir John meinen Besuch im Montmartre beichte, fahre ich hinaus ins Home of Peace.

Lane: In dieses Pflegeheim. Du willst nicht warten, bis dieser Portier, dieser Harras sich meldet.

Higgins: Nein nein, die Zeit drängt, sei so lieb und fahr schon voraus in den Yard und sag Sir John Bescheid. Ich komme gegen 12 Uhr nach.

Lane: Wie Sie befehlen, Chiefinspektor. Dank dir für die Nacht.

Higgins: Ich danke dir, Profi.

Lane: Also mach’s gut, bis später... Ah!

Higgins: Barbara, Barbara, was ist los?

Lane: Eine Jolly-Joker-Karte, sogar bis hierher ist er also schon gekommen.

Higgins: Aufgespießt mit diesem Jagdmesser.

Lane: Steht da irgend etwas drauf?

Higgins: Nein, das ist aber auch gar nicht nötig. Die Warnung ist eindeutig.

Lane: Ja aber wen von uns beiden hat er gemeint?

Higgins: Wahrscheinlich mich, mein Besuch im Montmartre hat sich schneller herumgesprochen als uns lieb ist.

Lane: Sag mal meinst du, daß Carpenter...

Higgins: Wir werden das gleich haben. Hallo Hooper, hören Sie mich, wo sind Sie?

Hooper: Inspektor Higgins, ich bin nach wie vor vor der Wohnung von Carpenter.

Higgins: Hat er heute Nacht das Haus noch einmal verlassen?

Hooper: Nein, Inspektor, er war die ganze Nacht über in seiner Wohnung. Sein Wagen steht ebenfalls vor der Haustür.

Higgins: OK Hooper danke. Ende. Verdammt, Carpenter kann es nicht gewesen sein.

Lane: Ja was wirst du jetzt tun?

Higgins: Wir lassen es wie besprochen, ich fahre ins Home of Peace, und du nimmst dir ein Taxi zum Yard, sie sollen im Labor das Messer und die Karte auf Fingerabdrücke untersuchen, wenn ich auch glaube, daß Sie auch kaum etwas finden werden. Komm, wir gehen.

Lane: OK.

Lady Smith: Was kann ich für Sie tun?

Higgins: Sie sind Lady Smith, die Leiterin dieses Sanatoriums, ist das richtig?

Lady Smith: Leiterin und Eigentümerin, ganz recht.

Higgins: Also Milady, ich bin mit der Aufklärung eines sehr ernsten und eines sehr mysteriösen Falles beauftragt, Scotland Yard untersucht zur Zeit einige rätselhafte Autounfälle, die in den letzten Wochen passiert sind. Wir sind dabei zu der Überzeugung gelangt, daß es sich nicht um Unglücksfälle, sondern durchweg um Mordanschläge handelte.

Lady Smith: Ah, Sie meinen jene Fälle, von denen auch schon die Zeitungen berichtet haben.

Higgins: So ist es.

Lady Smith: Und darf ich fragen, wieso Sie damit zu mir kommen?

Higgins: Sie dürfen. Bitte sehen Sie sich diese beiden Fotos einmal an.

Lady Smith: Ja.

Higgins: Sagen Ihnen diese beiden Fotos etwas, Milady?

Lady Smith: Nein, Inspektor.

Higgins: Die Fotos zeigen zwei Unfallopfer. Beide waren angeblich kurz bevor sie umkamen hier in diesem Sanatorium.

Lady Smith: Hier? Das kann ich nicht glauben. Ach, warten Sie bitte, dürfte ich die Fotos noch einmal sehen?

Higgins: Natürlich.

Lady Smith: Doch, den einen kenn ich, den mit der Narbe, das ist Mr. Fletcher. Wissen Sie, die Aufnahme ist nicht besondern gut.

Higgins: Bedauerlicherweise, Milady, entschuldigen Sie.

Lady Smith: Bitte?

Higgins: Ja.

Lady Smith: Ah ja. Sein Vater war bei uns bis zu seinem Tod in Pflege gewesen, und Mr. Fletcher ist so großzügig, uns von Zeit zu Zeit eine finanzielle Zuwendung zu machen, Sie müssen nämlich wissen, daß wir hier auf private Spenden sehr angewiesen sind.

Higgins: Ich verstehe.

Lady Smith: Ja, möglicherweise hat er uns wieder einmal einen Besuch abgestattet, aber da müßte er bei Mr. Harras vorgesprochen haben, hm, nein, den zweiten Mann kenn ich aber mit Sicherheit nicht.

Higgins: Ja. Ja, dann würde ich gerne einmal mit Mr. Harras sprechen.

Lady Smith: Das geht leider nicht. Harras hat heute seinen freien Tag.

Higgins: Achso.

Lady Smith: Aber ich kann Ihnen ja seine Privatnummer geben.

Higgins: Bitte, Milady, halten Sie es für denkbar, daß Mr. Fletcher, oder vielleicht auch Mr. Pelford, das ist der Mann hier auf dem anderen Foto, gar nicht zu Ihnen, sondern vielleicht zu einem der Heiminsassen wollte?

Lady Smith: Ja, das kann ich nicht beurteilen, Inspektor, ich glaube aber nicht, aber Sie können ja einmal meine Schützlinge fragen.

Higgins: Ich würde das sehr gerne tun. Fangen wir doch gleich mit dem älteren Herrn dahinten an, im Rollstuhl, wer ist das?

Lady Smith: Ja, ja, äh Miller?

Miller: Ja?

Lady Smith: Miller, könnten Sie mit Mr. Goldmann einen Augenblick herkommen.

Miller: Ja.

Lady Smith: Das ist Mr. Goldmann, Theodor Goldmann. Er ist erst seit wenigen Wochen bei uns.

Higgins: Mr. Goldmann, entschuldigen Sie, mein Name ist Higgins, Chiefinspektor Higgins.

Goldmann: Goldmann, Theodor Goldmann.

Lady Smith: Verzeihen Sie Mr. Goldmann, der Inspektor hier hätte eine Frage an Sie.

Goldmann: Ja, was kann ich für Sie tun?

Higgins: Sir, sehen Sie sich doch bitte diese beiden Fotos an. Kennen Sie einen der beiden?

Goldmann: Ja, den einen kenn ich.

Higgins: Den mit der Narbe?

Goldmann: Nein, den anderen, den mit der Brille.

Higgins: Pelford also, Mr. Goldmann, woher kennen Sie Pelford?

Goldmann: Er war einmal hier, vor ein paar Woche glaub ich, ich hab ihn nur kurz gesehen, was oder zu wem er wollte kann ich Ihnen auch nicht sagen, und jetzt entschuldigen Sie mich, Inspektor, Miller, fahren Sie mich ins Haus.

Higgins: Danke, Mr. Goldmann. Wie erklären Sie sich das, Milady?

Lady Smith: Ja, ich weiß auch nicht, ich kann meine Augen ja nicht überall haben.

Higgins: Natürlich nicht, Pelford muß also zu einem Ihrer Patienten gewollt haben.

Lady Smith: Ja vielleicht, was weiß ich.

Higgins: Na gut, Milady, das wär’s fürs erste. Falls ich noch Fragen haben sollte, werde ich mir erlauben, nochmals bei Ihnen vorbeizusehen.

Lady Smith: Ja, tun Sie das, Inspektor. Inspektor?

Higgins: Milady?

Lady Smith: Ja, übrigens, wer sagte Ihnen eigentlich, daß diese beiden Herren bei mir gewesen sein sollen?

Higgins: Mr. Harras, er besuchte uns im Yard. Auf Wiedersehen, Milady.

Lady Smith: Auf Wiedersehen.

Sir John: Ja.

Higgins: Hallo, Sir John?

Sir John: Na endlich, Higgins, wo stecken Sie denn?

Higgins: In einer Telefonzelle in der Shaftsbury Avenue. Ich habe mich im Sanatorium umgesehen, Sir, und mit Lady Smith gesprochen.

Sir John: Ja, ja, was haben Sie für einen Eindruck?

Higgins: Einen sehr zwiespältigen. Sie kennt Fletcher, aber das gab sie nicht gleich zu, behauptet, er sei ein Förderer des Sanatoriums. Ein älterer Heiminsasse, ein gewisser Goldmann, bestätigte jedoch, daß auch Pelford dort einmal aufgetaucht ist. Im Moment kann ich mir aber noch keinen rechten Reim darauf machen. Übrigens, ist Superintendant Lane schon bei Ihnen, kann ich sie mal sprechen?

Sir John: Das können Sie nicht, sie ist nicht da, aber sie hat angerufen, sie wird sich etwas verspäten. Hören Sie mal, Miss Lane hat mir schon von Ihrem nächtlichen Ausflug ins Montmartre berichtet, also Higgins, Sie wissen, daß ich diese Eigenmächtigkeiten von Ihnen gar nicht schätze, ich repräsentiere als Chef den Yard auch nach außen, und wenn jeder meiner Inspektoren...

Higgins: Weg! Gehen Sie in Deckung!

Hooper: Hände hoch, keine Bewegung!

Higgins: Nur keine Panik, Jungs, Jungs.

Hooper: Tschuldigen Sie vielmals, Chiefinspektor.

Higgins: Ja ist ja schon gut. Geben Sie sofort eine Fahndung nach dem schwarzen Jaguar XJ 12 raus.

Hooper: Achtung, an alle Streifenwagen, gesucht wird ein schwarzer Jaguar XJ 12.

Higgins: Entfernt sich von der Shaftsbury Avenue nach Norden, wahrscheinlich Richtung Regents Park.

Higgins: Besondere Kennzeichen: Verdunkelte Scheiben. Bei Sichtkontakt anhalten und den Fahrer unverzüglich festnehmen.

Higgins: Vorsicht, der Mann ist bewaffnet und macht ohne Bedenken von der Schußwaffe Gebrauch. Ende. Hallo, Sir John, Sir John bitte kommen.

Sir John: Higgins, was war denn los?

Higgins: Sitzen Sie?

Sir John: Ja.

Higgins: Sie haben sich soeben die Begräbniskosten für einen Ihrer Chiefinspektoren erspart.

Sir John: Der Joker?

Higgins: Genau. Um ein Haar hätte er mich erwischt. Ich habe die Fahndung schon ausgegeben.

Sir John: Ja was sind denn das für Sachen, Higgins. Ich hab auch schlechte Nachrichten, der Amerikaner, wie hieß der noch?

Higgins: Silkwood, Sir.

Sir John: Ach ja, dieser Silkwood und seine Kumpanen haben unsere Leute abgehängt.

Higgins: Verdammt, heute geht aber auch alles schief. Ich komm in den Yard.

Sir John: Nein, nein, warten Sie, Mr. Harras hat heute früh noch mal angerufen, Sie sollen zu ihm in die Privatwohnung kommen, er wohnt in der Kingsroad Nummer 4.

Higgins: Ich bin schon unterwegs, Sir. - Mr. Harras, sind Sie zuhause? – Hallo, Mr. Harras? – Mr. Harras? – Mein Gott!

Lady Smith: Meine Herren, darf ich erfahren, welchem Umstand ich diese rüde Vorladung zu verdanken habe?

Higgins: Kam sie wirklich so unerwartet, Milady?

Sir John: Higgins, kommen Sie zur Sache.

Higgins: Sie verdanken die Vorladung dem Umstand, Milady, daß Ihr Portier seit gestern auf Eis liegt, im Leichenschauhaus.

Lady Smith: Harras? Wie ist das möglich?

Higgins: Man hat ihn in seinem Badezimmer solange unter Wasser getaucht, bis der Tod eintrat, seinen freien Tag hat er sich wahrscheinlich anders vorgestellt.

Lady Smith: Ja aber das ist ja entsetzlich.

Higgins: Da sind wir zufällig einer Meinung Milady, ich finde es aber auch entsetzlich, daß dieser scheußliche Mord keine zwei Stunden nach meinem Besuch in Ihrem Sanatorium von mir entdeckt wurde, nachdem ich Ihnen mitteilte, daß Harras uns wegen der Besuche von Pelford und Fletcher im Home of Peace aufgesucht hat. Sie werden sicherlich verstehen, welche Rückschlüsse für mich da naheliegend sind.

Lady Smith: Inspektor, soll das heißen, Sie unterstellen mir irgendeine Verbindung zu diesem Mord? Zwei Stunden dürften wohl ein wenig knapp bemessen sein, um einen Mordplan zu fassen und auszuführen.

Higgins: Das Argument klingt plausibel, haben Sie vielleicht schon Ihren Rechtsbeistand konsultiert?

Lady Smith: Ich verbitte mir diesen Ton.

Sir John: Higgins! Behalten Sie bitte Platz, Lady Smith.

Higgins: Sie haben mich nicht ausreden lassen. Ich sagte vorhin, daß zwischen meinem Besuch bei Ihnen und dem Entdecken der Leiche etwa zwei Stunden lagen, die Obduktion hat allerdings ergeben, daß der Mord in der Nacht passierte, so zwischen 1 und 2 Uhr morgens.

Lady Smith: Na also, sehen Sie.

Higgins: Ja, nur beweist das nichts. Harras hatte vorgestern gegen 15 Uhr Dienstschluß und war um ca. 16 Uhr bei uns. Einer ihrer Heiminsassen hat uns gegenüber bestätigt, daß kurz nach Harras auch Ihr Pfleger Mr. Miller das Heim verlassen hat.

Lady Smith: Wer hat das denn behauptet?

Higgins: Ich werde mich hüten, Ihnen das zu sagen, der Mord an Harras, der reicht mir fürs erste.

Lady Smith: Inspektor, ich werde mich an höchster Stelle über Sie beschweren, wenn Sie mir weiterhin in diesem Ton die Ermordung von Mr. Harras anlasten.

Higgins: Tun Sie das, Milady, und Sie können gleich damit anfangen. Ich hoffe, daß Ihr Pfleger ein stichfestes Alibi hat, denn wenn nicht, und wenn ich dahinterkommen sollte, daß er Harras zum Yard gefolgt ist, nehme ich ihn eigenhändig auseinander, das versichere ich Ihnen.

Lady Smith: Sie haben doch nicht den geringsten Beweis in der Hand, Inspektor, Sie tappen im Dunkeln und wollen mich belasten, weil das für Sie der einfachste Weg ist.

Higgins: Milady, wir haben eine ganze Reihe ungelöster Todesfälle, und wenn ich auf der Stelle trete, so verdirbt mir das die Laune.

Sir John: Higgins.

Higgins: Ich versichere Ihnen eines: Sollte ich nur ein einziges Indiz finden, das Sie und Ihr Sanatorium in Zusammenhang mit dieser Mordserie bringt, dann gnade Ihnen Gott.

Lady Smith: Ich sehe schon, ich werde das Gespräch über meinen Anwalt fortsetzen. Kann ich jetzt gehen?

Higgins: Sie können gehen, Lady Smith. Ich frage mich nur, ob der Joker auch so großzügig ist.

Lady Smith: Sir John, auf Ihren Inspektor, diesen Proleten, dürfen Sie sich wirklich etwas einbilden.

Lane: Eine temperamentvolle Lady.

Higgins: Blöde Kuh.

Sir John: Higgins, Sie sind wohl nicht ganz bei Trost, hier so eine Show abzuziehen. Auf die Interventionen von oben kann ich mich jetzt schon freuen.

Higgins: Ach, darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Überlegen Sie doch, Sir John, wir tappen im Dunkeln wegen dieser Mordserie, und da kommt dieser Portier daher, und identifiziert zwei der Opfer einwandfrei, und neun Stunden später ist er tot. Wollen Sie mir vielleicht weis machen, das sei Zufall?

Sir John: Nein, aber... Ja, Hallo? Ja, für Sie, Higgins.

Higgins: Danke. Ja. Ja, Higgins?

Stimme: Sie sind gestern noch einmal davongekommen, Chiefinspektor, das sollte Ihnen eine Warnung sein, ich gebe Ihnen einen guten Rat, lassen Sie mich in Ruhe arbeiten, sonst könnte es sein, daß Sie Ihre hübsche Freundin eines Tages nur noch anhand ihrer Ausweispapiere identifizieren können.

Higgins: Hallo? Hallo? Verdammt. Mist, verdammter.

Sir John: Wer war das?

Higgins: Na dreimal dürfen Sie raten.

Sir John: Bin ich allwissend?

Higgins: Unser Freund.

Sir John: Doch nicht etwa der Joker?

Higgins: Doch.

Sir John: Und was wollte er?

Higgins: Mir sicherlich kein langes Leben wünschen. Superintendant Lane hat er auch bedroht.

Sir John: Da haben Sie’s. Und Sie nehmen hier Lady Smith auseinander.

Higgins: Ja finden Sie das nicht merkwürdig?

Sir John: Was soll ich merkwürdig finden?

Higgins: Wir laden Lady Smith vor, und fast zur selben Zeit meldet sich der Joker telefonisch.

Lane: Du meinst, es war vielleicht nur ein Strohmann?

Higgins: Sicherlich natürlich, um uns zu verwirren.

Sir John: Sie duzen sich bereits. Das ist ja alles sehr hilfreich. Hören Sie zu, Higgins, hören Sie ein einziges Mal auf mich.

Higgins: Ich höre doch.

Sir John: Sie halten doch nicht etwa Lady Smith für den Joker? Das können Sie mir doch nicht antun, ein Jahr vor meiner Pensionierung.

Higgins: Sir John, ich versichere Ihnen, Ihre Pension ist in keinster Weise gefährdet.

Ann Pattison: Sir John, es ist Zeit für Ihre Tabletten.

Sir John: Aber jetzt nicht.

Ann Pattison: Sir John.

Higgins: Hören Sie, ich muß mir Klarheit verschaffen über die Vorgänge im Sanatorium, und das wäre ein Job für dich, Barbara, aber keineswegs ungefährlich.

Lane: Hm, könntest du dich etwas klarer ausdrücken?

Higgins: Hör zu, Lady Smith hat dich noch nicht von Angesicht zu Angesicht gesehen, das war auch der Grund, warum du nebenan warten solltest, nehmen wir jetzt einmal an, du bist Journalistin und schreibst einen Report über die Lebensverhältnisse unserer älteren Mitbürger, damit hättest du einen plausiblen Grund, ausführlich mit den Leuten im Home of Peace zu reden.

Lane: Und an welche Zeitung hast du gedacht?

Higgins: Ja nu mein Gott, den Daily Telegraf, ich kenne den Chefredakteur, der soll da selbst anrufen und deinen Besuch ankündigen, so halten wir das Risiko gering, sollte Lady Smith auf die Idee kommen, zurückzurufen. Wären Sie damit einverstanden, Sir John?

Sir John: Naja, wenn sich Miss Lane dazu bereiterklärt.

Higgins: Barbara.

Sir John: Ich werde dich nicht enttäuschen.

Higgins: Danke, Profi.

Higgins: Häh, 5 Uhr, wer zum Teufel, wem fällt... ja hier Higgins, was gibt’s?

Hooper: Mr. Higgins, hier Seargent Hooper.

Higgins: Ja?

Hooper: Tut mir leid, Sie so früh wecken zu müssen, aber Carpenter verläßt soeben seine Wohnung, und das ist reichlich ungewöhnlich, er nimmt den Range Rover.

Higgins: Was, so früh? Also gut, Hooper, hängen Sie sich dran, und melden Sie sich wieder, Ende.

Higgins: Ja, Higgins hier.

Hooper: Hier Seargent Hooper.

Higgins: Was gibt’s neues?

Hooper: Carpenter hat auf offener Landstraße gehalten und steht schon ne halbe Stunde da.

Higgins: Merkwürdig. Entweder wartet er auf jemand, oder er hat Sie entdeckt und will Sie nur in die Irre führen.

Hooper: Warten Sie, Inspektor, jetzt nähert sich dem Rover ein Wagen, ich glaube, ja, er verlangsamt sein Tempo. Tatsächlich, er bleibt neben dem Rover stehen.

Higgins: Können Sie die Marke erkennen?

Hooper: Das ist ne schwarze Limousine, ein Jaguar. Carpenter reicht ihm etwas durchs Fenster.

Higgins: Hören Sie zu Hooper, das ist unser Mann, vergessen Sie Carpenter und fol-gen Sie dem Jaguar. Verlieren Sie ihn nicht aus den Augen, ich komme sofort. Ende.

Hooper: Er war plötzlich wie von Erdboden verschluckt, ich hab so was noch nie erlebt, Chiefinspektor.

Higgins: Hier in diesem Planquadrat haben Sie ihn verloren.

Hooper: Ja, ich hatte noch die Kollegen verständigt, ein paar Augenblicke später hätten wir ihn einkreisen können, aber der fuhr plötzlich in eine Hauseinfahrt und auf der Hinterseite wieder raus, es war mir völlig unmöglich, ihm so rasch zu folgen.

Higgins: Hooper, nun beruhigen Sie sich doch, ich mache Ihnen ja keinen Vorwurf. Nur wäre es zu schön gewesen. Passen Sie auf, Sie legen sich aufs Ohr, Sie haben die letzten 48 Stunden nicht viel geschlafen.

Hooper: Vielen Dank, Chiefinspektor.

Higgins: Schon gut, ich werde mir diese Gegend mal ein wenig genauer ansehen.

Tankwirtin: Guten Morgen Sir.

Higgins: Guten Morgen.

Tankwirtin: Was soll’s sein?

Higgins: Sind Sie so nett und tanken Sie voll.

Tankwirtin: Ja.

Higgins: Nicht viel Betrieb hier heute, nicht.

Tankwirtin: Nein, ein Wunder, daß in dieser gottverlassenen Gegend überhaupt mal jemand stehen bleibt.

Higgins: In der alten Hochgarage dahinten, sind da noch viele Wagen abgestellt?

Tankwirtin: In dem alten Ding? Ja, zwei Dutzend vielleicht. Das ganze Gebäude sollte schon vor Jahren abgerissen werden. Ja, ich geh ja sowieso bald in Rente, dann sollen die doch sehen, wie sie zurechtkommen. Warum fragen Sie eigentlich.

Higgins: Ach ja, nur so. Wem gehört die Garage überhaupt?

Tankwirtin: Wem sie gehört, weiß ich gar nicht. Mr. Tanner macht hier das Geschäftliche. Den können Sie fragen.

Higgins: Mr. Tanner? Wissen Sie, ob er jetzt da ist?

Tankwirtin: Ja, er kommt meistens schon vor 7, bleibt bis in die Nacht. Auch so ein alter Spinner. Sein Büro ist in der 4. Etage.

Higgins: Hm, ich sag ihm mal guten Tag. Ach, kontrollieren Sie inzwischen bitte das Öl und die Reifen.

Tankwirtin: Ja, ja, Sie können den Aufzug hinten links benutzen, wenn’s das alte Ding überhaupt noch tut.

Higgins: Hoffen wir’s.

Tanner: Ja.

Higgins: Mr. Tanner?

Tanner: Sie wünschen?

Higgins: Ich bin Inspektor Higgins von Scotland Yard.

Tanner: Was wollen Sie?

Higgins: Ich hätte gerne einige Auskünfte.

Tanner: Worüber?

Higgins: Ich suche ein Auto.

Tanner: Soso.

Higgins: Ja, eine Limousine Marke Jaguar, schwarz lackiert.

Tanner: Ja und warum kommen Sie da zu mir? Ich bin kein Gebrauchtwagenhändler.

Higgins: Mr. Tanner, ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie sich ein paar Minuten von Ihrer Arbeit trennen und mir zuhören würden. Eine Frage, Mr. Tanner, lesen Sie Zeitung?

Tanner: Eigentlich nicht, viel Arbeit hier.

Higgins: Ja, dann haben Sie auch noch nie etwas vom Joker gehört.

Tanner: Nein, wer soll das sein?

Higgins: Mr. Tanner, um es kurz zu machen, Scotland Yard, und das bin in diesem Falle ich, wir versuchen einem der gefährlichsten Verbrecher auf die Spur zu kommen, aber wir haben nicht den geringsten Hinweis auf seine Identität. Wir wissen nur eines: Er fährt einen dunklen Jaguar aus der XJ 6er oder 12er Serie, deshalb meine Frage: Ist ein Fahrzeug dieses Typs in Ihrer Garage untergestellt?

Tanner: Jaguar? Warten Sie, natürlich, drei sogar, ein alter Sportwagen der Type E, ein weißer Vierzylinder, und dann natürlich Mr. Goldmanns Privatwagen.

Higgins: Privatwagen. Und wer bitte ist Mr. Goldmann?

Tanner: Ja der Eigentümer dieser Garage.

Higgins: Ich dachte, die Garage gehört Ihnen.

Tanner: Mir? Ich bin ein alter Mann, Inspektor, ich verdien mir hier ein paar Kröten zu meiner miesen Rente.

Higgins: Und Sie sagen, Mr. Goldmanns Wagen ist ein Jaguar.

Tanner: Ja, er wurde aber seit mehr als 2 Jahren nicht mehr gefahren. Seit Mr. Goldmann eben das letzte Mal in London war.

Higgins: Er lebt im Ausland?

Tanner: Ja, die Goldmann Industries haben ihren Sitz in Hongkong, und Mr. Goldmann...

Higgins: Wie heißt er mit Vornamen?

Tanner: Soviel ich weiß, Anton, also Mr. Goldmann kümmert sich wohl um alles, außer um diese alte Hochgarage und die Tankstelle. Hier bin ich Mädchen für alles.

Higgins: Ja, ja, ich verstehe. Auf diesem Bild hier, ist das Mr. Goldmann, Mr. Anton Goldmann?

Tanner: Ja, das ist Mr. Anton Goldmann.

Higgins: Mr. Tanner, ich danke Ihnen fürs erste und ich habe auch im Moment keine Fragen mehr. Aber ich würde mir gerne einmal diesen Jaguar von Mr. Goldmann ansehen.

Tanner: Tun Sie, was Sie nicht lassen können, er steht in der 3. Etage, ich nehme an, Sie finden den Weg alleine.

Higgins: Durchaus. Haben Sie nochmals vielen Dank, Mr. Tanner. – Verdammt.

Tanner: Was machen Sie da? Das ist eine Alarmanlage gegen Diebe. Darf ich wissen, was Sie da gemacht haben? Ich sagte, Sie können sich den Wagen einmal ansehen, von einer Spazierfahrt war nicht die Rede...

Higgins: Ich...Mister...

Tanner: Oder haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?

Higgins: Noch nicht.

Tanner: Darf ich wissen, wer Ihr Vorgesetzter ist, Chiefinspektor?

Higgins: Wenn Sie Beschwerden haben, Mr. Tanner, und die haben Sie ja wohl, wenden Sie sich an Sir John.

Sir John: Und Sie halten diese Garage wirklich für einen Schlupfwinkel des Jokers?

Higgins: Hm, es sieht fast so aus. Überlegen Sie einmal, Sir John, Hooper hat den Wagen in der Nähe der Demmem-Road aus den Augen verloren. Weit und breit gibt es nichts als Abbruchhäuser, desolate Gebäude und geschlossene Geschäfte.

Sir John: Trotzdem. Trotzdem. Es ist ebenso gut denkbar, daß der Joker unseren guten Hooper genarrt hat und in eine völlig andere Richtung weitergefahren ist.

Higgins: Auf jeden Fall laß ich diese Hochgarage Tag und Nacht beobachten. Unsere Leute sollen vor allem darauf achten, ob ein schwarzer Jaguar die Garage verläßt.

Sir John: Ja was wollen Sie denn mit den beiden alten Herrschaften in der Garage anfangen, glauben Sie etwa, daß einer von den beiden der Joker ist?

Higgins: Nein, das nicht gerade, aber sie könnten mit ihm unter einer Decke stecken. Tanner war nicht gerade begeistert, als ich den Jaguar untersuchte.

Sir John: Wozu Sie im übrigen auch kein Recht hatten. Also ich finde, Sie sind im Moment nicht gerade sehr erfolgreich, Higgins.

Higgins: Danke, Sir.

Sir John: Ich habe mir zudem einige Zahlen geben lassen, die Sie nicht gerade begeistern werden. Da, in London sind derzeit rund 19.000 Leiland-Fahrzeuge der Marke Jaguar gemeldet, davon fast 6000 aus der XJ-Serie. Eine fast hoffnungslose Aufgabe, aufgrund des Fahrzeugtyps den Joker ausfindig zu machen.

Higgins: Eben, und deshalb meine ich, wir sollten uns lieber an die Fakten halten. Rekapitulieren wir einmal.

Sir John: Aber Higgings, wenn Sie mich fragen, Sie haben überhaupt nichts konkretes in der Hand.

Higgins: Sir John, bitte, jetzt hören Sie mir einmal zu. Wir haben zunächst einmal Lady Smith, von der erwiesen ist, daß sie von zwei späteren Opfern des Jokers besucht wurde, das ist immerhin ein Anhaltspunkt. Ich hoffe, daß uns Miss Lane weiterbringt. Und dann haben wir seit heute diesen merkwürdigen Tanner. Ich möchte nicht ausschließen, daß in seiner Garage der Wagen des Jokers steht.

Sir John: Naja. Wie alt, sagten Sie, ist Tanner?

Higgins: Einiges über 70, Sir.

Sir John: Naja, das spricht ja wohl für sich.

Ann Pattison: Sir John, es ist Zeit für Ihre Tabletten.

Sir John: Ja, aber nicht jetzt.

Ann Pattison: Sir John, bitte.

Higgins: Der nächste ist Carpenter. Ich bin überzeugt, daß er sich heute in den frühen Morgenstunden mit dem Joker getroffen hat. Ich habe schon einmal betont, daß ich Carpenter unter keinen Umständen zu früh festnehmen will, je weniger er sich beobachtet fühlt, um so besser für uns.

Sir John: Ja und dann wäre da noch der Amerikaner, dieser...

Higgins: Silkwood.

Sir John: Ja.

Higgins: Er scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Und jetzt frage ich mich, was hat er vor. Ich glaube, wir können davon ausgehen, daß Silkwood und der Joker nicht identisch sind.

Sir John: Bleibt auch noch die Frage, warum Harras ermordet wurde.

Higgins: Richtig, Sir. Darf ich mir einen Whisky nehmen?

Sir John: Ja, ich bitte darum.

Higgins: Sie auch?

Sir John: Ja, aber ohne Eis.

Higgins: Seit heute Vormittag hat sich noch ein völlig neuer Aspekt ergeben, dem wir nachgehen sollten. Wissen Sie, wer der Eigentümer der Garage ist?

Sir John: Nein.

Higgins: Ein gewisser Anton Goldmann.

Sir John: Ja und? Was ist daran so ungewöhnlich?

Higgins: Goldmann hieß auch der alte Mann im Rollstuhl in Lady Smith Sanatorium, Theodor Goldmann.

Sir John: A Goldmann, an dem Namen ist doch nichts ungewöhnliches. Ich kenne viele mit dem Namen Goldmann.

Higgins: Ja, aber die beiden haben deutsche Vornamen Sir, Anton und Theodor.

Sir John: Danke. Haben Sie mit diesem Anton Goldmann gesprochen?

Higgins: Nein, der sitzt angeblich in Hongkong, ist Inhaber der Goldmann Industries, offenbar ein größerer Konzern, in Tanners Büro hängt ein Bild von ihm.

Sir John: Ja und? Irgendwelche Ähnlichkeiten mit dem Mann im Sanatorium?

Higgins: Nein, leider nicht, nicht die geringste.

Sir John: Na sehen Sie, an Ihrer Stelle würde ich zusehen, den Amerikaner wiederzufinden, anstatt in dieser Garage irgendwelchen Hirngespinsten nachzulaufen.

Higgins: Cheers.

Sir John: Ja, zum Wohl.

Higgins: Aber irgend etwas macht mich stutzig. Ich stellte mich Tanner als Inspektor Higgins vor, irgendwann während des Gesprächs sagte Tanner Chiefinspektor zu mir, finden Sie das nicht etwas seltsam, Sir John?

Sir John: Kann doch Zufall sein.

Higgins: Aber trotzdem, der Sache mit den Goldmanns werd ich auf den Grund gehen, Miss Lane muß mir hier helfen, sie soll den Theodor Goldmann, den Mann im Rollstuhl, etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Lane: Hallo Darling.

Higgins: Hallo. Na, wie war’s, hast du was rausgekriegt in deinem Home of Peace?

Lane: Hm, du hattest recht mit deiner Vermutung, Goldmann hatte einen Bruder, er hatte. Maximilian starb vor Jahren an Krebs.

Higgins: Schon wieder so ein deutscher Name.

Lane: Ich habe mir hier ein Foto ausgeborgt, du, sieh dir das mal an, die beiden sind sich wie aus dem Gesicht geschnitten, findest du nicht?

Higgins: Die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend. Die beiden müssen Zwillingsbrüder gewesen sein. Eine Gewißheit haben wir jetzt, Goldmanns Bruder ist nicht der Mann in Tanners Büro. Ich fürchte, ich habe mich diesmal geirrt.

Lane: Mr. Goldmann ist viel in der Welt herumgekommen und will bei Lady Smith seinen Lebensabend verbringen, manchmal wirkt er ruhig und gemütlich, dann wieder höchst wachsam und mißtrauisch, schwer zu durchschauen. Ich habe mit ihm eine Partie Schach gespielt.

Higgins: A ja, wer hat gewonnen?

Lane: Remi.

Higgins: Aha. Hat Lady Smith Verdacht geschöpft?

Lane: Bestimmt nicht, sie war sehr zuvorkommend, ich habe mit nahezu allen Einsassen sprechen können, man hat den Eindruck, sie fühlen sich alle recht wohl dort.

Higgins: Hast du noch etwas über Pelford und Fletcher herausbekommen?

Lane: Nein, leider nein. Über interne Vorgänge im Sanatorium sind die Leute offenbar völlig ahnungslos, und an Lady Smiths Privatunterlagen, da kam ich noch nicht ran, sie bewahrt alles in einem Safe auf.

Higgins: Hm, ich geb was drum, wenn ich da mal reinkucken könnte.

Lane: Hm, ich werd’s für dich versuchen.

Higgins: Aber Darling, ich bitte dich.

Lane: Ich weiß, ich weiß, ich bin vorsichtig.

Higgins: Ein Durchsuchungsbefehl ist bei Lady Smith nicht drin, da spielt Sir John nicht mit, ich selbst muß mich noch um Tanner kümmern.

Lane: Tu das, Higgi.

Higgins: Der Mann geht mir einfach nicht aus dem Kopf.

Lane: Also, ich muß zurück in mein Altersheim. Machs gut.

Higgins: Sei vorsichtig, Profi.

Lane: Du auch, Profi.

Stimme: Achtung, Achtung, bewaffneter Überfall auf Juweliergeschäft am Eaton-Square, es gab ein Todesopfer, alle verfügbaren Einsatzkräfte bitte sofort an den Tatort.

Higgins: Das darf doch nicht wahr sein.

Sir John: Ah, Tag Higgins.

Higgins: Sir John.

Sir John: Nun sehen Sie sich das einmal an, das ist übrigens Mr. Short, der Besitzer.

Short: Guten Tag.

Higgins: Mr. Short, dann erzählen Sie mal.

Short: Ja, es ging alles furchtbar schnell, mein Angestellter und ich waren gerade hier im Laden, und berieten einige Kunden, als an der Hintertür eine Explosion erfolgte. Ich sah noch, wie der Wächter niedergeschlagen wurde, und dann stürmten sie auch schon herein, schwer bewaffnet, wir mußten alle die Hände in die Höhe nehmen.

Higgins: Wie sahen die Kerle aus?

Short: Ja, sie hatten dunkle Mäntel an und so weiße Gesichtsmasken aufgesetzt, als ich den Safe nicht sofort öffnen wollte, haben sie meinen Angestellten einfach über den Haufen geschossen.

Sir John: Ja hätte sich das nicht vermeiden lassen, Mr. Short, Sie sind doch versichert.

Short: Ich war im ersten Moment so überrascht, und ich wußte auch nicht, ob sie wirklich schießen würden, im Safe waren immerhin Rohdiamanten im Wert von einer halben Million Pfund.

Higgins: Konnten Sie erkennen, mit welchem Auto sie geflüchtet sind?

Short: Ja, den Fluchtwagen konnte ich sehr genau erkennen, es war ein brauner Chevrolet Kombi, Baujahr so 77/78, er fuhr vielleicht 2 Minuten, nachdem die Kerle das Lokal gestürmt hatten, vor.

Sir John: Die Fahndung ist bereits draußen.

Higgins: Gut. Sir John, ich muß Sie unter 4 Augen sprechen. Entschuldigen Sie uns, Mr. Short.

Short: Aber bitte schön.

Sir John: Nun?

Higgins: Ich gehe jede Wette ein, daß der Amerikaner hinter dem Überfall steckt. Das ist haargenau seine Arbeitsweise.

Sir John: Und was wollen Sie unternehmen?

Higgins: Der Amerikaner hat eine Beute von 500.000 Pfund gemacht, ab dieser Stunde, da gehe ich jede Wette ein, befindet er sich im Fadenkreuz des Jokers.

Sir John: Sie meinen, es kommt zur großen Konfrontation.

Higgins: Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder der Joker erledigt Silkwood und seine Leute, dann haben wir ein Problem weniger, oder der Amerikaner ist schlauer und trickst den Joker aus, dann hätte er geschafft, was uns bisher nicht gelungen ist. Ich glaube aber eher, daß Tom Silkwood und seine Leute noch ihr blaues Wunder erleben werden.

Sir John: Nun malen Sie mal nicht den Teufel an die Wand, Higgins.

Ann Pattison: Sie sollten sich nicht so viele Sorgen machen, Sir John.

Sir John: Sie haben leicht reden, Kindchen. Die Morde des Jokers, der Überfall auf Shorts Juweliergeschäft, und nicht zu vergessen der Anschlag auf Higgins, wissen Sie, Higgins hat bisher noch jeden seiner Fälle gelöst, und Miss Lane ist eine sehr tüchtige Mitarbeiterin.

Ann Pattison: Ja, sehr tüchtig.

Sir John: Aber ich fürchte, daß Higgins im Joker seinen Meister gefunden hat. Und wissen Sie, Ann, ein Gedanke beunruhigt mich zu tief.

Ann Pattison: Welcher, Sir John?

Sir John: Daß er sich diesmal irrt, daß keine der Personen, die er verdächtigt, der Joker ist, daß es jemand völlig unbekanntes ist, oder, was noch schlimmer wäre, daß es jemand ist, der unter uns weilt, jemand, den wir alle kennen.

Higgins: Guten Abend, Sir John.

Sir John: Ah, guten Abend, Higgins, daß Sie sich auch mal wieder blicken lassen, ja, gibt’s was Neues?

Higgins: Ja, das Telex aus Hongkong.

Sir John: Telex? Hongkong?

Higgins: Ich hatte in Hongkong Auskünfte über Goldmann eingeholt, hier ist die Antwort und ein Bild von ihm.

Sir John: Na, Ann, dann machen Sie uns bitte mal zwei Whisky, oder sagen wir besser drei, ich spendiere ihnen auch einen.

Ann Pattison: Vielen Dank, Sir John.

Sir John: Na, nun zeigen Sie schon her, Higgins, machen Sie es doch nicht immer so spannend. Anton Goldmann, geb. am 4. März 1921 in London, Goldmann liquidierte Industries Hongkong im Januar 1982, Verkaufserlös wahrscheinlich nach Europa transferiert, genauer Aufenthaltsort von Anton Goldmann unbekannt, vermutlich noch Hongkong. Weitere Daten nicht verfügbar.

Higgins: Ja, und das ist sein Foto.

Sir John: Ja und? Ist das identisch mit dem in Tanners Büro?

Higgins: Zweifellos, das ist er.

Sir John: Na sehen Sie.

Ann Pattison: Ihr Whisky, Sir.

Sir John: Danke.

Ann Pattison: Ohne Eis. Bitte Higgins.

Higgins: Danke.

Sir John: Ich habe Ihnen doch gleich gesagt, daß das nichts bringt, Ihre Wahnideen mit dem alten Tanner können Sie ein für alle mal begraben.

Higgins: Trotzdem hatte ich das Gefühl, daß an der Sache etwas faul ist, die Informationen aus Hongkong waren nicht gerade sehr ergiebig, und deshalb habe ich das Foto vorhin durch unseren Computer laufen lassen, zur Identifikation.

Sir John: Ja und?

Higgins: Das Foto zeigt nicht Anton Goldmann, sondern Guliano Montaldo.

Sir John: Guliano Montaldo?

Higgins: Geboren 1931 in Neapel.

Sir John: Ja was soll das heißen, Higgins?

Higgins: Das heißt, daß der Mann, dessen Bild in Tanners Büro hängt, nicht Anton Goldmann ist, und das heißt weiter, der Mann im Rollstuhl ist möglicherweise doch der Bruder des Eigentümers der Garage. Cheers.

Rogers: Sir John, Inspektor, würden Sie bitte mit mir kommen.

Higgins: Schießen Sie los, Rogers.

Rogers: Wir haben insgesamt 5 Tote. Einer von ihnen ist zweifelsfrei Tom Silkwood, den hat’s hier vorne erwischt.

Sir John: Ist ja grauenhaft.

Rogers: Die anderen vier dahinten, das waren höchstwahrscheinlich seine Komplizen. Wir konnten Sie aber noch nicht identifizieren, zwei von ihnen sind bis zur Unkenntlichkeit verkohlt.

Higgins: Sagen Sie, Rogers, weiß man schon, welche Waffe verwendet wurde?

Rogers: Alles deutet auf ein Maschinengewehr der Marke Rammington hin, ein älteres Modell, wie es auch von den Amerikanern im Vietnam verwendet wurde, Kaliber 7,9 mm, Reichweite 4000 Meter bei 1000 Schuß pro Minute. Und so was eingesetzt aus einer Entfernung von nicht einmal 150 Metern. Die Leute wurden regelrecht abgeschlachtet. Der Wagen ist auch dementsprechend zugerichtet.

Higgins: Ich war Tom Silkwood zwar auf den Fersen, aber ein so grauenvolles Ende hätte ich ihm trotz allem lieber erspart.

Rogers: Ganz recht, Inspektor. Ich kann mich nicht erinnern, daß in England eine Waffe dieser Größenordnung bei einer Gangsterfehde je zum Einsatz kam.

Higgins: Wie hat dich das ganze Ihrer Meinung nach abgespielt im Detail?

Rogers: Also, Silkwood und seine Leute hatten hier, auf dieser Waldlichtung offenbar mit einer uns unbekannten Person ein Treffen vereinbart, eine Geldübergabe oder etwas ähnliches, wir haben neben Silkwoods Leiche einen leeren Koffer gefunden. Sie gerieten dann alle in den Kugelhagel einer Person, die mit einem Wagen, offenbar schon früher, da vorn hinter dem Gebüsch postiert war, in diesem Wagen muß sich auch das MG befunden haben. Ein weiterer Wagen muß aber vorne am Waldweg gestanden haben, sonst wäre nicht erklärbar, wieso Silkwood ausgerechnet an dieser Stelle erschossen wurde.

Higgins: Sonst irgendwelche Anhaltspunkte?

Rogers: Ja, also zunächst etwas sehr merkwürdiges. Bei dem Koffer neben Silkwood fanden wir diese Spielkarte.

Sir John: Aha, ein Jolly Joker, also doch, hätte mich ja gewundert, und sonst noch was?

Rogers: Ja, die Reifenspuren natürlich.

Higgins: Gibt es schon Hinweise auf die Fahrzeugtypen?

Rogers: Der hinterm Gebüsch war wahrscheinlich ein Jeep.

Higgins: Vielleicht ein Range Rover?

Rogers: Durchaus möglich.

Higgins: Und der andere?

Rogers: Ist im Moment schwer zu sagen.

Higgins: Könnte es ein Jaguar gewesen sein?

Rogers: Ich möchte es nicht ausschließen. Genaueres werden wir aber erst später wissen.

Higgins: Gut, Rogers, vielen Dank fürs erste, machen Sie hier weiter mit der Spurensicherung, und wenn’s die ganze Nacht dauert, informieren Sie mich umgehend, wenn Sie etwas neues haben.

Rogers: OK, Sir.

Sir John: Na, Higgins, was halten Sie davon?

Higgins: Meine These hat sich offenbar bestätigt. Es ist so gut wie sicher, daß Silkwood und seine Leute sich hier mit dem Joker ein Feuergefecht geliefert haben.

Sir John: Das ist ja unglaublich.

Higgins: Meine Geduld ist am Ende. Ich möchte noch heute Nacht das Montmartre hochgehen lassen. Die lange Leine hat nichts gebracht.

Sir John: Wie meinen Sie das?

Higgins: Der Wagen, von dem aus geschossen wurde, war möglicherweise ein Range Rover, und da ist die Verbindung zu Carpenter nicht mehr weit.

Sir John: Carpenter wird doch überwacht.

Higgins: Ja, wie er das gemacht hat, da bin ich im Moment auch überfragt, jedenfalls müssen wir ihn unschädlich machen, bevor noch mehr passiert.

Sir John: Ja jetzt, vor diesem Schlamassel wir hier

1140. Ein langer Weg nach Hause von Ray Bradbury - 14.08.2025 18:17 -
Ray Bradbury: Ein langer Weg nach Hause (NDR/SDR 1989)

Charles: Es war ein langer heißer Tag gewesen, die Rechenmaschinen im Büro hatten gesungen wie Millionen metallischer Grillen, ein schrecklicher Tag, Mr Sternwall hatte mich angebrüllt, ich hätte Sternwill am liebsten umgebracht, eines Tages dachte ich auf dem Nachhauseweg, eines Tages wirst du diesen Mr Sternwill vom 10. Stock aus dem Fenster werfen, mein Herz ratterte wie eine aus dem Tritt geratene kaputte Rechenmaschine als ich endlich vor der Wohnungstür stand, was hatte doch der Doktor gesagt, ihr Herz hat ein bißchen Ruhe nötig, gönnen sie sich einen Urlaub, Urlaub, es war völlig unmöglich mit Lydia über Urlaub zu reden, jedes Mal wenn ich auf mein Herz zu sprechen kam, klappte ihr Mund zu wie eine Falle, nein, hinter der Wohnungstür hörte ich das Radio plärren wie immer und ich wußte, drinnen wartet sie, die Frau die ich einmal geliebt hatte, o mein gott, dieses ewige einerlei, rein in die Straßenbahn, raus aus der Straßenbahn, das Büro, die Arbeit, diese unendlich langweiligen Gespräche mit Lydia über halbgarem Essen, es war zum verrückt werden, manchmal dachte ich sogar daran Lydia umzubringen, die art und weise wie sie allen jüngeren Männern im Haus nachsah mit starren fibrigen Blick als ob sie Spielzeug wären das nur darauf wartete benutzt zu werden.

Travis: Oh hi Mr Guidney, hab gerade ihr Radio in Ordnung gebracht.

Charles: Radio, ich wußte gar nicht daß.

Travis: Ist wieder alles ok, auf wiedersehen, Mr Guidney.

Charles: Ich sah Travis nach wie er den Flur hinunterging, dann trat ich in die Wohnung, Lydia saß breit hingefläzt auf dem Sofa geschmückt mit ihrer schreienden Rothaarperücke.

Lydia: Du bist aber spät dran.

Charles: Es ist doch erst fünf nach 6.

Lydia: Und morgen ist es 10 nach 6, und am abend drauf zwanzig nach, und es wird später und später und später.

Charles: Mein Herz Lydia.

Lydia: Dein Herz wieder mal dein verdammtes Herz, du bist kerngesund, Charly, das einzige was dir fehlt ist ein bißchen mehr Nachtschlaf.

Charles: Der Doktor sagt aber.

Lydia: Also ich kann zu meinen großen leidwesen nicht erkennen daß du nah daran bist tot umzufallen gott hab mich selig.

Charles: Ach du du willst doch nur ablenken, mich an der Nase rumführen, der junge Radiobursche dieser Travis ist wieder mal zu besuch da gewesen.

Lydia: Mach dich nicht lächerlich, Charli.

Charles: Das war zu viel, ihre Kälte brachte mich auf.

Charles: Kuck mal da eine Maus.

Lydia: Hi, wo.

Charles: Guck doch mal hin.

Lydia: Wo Charli.

Charles: Ihre schreckgeweiteten Augen irrten suchend umher, ich hatte wieder zum alten Trick gegriffen.

Lydia: Dafür zieh ich dir diese Woche 10 Dollar mehr von deinem Gehaltsscheck ab 10 Dollar oder du kochst du dir eine Woche lang dein Abendessen selbst wie letzten Monat.

Charles: Was sollte ich darauf antworten, die Ehe hat uns gemein und kleinlich werden lassen, das hätte ich vielleicht sagen können und komm Lydia wir verschwinden aus Los Angeles laß uns ein neues Leben beginnen, aber ich wußte ja es hatte kein Sinn, Lydia gehörte zu jener Sorte Frauen die einem aus purer Bosheit Sahne in den Kaffee schütten wenn man ihn am liebsten schwarz mag, und das Radio auf Orkanstärke stellen, wenn einem der Schädel brummt, wie hätte ich ihr meine Sehnsucht nach Ruhe, nach Urlaub, eingestehen können, sie hätte gesagt daß wir uns eine Reise um meiner Gesundheit willen gar nicht leisten können, da saß ich schon lieber da und sah mir beim sterben zu.

Lydia: Mach schon die Tür zu und häng deinen speckigen Hut auf.

Charles: Wozu, das nutzt jetzt auch nichts mehr, ich hab nämlich gerade jemand umgebracht.

Lydia: So wie heißt er denn.

Charles: Du scheint mich nicht zu verstehen, ich sagte ich hab gerade jemand umgebracht, umgebracht, abgemurkst, gekillt.

Lydia: Gekillt, wirklich.

Charles: Nun hatte ich die Sache angefangen, jetzt mußte ich sie auch zuende bringen, ein Rückzieher war nicht mehr drin, machs gut, redete ich mir zu, machts gut, gibs ihr, mach weiter.

Charles: Ich hab ihn direkt ins Herz getroffen, ganze Arbeit, ich konnte nicht anders, ich mochte seine Visage nicht, es war einer von diesen Leuten ohne Kinn, ich hab ihm das Herz durchs Rückgrat gepustet, er hat ganz verwundert geguckt.

Lydia: Ach nein.

Charles: Es war beinahe so, als hätte ich wirklich jemand umgebracht, ich stellte mir den Knall vor, das Blut, die Erregung, mein Herz pochte, und Lydia, ihren Mr Trevis und ihr Radio und ihre niederträchtige Grausamkeit hatte sie total vergessen, sie sah mir zu wie einem Roboter dessen Schlüssel sie verloren hatte, eins war mir klar, wenn ich mich jetzt verplapperte, konnte ich himmlischen Beistand brauchen.

Charles: Peng und ab in die Hölle, das hättest du sehen sollen, er knickte über meiner Knarre ein, wie eine Marionette, gott war das aufregend.

Lydia: Charlie.

Charles: Der Einfall kam mir heute morgen im Büro, Mr Sternwall brüllte mich an, und da hab ich mir gedacht, er sollte nicht so laut brüllen, ich kann das nämlich gar nicht leiden, und dann hab ich mir gedacht wozu ist er eigentlich noch auf der Welt, der wird allmählich alt und irgendjemand muß doch mal dafür sorgen daß er aufhört so herumzubrüllen irgendjemand aber wer, auf einmal ist mir dann die Idee gekommen.

Lydia: Du.

Charles: Ja ich, Mr Charles Guidney, der kleine ordentliche feige und blaße Angestellte Charles C. Guidney, Blut überall Blut.

Charles: Lydias Gesicht war wie es in 10 Jahren nicht mehr gewesen war, alle Gemeinheit war in diesem Augenblick aus ihm gewichen, sie war erschüttert, plötzlich war Lügen die schönste Sache der Welt.

Lydia: Aber die Waffe Charly, die Pistole du hast doch gar keine.

Charles: Och nichts einfacher als das, ich hab heute früher feierabend gemacht, auf der Main street kann man sich keine Waffe kaufen ohne Waffenschein, also hab ich mir eine geklaut, ne 22er, als der Händler einen Augenblick nach hinten ging hab sie mir geschnappt, dann ging ich zurück ins Büro und folgte Mr Sternwell die Treppe runter, in einer Seitenstraße hab ich ihn dann kaltgemacht, ja und nun bin ich auf der Flucht, wir müssen aus der Stadt verschwinden, Lydia verreisen.

Lydia: Wir.

Charles: Ja wir beide, natürlich oder.

Charles: Sie gab keine Antwort, wenn sie mich wirklich haßte, würde sie mich jetzt der Polizei übergeben, auf der Stelle, mein gott die Peinlichkeit wenn sie wirklich die Polizei riefe, ich würde in ihrer Gegenwart mit der Wahrheit herausrücken müssen und sie würde keifen und kochen und mich noch mehr hassen.

Lydia: Und was soll ich deiner Meinung nach tun.

Charles: Du meinst du willst mir helfen, du liebst mich noch so sehr daß du mit mir gehst.

Lydia: Was soll ich deiner Meinung nach tun.

Charles: Vielleicht durchschaute sie mich, vielleicht sah sie ganz neue Seiten an mir weil ich genug Fantasie bewiesen hatte mir eine derartige Geschichte auszudenken, vielleicht spielte sie dieses Spiel selbst gerne mit, ich mußte fast lachen.

Lydia: Also Charli, was soll ich deiner Meinung nach tun.

Charles: Ich packe die Koffer, du reservierst Plätze im Nachtbus nach San Diego, wir vergessen die ganze Geschichte in Mexiko 6 Monate lang, das wird toll Lydia.

Lydia: Wie du meinst Charly.

Charles: Und spute dich, viel Zeit haben wir nicht zu verlieren.

Lydia: Natürlich Charlie ich geh ja schon.

Charles: Etwas verblüfft war ich doch, sie liebt mich, sie hilft mir tatsächlich, sie geht mit mir, singend und lachend suchte ich Kleider zusammen und stopfte sie in die Koffer, dann rasierte ich mich, in aller Ruhe, die Rasiercremetube ließ ich absichtlich offen und gab mir auch gar nicht erst Mühe das Waschbecken zu säubern oder das Handtuch gerade aufzuhängen.

Lydia: Hier sind die Fahrkarten.

Charles: Du hast aber lange gebraucht.

Lydia: Tut mir leid.

Charles: Mach das nicht noch mal.

Lydia: Es waren zu viel Leute da.

Charles: Und bloß keine Ausreden.

Lydia: Wirklich ich kann von Glück sagen daß ich überhaupt Karten gekriegt habe.

Charles: Lydia.

Lydia: Der Bus fährt punkt 9.

Charles: Lydia du weißt nicht was das für mich bedeutet, daß du zu mir stehst.

Lydia: Ja Charly, ja.

Charles: Hörst du mein gott sie umstellen das Haus, wo ist mein Mantel, die Koffer, schnell die Hintertreppe runter, und ab durch die Seitenstraße.

Lydia: Der Streifenwagen ist vorbeigefahren Charly.

Charles: Ah so ja dann gehen wir wohl doch besser vorne raus, was ich nehme an es sieht ziemlich eigenartig aus wenn wir durch die Seitenstraße türmen.

Charles: Es ging schneller als ich gedacht hatte, 123 und wir waren unten trotz der schweren Koffer.

Lydia: Mr Kelly.

Kelly: Ah sieh an Mr und Mrs Guidney schönen Tag auch.

Charles: Tag Officier.

Lydia: Oh bitte bitte Mr Kelly, Charley wollte den Mann doch gar nicht umbringen.

Charles: Was soll das, nimm dich gefälligst zusammen.

Lydia: Er wußte nicht was er tat, bitte bitte erschießen sie ihn nicht.

Kelly: Er wußte nicht was er tat, was denn.

Charles: Nichts Kelly nichts, das verstehen sie nicht.

Lydia: Charly er wird uns erschießen.

Kelly: Jetzt aber mal langsam.

Charles: Geh rein Lydia, geh rein, ist schon gut Lydia, o gott.

Kelly: Wovon reden sie eigentlich.

Lydia: Es ist Mr Sternwall, er war alt und gemein, und jemand mußte ihn mal erschießen und Charly hat es getan.

Charles: Jetzt ist es aber genug, Lydia du gehst rein und wartest bis ich komme.

Kelly: Also Mr Guidney.

Charles: Meine Frau hat es mit den Nerven, verstehen sie, sie sie sie glaubt ich hätte einen Mann erschossen, hab ich aber nicht.

Kelly: So.

Charles: Nein Sir hab ich nicht, war alles nur ein Witz.

Kelly: Nur ein Witz, aha und das hier, natürlich schaffen sie die Klamotten gerade zum trocknen in die Wäscherei rüber.

Charles: Klamotten.

Kelly: In ihren Koffern natürlich und dieses kleine grüne Papier das aus ihrer Tasche guckt, da wär also keine Busfahrkarte nach San Diego.

Charles: Officer ich sag ihnen doch meine Frau bringt alles komplett durcheinander.

Kelly: Darf ich dann vorschlagen, daß sie mich aufklären.

Charles: Rufen sie doch auf dem Revier an, fragen sie doch mal nach, ob in den letzten 3 Stunden irgendwelchen alten Männer getötet wurden.

Kelly: Also so beknackt bin ich nun auch wieder nicht Mr Guidney, vielleicht haben sie die sterblichen Überreste versteckt.

Charles: Also bitte Kelly sehe ich denn wie ein Verbrecher aus, kommen sie mal her.

Kelly: Aha.

Charles: Verstehen sie jetzt, wenn sie herauskriegt, daß alles ein ausgemachter Schwindel ist, trag ich den Kopf nie wieder oben, die zieht mir bei lebendigem Leib die Haut ab.

Kelly: Das ist natürlich eine andere Sache, aber keine Angst, ich werde ich Katze schon nicht aus dem Sack lassen.

Charles: Danke Kelly.

Kelly: Ich weiß genau wie ihnen zu mute ist, also meine Frau manchmal, naja, ich hoffe es macht ihnen nichts aus Mr Guidney, wenn ich trotzdem mal anrufe.

Charles: Na klar doch klar.

Kelly: Nur ne Frage, liegt was besonderes vor.

Charles: Was ist.

Kelly: Was, ein Mord natürlich, ja, was, wirklich, tatsächlich.

Charles: Na was ist denn nun Kelly.

Kelly: Ach hat er.

Charles: Es ist doch nichts oder.

Kelly: Ja wenn das so ist, mach ich.

Charles: Was denn Kelly.

Kelly: Er steht direkt neben mir, ok.

Charles: Nein Kelly nein, sehen sie mich nicht so an.

Kelly: Oh doch Mr Guidney, ich verhafte sie hiermit wegen Mordes an einem gewissen John Pastor, der vor einer halben Stunde an einer Schußwunde verblutend aufgefunden worden ist, erschossen mit einer 22 Pistole in einer Toreinfahrt, hinter ein paar Kehrrichtkübeln drüben in der Tempelstreet, das ist gerade mal 8 Ecken von hier, nah genug also um mich an, verdammt.

Charles: Was blieb mir anderes übrig, ich trat Mr Kelly genau in dem moment vors Schienbein als er die Handschellen hervorholte, dann gab ich ihm noch eins mit der Faust, Kelly blieb regungslos liegen, dann rannte ich zurück über die straße ins haus.

Lydia: Charly, wir können nicht entkommen, wir schaffen es nie.

Charles: Glaubst du.

Lydia: Wir waren verrückt es zu versuchen.

Charles: Jetzt ist alles ganz anders, warte auch mich Lydia, ich bin gleich zurück.

Lydia: Und die Busfahrkarten.

Charles: Die brauchen wir jetzt nicht mehr, bis nachher Lydia.

Lydia: Wo gehst du hin.

Charles: Ich weiß es nicht.

Lydia: Charly komm zurück, Charly.

Charles: Ein leben lang sture Mittelmäßigkeit, und nun auf einmal bum krach peng Jack the Ripper, die kalte Hand des Schicksals, ich blickte mich um, hier war es also passiert, vor einer halben Stunde, in diesem schäbigen Einkaufsviertel, in dem Lydia und ich oft einen Bummel gemacht hatten, Schnapsläden, Waffenläden, kleine Cafes, leere Parkplätze und dunkle Seitenstraßen, betrunkene Männer die ziellos umher torkelten du Narr sagte ich mir, die Bullen werden dir deine Geschichte jetzt auf keinen Fall mehr abkaufen, wie willst du die Busfahrkarten erklären, die gepackten Koffer, deine Flucht, die meisten Läden hatten ihre Schutzgitter schon geschlossen, nur ein paar Geschäfte hatten noch Licht.

Charles: Ich hörte hier solls ein bißchen Ärger gegeben haben.

Mann: Ja da drüben in der Seitenstraße.

Charles: Ein alter Mann, was, wer war er, wer hat ihn denn umgebracht.

Mann: Ich weiß nicht, ein oller Penner, was geht mich das an.

Charles: Haben sie irgendwas gesehen.

Mann: Ne, nichts hab bloß blaue Hemden und Sheriffsterne gesehen und Sirenen gehört.

Charles: Ich ging weiter und dachte angestrengt nach, du suchst einen alten Mann den du nie zuvor gesehen hast und den der ihn umgebracht hat, du mußt den wahren Mörder finden, bei einer Bevölkerung von anderthalb Millionen kann das doch kein Kunststück sein, mir war danach die Leute die mir entgegen kamen anzuhalten ihnen ins Gesicht zu sehen und sie zu fragen, haben sie etwa zufällig vor einer Stunde jemand umgebracht, nein na dann besten dank auch und den nächsten, Mister sind sie ein Mörder, ich ging in jeden Laden der noch offen war, aber niemand hatte was gesehen.

Verkäufer: Der tote, Jonny, nein, hat ne menge gesoffen, hat die ganze Zeit hier in den Einfahrten rumgelungert, hat da nachts auch geschlafen aber Grund den kalt zu machen hatte keiner hatte doch kein bißchen Geld, sagen sie haben sie ihn gekannt.

Charles: Ich, ich bin sehr nah mit ihm verwandt.

Verkäufer: Achso.

Charles: Da hatte ich mir ja was schönes eingebrockt, während ich nur so auf dem Nachhauseweg mit dem Gedanken gespielt hatte, Mr Sternwill, meinen Boß umzubringen, hatte ich meinem eigenen geregelten arbeitsamen Leben eine unvorhersehbare Wendung ins Chaos gegeben, dabei hatte ich doch niemand umgebracht, ich ärgerte mich über meine Schnapps-idee, ja nun du Schlauberger, sagte ich mir, wenn du nicht der Mörder bist, wer ist es dann.

Charles: Mr hat ihnen jemand heute ne Waffe abgekauft, ne 22.

Händler: Sie machen wohl nen Witz.

Charles: Ich meine es ernst.

Händler: Gehen sie mir doch nicht mit sowas auf den Geist, die Leute kaufen sich doch nicht jeden Tag eine Waffe, außerdem man braucht einen Waffenschein.

Charles: Vielleicht hat jemand darum gebeten, ihre Waffen ansehen zu dürfen, und wenns nur einer ist.

Händler: Ein Kunde oder zwei, ich weiß nicht mehr so genau.

Charles: Vermissen sie vielleicht eine Waffe.

Händler: Nein wieso denn, überhaupt nicht.

Charles: Allmählich wurde ich müde, immer die gleiche Antwort.

Charles: Vermissen sie vielleicht eine Waffe Mr.

Händler: Warten sie mal einen Moment, glaube nicht, aber 123456, nur 8, es müssen doch 9 sein, 1234 verdammt eine fehlt, eine 22er.

Charles: Erinnern sie sich noch, wer sie sich heute angesehen hat.

Händler: Klar doch sicher, nur eine Person, konnte die Waffe nicht kaufen, hatte keine Erlaubnis, ich bin dort hinten in den kleinen Raum gegangen und als ich wieder rauskam war niemand mehr da, muß die Waffe gebraucht haben, hat sie einfach geklaut.

Charles: Können sie die Person beschreiben.

Händler: Natürlich, natürlich kann ich das.

Charles: Und der Ladenbesitzer verbreitete sich in größter Ausführlichkeit über die Besonderheiten jener Person, die für das Verschwinden der Pistole verantwortlich war, ich weiß nicht, was plötzlich mit mir loswar, die Knie gaben unter mir nach, der Laden um mich herum löste sich auf, erst nach einiger Zeit gelang es mir, den Händler wieder klar ins Auge zu fassen.

Charles: Ein Mörder könnte also ihre Waffe stehlen, jemanden ein paar Ecken weiter erschießen und die Waffe zurückbringen, bevor sie merken, daß sie fehlt oder.

Händler: Sicher sicher ich nehm sie fast an, aber sie ist ja nicht zurück gebracht worden, ist immer noch weg.

Charles: Auf diese Weise könnte also jemand an eine Waffe kommen und sie benutzen, die Polizei würde sie nie und nimmer aufspüren, und der Waffenhändler würde ebenfalls nie und nimmer Verdacht schöpfen, die Polizei würde nicht auf den Gedanken kommen, Waffen zu überprüfen, die sie schon jahrelang hier haben, sie würde wahrscheinlich fragen, ob eine fehlt, oder ob sie irgendeine 22er verkauft haben, aber das wäre auch alles nicht wahr.

Händler: Ja ja vielleicht möglich wäre es ja fast.

Charles: Völlig erledigt machte ich mich auf den Heimweg, unterwegs fiel mir ein kleiner Laden auf, dessen Lichter noch an waren und in seinem Schaufenster befand sie etwas bestimmtes, Waffen für die man keine Lizenz benötigte, ich ging hinein, legte etwa Geld auf den Kassentisch und als ich wieder herauskam liebkoste meine Hand in der rechten Manteltasche eine Pistole.

Kelly: Ah das sind sie ja wieder.

Charles: Ich nehme an, sie kriegen ihren Mörder noch heute abend Kelly.

Kelly: Ein Glück für sie Freundchen daß sie aus eigenem Entschluß zurückgekommen sind, noch einmal entkommen sie mir nicht.

Charles: Darf ich mich zuerst noch von meiner Frau verabschieden.

Kelly: Naja meinetwegen, ich denke ich kann sie adieu sagen lassen.

Charles: Könnten sie draußen warten Kelly.

Kelly: Gut, Mr Guidney.

Lydia: Ach Charly, gut daß dir nichts passiert ist, ich hatte schon Angst, sie hätten dich erschossen.

Charles: Beinahe hätten sies und sie tuns vielleicht auch noch.

Lydia: Wir kommen bestimmt nicht davon, oh Charly warum hast du es nur getan.

Charles: Ich habs gar nicht getan.

Lydia: Was.

Charles: Ich habe gelogen, hast du denn nicht gemerkt daß ich von anfang an gelogen habe.

Lydia: Ich wieso nein nein hab ich nicht.

Charles: Und ist dir da nicht ein toller Einfall gekommen, meine teure Gattin.

Lydia: Ich verstehe nicht Charly.

Charles: Ich hab dich losgeschickt, Fahrkarten besorgen, du mußtest nur in diesem Laden vorbeischauen, der auch Waffen führt, nach einem bestimmten Artikel fragen, so daß der Besitzer für einen Augenblick den Raum verlassen mußte, die Waffe stehlen, die Tempelstreet entlanglaufen, einen von den dutzenden Säufern und Pennern aussuchen die dort in den Eingängen schlafen, den Mann erschießen, zum Busbahnhof weitergehen, die Fahrkarten kaufen und wieder heimkommen.

Lydia: Was redest du da.

Charles: Als du dann den Polizisten gesehen hast, hast du einen hysterischen Anfall vorgetäuscht, um mich ans Messer zu liefern, ein guter Plan, du hattest nur nicht bedacht, daß ich entkommen und mich bei den Waffenhändlern umtuen könnte, du hattest wahrscheinlich die Absicht, die Waffe morgen zurückzubringen, deine Aussage gegen mich wäre vernichtend gewesen, ich sei heimgekommen, hättest du gesagt und hätte dir erzählt, ich hätte jemanden umgebracht, du hast gehofft daß mich die Polizei bei der Festnahme vielleicht sogar erschießt, die Busfahrkarten, unsere gepackten Koffer, meine Vorgesetzten, die von nichts wußten, unsere Freunde, denen unsere Reisepläne nicht bekannt waren, all das wären verdammt gute Beweise gegen mich gewesen.

Lydia: Du fantasierst.

Charles: Ich auf Jahre im Gefängnis, womöglich sogar hingerichtet und du frei, frei mit deinen Busfahrkarten hinzufahren wo immer du willst, natürlich in Begleitung deines Freundes Travis, keine Langeweile mehr, was Lydia.

Lydia: Du bist verrückt, verrückt, total übergeschnappt.

Charles: Tut mir leid daß es so ausgegangen ist, wir hätten glücklich sein können, hätten noch mal von vorne anfangen können, selbst wenn dir klar war, daß ich dir das mit dem Mord nur vorgelogen hatte, du hättest mitspielen sollen, es wäre schön gewesen, aufregend, hast du mich all die Jahre so sehr gehaßt.

Lydia: Du bist ja wahnsinnig.

Charles: Dann Lydia komm her, dann sieh dir doch erstmal das hier an.

Lydia: Nein Charly.

Charles: Scharf geladen, so scharf wie deine 22er.

Lydia: Du willst.

Charles: Es ist aus Lydia.

Lydia: Charlie.

Charles: Aus, endgültig aus.

Lydia: Ja Charly, ja ich habs getan, ich habs getan, ich hab ihn umgebracht, aber nimm das Ding weg, nimm es weg bitte bitte.

Kelly: Ok Mr Guidney, lassen sie ihre Frau in ruhe, ab jetzt kümmere ich mich um sie, geben sie ihre Waffe her.

Charles: Ist nichts wert Kelly, nur eine Spielzeugpistole.

Lydia: Du Schwein, du Miststück.

Kelly: Ruhig Mrs. Guidney, ganz ruhig.

Charles: Balduin Baas
Travis: Adolphos Sowah
Lydia: Evelyn Hamann
Kelly: Franz-Josef Steffens
Mann: Douglas Welbat
Verkäufer: Hans Irle
1. Händler: Gerd Samariter
2. Händler: Gerlach Fiedler

1139. Genau die richtige Art von Haus von Henry Slesar - 14.08.2025 18:16 -
Henry Slesar: Genau die richtige Art von Haus (WDR 1965)

Sally: Dadadabadada, hu-la…

Hacker: Sally.

Sally: hu-la, lalala...

Hacker: Sally, bitte hören Sie gefälligst mit dem Geplärre auf, das macht einen ganz krank.

Sally: Ja, Mr. Hacker.

Hacker: Machen Sie mal ein Fenster auf, die Luft ist ja zum schneiden.

Sally: Das kommt von Ihrer Zigarre, Mr. Hacker.

Hacker: Reden Sie nicht, reden Sie nicht, bedienen Sie lieber das Telefon.

Sally: Ja, Mr. Hacker, hier Maklerbüro Hacker…ja…ja…bei 30 Grad im Schatten, nein, nein, Idiot.

Hacker: Sind Sie immer so höflich zu meinen Kunden?

Sally: War kein Kunde.

Hacker: Wer war’s denn?

Sally: Heizölfirma.

Hacker: Was wollte die denn?

Sally: Öl verkaufen.

Hacker: Was, Heizöl bei der Hitze, Idiot.

Sally: Hab ich doch gesagt, hida...badadada...

Hacker: Ein fremder Wagen.

Sally: Häh?

Hacker: Fährt ganz langsam, sehen Sie mal, New Yorker Nummer dem gelben Rechteck nach zu urteilen.

Sally: Sagen Sie bloß, wir kriegen Kundschaft.

Hacker: Sieht fast so aus, der, der scheint jemand zu suchen, tatsächlich, der hält vor unserm Haus.

Sally: Auch das noch.

Hacker: Na los, Sally, tun Sie so, als hätten Sie was zu tun.

Sally: Was denn Mr. Hacker, Whisky holen oder.

Hacker: Nein, was geschäftliches natürlich, spannen Sie einen Bogen in die Maschine und tippen Sie.

Sally: Was denn, richtig arbeiten.

Hacker: Und machen Sie das Radio aus, los, los.

Sally: Jajajajaja...

Hacker: Bewegen Sie sich ein bißchen.

Sally: Schön, schön spielen gut gehendes Geschäft.

Hacker: Ja, na, etwas schneller.

Sally: Was soll ich denn nur tippen, Mr. Hacker?

Hacker: Von mir aus das Alphabet vorwärts und rückwärts, Hauptsache, es hört sich nach Arbeit an.

Sally: OK.

Hacker: Na schneller, können Sie nicht ein bißchen schneller.

Sally: Ja.

Hacker: Ja.

Waterbury: Mr. Hacker?

Hacker: Ja, Sir. Hacker, Haus- und Grundstücksmakler, was kann ich für Sie tun?

Waterbury: Ich hab hier in dieser Zeitung Ihre Anzeige gefunden.

Hacker: Ja, ich setze jede Woche ein Inserat ein, hin und wieder inseriere ich sogar in der Times.

Waterbury: Soso.

Hacker: Ja, die, eine Menge Leute aus der Großstadt interessieren sich nämlich für Städte wie, wie unser kleines Ivy Corners, Mr.

Waterbury: Waterbury, darf ich mich setzen.

Hacker: Bitteschön.

Waterbury: Danke.

Hacker: Nehmen Sie Platz, Mr. Waterbury, ja, gerade diese kleinen idyllischen Städte sind jetzt sehr beliebt, hehehe, nicht wahr, stimmt’s Sally.

Sally: Sagten Sie was, Mr. Hacker?

Hacker: Ja, ich sagte was, ich sagte, daß grade Leute aus der Großstadt solche kleinen idyllischen Städtchen wie unseres sehr lieben.

Sally: O ja, Mr. Hacker, die Leute sind ganz versessen drauf.

Hacker: Ja, schon gut, Sally, schreiben Sie weiter.

Waterbury: Ich hab nicht viel Zeit, kommen wir gleich zum Geschäftlichen.

Hacker: Ist mir recht, Sir, ähm, Sally, Sally?

Sally: Ja, Mr. Hacker?

Hacker: Hören Sie endlich mit dem verdammten Geklapper auf.

Sally: Ja, Mr. Hacker.

Hacker: Also, ist es irgend ein spezielles Grundstück, für das Sie sich interessieren, Mr. W...

Waterbury: Waterbury, ja, es handelt sich um ein Haus, das am südlichen Stadtrand liegt, ganz genau gegenüber einem alten Bau.

Sally: Ach, das Kühlhaus.

Waterbury: Ja, was dieser Bau darstellt, weiß ich nicht, es steht leer.

Hacker: Südlicher Stadt, Sie meinen sicher das Kühlhaus, ja dieses, äh dieser leerstehend, leerstehende Bau ist das Kühlhaus, nicht wahr, Sally.

Sally: Ja, richtig.

Hacker: Und das andere, sagen Sie, war das ein Haus, etwa so ein altes Haus mit Säulen und.

Waterbury: Ja, es hatte Säulen.

Hacker: Und eine Veranda davor, so eine alte hölzerne Veranda und rund herum so ein verwilderten Garten, meinen Sie das Haus.

Waterbury: Die Beschreibung paßt genau, das ist das Haus, das ich meine, also, wie steht es damit, soweit ich mich erinnere, habe ich irgendwo eine Tafel „Zu verkaufen“ gesehen, aber 100prozentig weiß ich es nicht.

Hacker: Doch doch, da können Sie schon recht haben, also so ein Haus möchten Sie haben.

Sally: Wie wär’s denn mit dem Bungalow, Chef?

Hacker: Moment, gut, da könnte, da könnte ich Ihnen schon was anbieten, beispielsweise 6 Zimmer, 2 Bäder, Swimmingpool und einen sehr gepflegten Park.

Waterbury: Was faseln Sie da von Swimmingpool?

Hacker: Also kein Swimmingpool, bitte sehr, bitte, dann vielleicht äh ein Waldgrundstück, Blockhaus, 5 Zimmer, eigenes Jagd.

Waterbury: Mr. Hacker, hören Sie zu, ich habe Sie nicht nach irgendeinem Haus gefragt, sondern nach dem Haus mit den Säulen und der Veranda davor.

Hacker: Aber lieber Mr. Waterbury, das ist doch kein Haus für Sie.

Waterbury: Überlassen Sie das gefälligst mir.

Hacker: Bitte, bitte, schön, Sally, bitte die Akte Grimes, bitte bißchen schneller, ja, ich werde es Ihnen zeigen, Mr. Waterbury, aber ich garantiere Ihnen, daß Sie das Haus nicht kaufen werden.

Sally: Bitte sehr, Mr. Hacker, Grimes, hier ist die Akte.

Hacker: Na, dann wollen wir mal sehen. Aber vielleicht ist es am besten, Sie lesen es selber, Mr.

Waterbury: Ja gut, geben Sie her, aha, echter Kolonialstil, 8 Zimmer, 2 Bäder, automatische Ölheizung, geräumige Veranden, Bäume und Sträucher, Geschäfte und Schulen in der Nähe, aber was wollen Sie eigentlich, Mr. Hacker, hört sich doch alles wunderbar an.

Hacker: Ja, lesen Sie nur weiter.

Waterbury: Gepflegtes ruhiges Wohnviertel ohne Industrie, kein Gegenüber, Preis 75...75.000 Dollar, das, das, Sie sind wohl nicht recht bei Trost.

Hacker: Na, was habe ich gesagt, immer noch interessiert?

Waterbury: Steht das Haus auf einer Ölquelle oder was ist los damit.

Hacker: Ohoho, Sie meinen, weil es so teuer ist.

Waterbury: Na was wohl sonst, ja.

Hacker: Das ist es doch gerade, seit 5 Jahren habe ich das Haus an der Hand, nicht wahr, Sally.

Sally: Jaja.

Hacker: Seit 5 Jahren, ich will gern verkaufen, das ist doch mein Beruf, nur zu gern, davon leb ich doch, aber bisher hat sich noch kein Käufer gefunden, der bereit ist, ganze 75.000 Dollar für das Haus zu bieten.

Sally: Nicht einer.

Hacker: Keiner, mit einem Wort, aber Mrs. Grimes läßt einfach nicht mit sich reden.

Waterbury: So, sie läßt nicht mit sich reden, hat sie vielleicht einen besonderen Grund, wer ist diese Mrs. Grimes eigentlich.

Sally: Die Hausbesitzerin.

Hacker: Die Hausbesitzerin, ich glaube, ich glaube, es ist am besten, ich erzähle Ihnen mal alles von Anfang an.

Waterbury: Tun Sie das, Mister, wenn ich kaufen soll, muß ich alles genau wissen, ganz genau sogar.

Hacker: Mrs. Grimes, die Hausbesitzerin also, ist eine sehr nette alte Dame, vor 5 Jahren, als ihr Sohn starb, entschloß sie sich, das Haus zu verkaufen, nicht wahr, Sally, den Auftrag dazu gab sie mir, ich wollte gar nicht, wirklich nicht.

Sally: Das stimmt, das stimmt.

Hacker: Ich wollte gar nicht, nicht wahr, Sally, Mr. Waterbury, das hab ich ihr auch mitten ins Gesicht gesagt, der alte Kasten ist doch niemals 75.000 Dollar wert, Sie können es mir glauben, ich verstehe was von Häusern.

Sally: Also da können Sie ganz sicher sein, der Chef, der versteht was von Häusern.

Hacker: Ganz ganz sicher sein, keine 10.000 ist es wert.

Waterbury: So, keine 10, und sie will 75. haben.

Hacker: Ja, fragen Sie mich nicht, warum, das Haus ist nämlich wirklich alt.

Sally: Ein ziemlich alter Kasten, unter uns gesagt.

Hacker: Ja aber nicht so wie die anderen, die solide wie auf Fels gebaut sind, einfach alt ist es, nichts weiter, außerdem ist nie etwas gegen Termiten getan worden, in den nächsten paar Jahren kommt bestimmt ein Balken und dann klappt der nächste runter, zudem stehen die Kellerräume die halbe Zeit unter Wasser.

Sally: Na, da brauchen Sie keinen Swimmingpool, ne?

Hacker: Die erste Etage ist auf der einen Seite gut 20 cm abgesackt, und das Grundstück ist der reinste Urwald.

Waterbury: Ja, weshalb verlangt sie dann so viel dafür.

Hacker: Fragen Sie mich nicht, vielleicht Gefühl, für Tradition, seit dem großen Krieg ist das Haus im Besitz der Familie, kann sein, daß das der Grund ist.

Waterbury: Ja, das kann natürlich sein, ach, und dabei gefällt es mir so gut, es ist, ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, es ist genau die richtige Art von Haus für mich.

Hacker. Ich weiß, was Sie meinen, ein freundliches altes Haus, und für 10.000 Dollar wäre es auch ein guter Kauf, aber 75, hahaha.

Waterbury: Ich fahr mal hin zu der alten, werd mal mit ihr reden.

Hacker: Ich werde bei Mrs. Grimes anrufen und sie auf Ihren Besuch vielleicht vorbereiten.

Waterbury: Meinetwegen, also bis später.

Waterbury: Genau die richtige Art von Haus ist das.

Grimes: Ah, Sie sind sicher Mr. Waterbury, Mr. Hacker hat Sie schon angekündigt.

Waterbury: Ja, der bin ich, guten Tag, Mrs. Grimes, wie geht es Ihnen?

Grimes: Ich bin zufrieden, wahrscheinlich möchten Sie hereinkommen.

Waterbury: Wenn ich darf, es ist nämlich schrecklich heiß hier draußen.

Grimes: Oh, aber bitte, mein lieber, bitte, kommen Sie, so, ich habe schon Limonade in den Kühlschrank gestellt, aber eins muß ich Ihnen gleich sagen, Mr. Waterbury, ich lasse mich auf keinen Handel ein, nein, zu diesen Leuten gehöre ich nicht.

Waterbury: Aber ich will doch gar nicht mit Ihnen handeln, Mrs. Grimes.

Grimes: So, bitte hier herein.

Waterbury: Danke.

Grimes: Bitte, Mr. Waterbury, nehmen Sie Platz, ich setze mich gleich wieder in meinen Schaukelstuhl, da sitze ich nämlich am bequemsten.

Waterbury: Darf ich Ihnen behilflich sein.

Grimes: Nein danke, das kann ich recht gut alleine, sonst ist ja auch niemand hier, der mit hilft.

Waterbury: Schön dunkel und kühl ist es hier, eine richtige Wohltat.

Grimes: Also, was führt Sie her, Mr. Waterbury.

Waterbury: Tja, ja da dann will ich es mal folgendermaßen ausdrücken, Mrs. Grimes, ich bin Geschäftsmann, Junggeselle dazu.

Grimes: O wie schön.

Waterbury: Ja, ich habe schwer gearbeitet und dabei ein hübsches kleines Vermögen gemacht, und jetzt möchte ich mich zur Ruhe setzen, am liebsten an einem Ort, wo es ganz ruhig ist, Ivy Corners gefällt mir, ja, vor einigen Jahren bin ich einmal hier durchgekommen, und zwar auf dem Wege nach, nach Albany, und damals habe ich mir gesagt, hier möchte ich leben, einmal so richtig ausspannen.

Grimes: Und.

Waterbury: Ja, und als ich heute durch diese Stadt fuhr und dieses Haus hier sah, da, da war ich begeistert, es scheint für mich genau richtig zu sein.

Grimes: Mir gefällt das Haus auch, Mr. Waterbury, und deshalb verlange ich auch einen angemessenen Preis dafür.

Waterbury: Einen angemessenen Preis, Sie müssen doch zugeben, Mrs. Grimes, daß ein Haus dieser Art heutzutage nicht mehr als.

Grimes: Mr. Waterbury, Sie schlimmer Sie, Sie sollen doch nicht mit mir streiten.

Waterbury: Aber liebe Mrs. Grimes.

Grimes: Jaja, Sie streiten mit mir, und in diesem Punkt, da bin ich nun etwas eigensinnig, ich habe einen Preis für das Haus festgesetzt, und wenn Sie den nicht bezahlen wollen, brauchen wir uns gar nicht mehr darüber zu unterhalten, dann sprechen wir vom Wetter.

Waterbury: Aber Mrs. Grimes, ich meinte doch nur, es wäre vielleicht.

Grimes: Kein Wort mehr von dem dummen Haus, mein Lieber, wollen wir ein bißchen in den Garten gehen?

Waterbury: Noch einen Moment, Mrs. Grimes, bitte, noch einen kleinen Moment, ich weiß, daß es verrückt ist, aber, also gut, Mrs. Grimes, ich bin einverstanden, ich zahle den Preis, ich zahle, was Sie verlangen.

Grimes: So, haben Sie sich das auch genau überlegt, Mr. Waterbury?

Waterbury: Ja, das habe ich, Geld habe ich genug, wenn Sie unbedingt Ihren Willen haben wollen, bitte, ich bin einverstanden.

Grimes: Sie wollen mir wirklich 75.000 Dollar bezahlen.

Waterbury: Da Sie darauf bestehen, nun gut, ich, das Haus gefällt mir nun mal, ja, es gefällt mir wirklich.

Grimes: Das freut mich, nun, die Limonade ist jetzt bestimmt kalt genug, ich hole Ihnen ein Glas.

Waterbury: Sehr freundlich.

Grimes: Und dann möchte ich Ihnen einiges über dieses Haus erzählen.

Waterbury: Puh, diese Affenhitze, auf die Dauer hält das kein Mensch aus.

Grimes: So, Mr. Waterbury, hier ist Ihre Limonade.

Waterbury: Vielen Dank.

Grimes: Ich habe noch Eiswürfel hinein getan.

Waterbury: Oh, danke, Mrs. Grimes, danke, sehr liebenswürdig, oh, das tat gut.

Grimes: Dieses Haus befindet sich seit 1802 im Besitz meiner Familie, rund 15 Jahre vorher war es gebaut worden, mit Ausnahme meines Sohnes Michel wurde jedes Mitglied meiner Familie in dem oben liegenden Schlafzimmer geboren.

Waterbury: Na ja, da hängt man natürlich an so einem Haus.

Grimes: Und außerdem liebe ich dieses Haus, verstehen Sie mich.

Waterbury: Natürlich, Mrs. Grimes, ich verstehe Sie ja so gut.

Grimes: Michels Vater starb, als Michel 9 war, damals hatten wir es sehr schwer, ich übernahm Näharbeiten, dann starb mein Vater, er hinterließ mir eine kleine Jahres-rente, von der ich heute lebe, nicht gerade großartig, aber ich komme zurecht, Michel vermißte seinen Vater sehr, vielleicht sogar mehr als ich es tat, und im Laufe der Zeit wurde er, Gott ja, wild ist das einzige Wort, das einem dabei einfällt, verstehen Sie.

Waterbury: Die Jugend.

Grimes: Ja, als er das Examen an der Highschool gemacht hatte, verließ er Ivy Corners und ging in die Stadt, gegen meinen Willen, Mr. Waterbury, gegen meinen Willen, damit kein Irrtum entsteht.

Waterbury: In dem Alter weiß man das Gute meistens noch nicht zu schätzen.

Grimes: Er war wohl so, wie viele junge Leute in dem Alter sind, voller Ehrgeiz, aber noch ohne jedes Ziel, was er in der Stadt anfing, weiß ich nicht.

Waterbury: Ja hat er Sie denn nie besucht.

Grimes: Er schickte mir regelmäßig Geld, Erfolg muß er also gehabt haben, 9 Jahre lang sah ich ihn nicht.

Waterbury: Jajaja, 9 Jahre, das ist wirklich eine recht lange Zeit.

Grimes: Ja, es war für mich nicht leicht, aber noch viel schlimmer war es, als er wieder nach Hause kam, und zwar wegen irgendwelcher Schwierigkeiten.

Waterbury: Oh, er hatte Schwierigkeiten.

Grimes: Ich hatte keine Ahnung, wie groß diese Schwierigkeiten waren, mitten in der Nacht tauchte er plötzlich auf, er sah viel dünner und älter aus als ich es jemals für möglich gehalten hätte, Gepäck hatte er keines bei sich, bis auf einen kleinen schwarzen Koffer.

Waterbury: Ja, ja und.

Grimes: Als ich versuchte, ihm diesen kleinen Koffer aus der Hand zu nehmen, hat er mich fast geschlagen, mich, seine eigene Mutter.

Waterbury: Na, das war aber wirklich sehr unrecht von Ihnen.

Grimes: Ja, Sie haben recht, es war nicht richtig, aber der Junge war wohl sehr verwirrt, ich habe ihn nachher zu Bett gebracht, als wäre er wieder ein ganz kleiner Junge, und dann hat er geweint, die ganze Nacht habe ich ihn weinen gehört.

Waterbury: Ach, der arme arme Junge.

Grimes: Aber er ließ mich nicht zu sich herein, er hatte seine Tür verriegelt, am nächsten Tag schickte er mich aus dem Haus, nur für ein paar Stunden, er hätte irgend etwas vor, sagte er, was es war, verriet er nicht, als ich dann aber gegen Abend heim kam, merkte ich, daß der kleine schwarze Koffer verschwunden war.

Waterbury: Was soll das heißen.

Grimes: Damals wußte ich es noch nicht, aber gar nicht viel später bekam ich es heraus, schrecklich schnell, in der folgenden Nacht kam ein Mann in unser Haus, ich weiß heute noch nicht, wie er überhaupt herein kommen konnte, merken tat ich es erst, als ich in Michels Zimmer Stimmen hörte, ich schlich an die Tür und versuchte zu lauschen.

Waterbury: Was, Sie haben gelauscht, ja und?

Grimes: Ich wollte doch herausfinden, in welchen Schwierigkeiten mein Junge steckte, aber ich hörte nur Stimmen, laute und drohende Stimmen, und dann.

Waterbury: Und dann.

Grimes: Und dann ein Schuß, als ich ins Zimmer kam, stand das Fenster weit offen, der Fremde war verschwunden, und Michel, Michel lag auf dem Boden, er war tot, erschossen, das alles geschah vor 5 Jahren, vor 5 langen Jahren, es dauerte eine ganze Weile, bis ich erfuhr, was passiert war.

Waterbury: Was haben Sie denn herausgekriegt.

Grimes: Die Polizei hat mir die ganze Geschichte erzählt, Michel und der andere Mann hatten ein Verbrechen begangen, ein schweres Verbrechen, viele viele tausend Dollars hatten sie gestohlen, fast eine halbe Million, eine halbe Million, Michel hatte das Geld genommen und war damit weggelaufen, weil er es für sich behalten wollte, er versteckte es irgendwo in diesem Haus, wo, das weiß ich bis heute nicht, dann kam der andere Mann zu meinem Sohn, um seinen Anteil zu fordern, als er feststellte, daß das ganze Geld verschwunden war, brachte er meinen Jungen um, aus Rache.

Waterbury: Und, und Sie haben das Geld nicht gefunden.

Grimes: Nein, Mr. Waterbury, nein, sehen Sie, Mr. Waterbury, deshalb habe ich das Haus zum Verkauf ausgeschrieben und viel zu viel Geld dafür verlangt.

Waterbury: Ja, viel zu viel, wieso, das verstehe ich nicht.

Grimes: Nein, Mr. Waterbury, verstehen Sie wirklich nicht, ich wußte, daß der Mörder meines Sohnes zurückkommen wurde, irgendwann einmal, irgendwann würde er kommen, um sich das Geld zu holen, das viele Geld, das noch immer hier in diesem Haus versteckt sein muß, ich wußte, eines Tages würde ein Mann kommen, um dieses Haus zu kaufen, er würde sich nicht abweisen lassen, auch ein hoher Preis, ein viel zu hoher Preis würde ihn nicht abschrecken, und ich habe recht gehabt, nicht wahr, Mr. Waterbury, 75.000 Dollar sind Ihnen nicht zu viel?

Waterbury: Die Limonade...die...die Limo...

Mr. Waterbury: Günther Ungeheuer
Mrs. Grimes: Annemarie Rocke-Marks
Mr. Hacker: Alfred Balthoff
Sally: Ursula Langrock

1138. Der Mitternachtswürger von Jack Ritchie - 14.08.2025 18:15 -
Jack Ritchie: Der Mitternachtswürger (BR 1992) (Kriminalhörspiel von Marina Dietz nach 3 Kurzgeschichten von Jack Ritchie)

Brannigan: Ich frage sie, was hatten sie in der Tiefgarage zu suchen Mr.

Turnbuckle: Turnbuckle, Henry Turnbuckle, Privatdetektiv und nicht schwerhörig, Mrs Homa Schleidel hatte Grund zur Annahme, daß ihr Gatte nicht wie er behauptete, jeden Donnerstag abend im Kegelclub verbringt, er suchte in der Tat heute nicht diesen Ort auf, sondern das Hinterzimmer des Buchhandels nur für Erwachsene, wo er 1 Stunde und 23 Minuten bei einer Filmvorführung verweilte, gegen 21 Uhr 45 befand er sich dann auf dem Weg zurück zu seinem Wagen wo ich ihm meinem Auftrag gemäß unauffällig folgte, in der Tiefgarage richteten sich plötzlich ein halbes dutzend Taschenlampen auf meine Person, und mir wurde dringend geraten, keinen Mucks zu tun sonst würde man mir den Kopf wegpusten, gleich darauf war ich von mindestens 20 Mann in Polizeiuniform umringt, auf meine höfliche Frage was das zu bedeuten habe, erhielt ich keine Antwort sondern wurde unter erneuter Androhung von Gewalt hierher ins Polizeipräsidium verbracht.

Brannigan: Er will witzig sein, merken sies Wiggins, und er redet ganz schön viel.

Wiggins: Hat jemand schon Mr Turnbuckle über seine Rechte belehrt.

Brannigan: Eigentlich nicht in dem ganzen Trubel, also Sie haben das Recht zu schweigen, sie haben das recht, verdammt, wo ist denn diese Karte wo alles draufsteht, Wiggings, nun machen sie schon.

Wiggins: Sie haben das Recht.

Turnbuckle: Danke ich kenne meine Rechte.

Brannigan: Schau an schau an.

Wiggens: Dann wollen sie sicher einen Anwalt Sir.

Turnbuckle: Ich bin sicher das wird nicht nötig sein.

Brannigan: Ein Spaßvogel.

Wiggens: Ich fürchte sie verkennen den Ernst der Lage.

Turnbuckle: Moment, lassen sie mich raten, sie meinen doch nicht etwa, ich sei der Mitternachtswürger.

Brannigan: Sie haben von ihm gehört.

Wiggins: Die Zeitungen waren ja voll davon.

Turnbuckle: Es gab bisher 6 Opfer, alles Männer zwischen 46 und 57 Jahre alt, sie wurden in der nähe ihrer geparkten Autos überfallen, in der Regel zwischen 20 und 22 Uhr, eigentlich wäre die Bezeichnung 21Uhr-Würger zutreffender, aber für die Presse nicht reißerisch genug.

Brannigan: Wiggins, die Reporter, gehen sie und halten sie uns die vom Leib, vorläufig noch.

Wiggins: Ich werde mich darum kümmern.

Brannigan: Ich versteh nicht, woher die so plötzlich Wind bekommen haben, ja was ist denn Wiggins, sind sie noch nicht weg, raus mit ihnen, sie Trauerweide.

Turnbuckle: Sünder müssen büßen, das find ich das faszinierendste, jeder Tote wurde mit diesen Worten auf der Stirn markiert, mit einem Gummistempel vermutlich.

Brannigan: Sie scheinen sich ja sehr für den Fall zu interessieren.

Turnbuckle: Es geht nichts über eine feine Mordserie.

Brannigan: Ja klar.

Turnbuckle: Ich meine natürlich das Rätsel, die Herausforderung, aber ich glaube ich rede zu viel.

Brannigan: Nein nein nein nein nein machen sie ruhig weiter.

Turnbuckle: Vor dem Mitternachtswürger hat die örtliche Polizei erstmal völligversagt.

Brannigan: He reiß dich zusammen Freundchen.

Turnbuckle: Verständlicherweise weil außer Geschlecht und ungefährem Alter kein Zusammenhang zwischen den Opfern sichtbar war, die verschiedensten Berufe, meistens verheiratet, respektable Bürger.

Brannigan: Sagen sie mal, sie sagen das so, als hätten sie was dagegen.

Turnbuckle: Aber nein, auch der Hersteller pornografischer Aufnahmen von kleinen Mädchen kann ein sehr respektabler Bürger sein, ebenso der Vertreiber dieser Literatur nur für Erwachsene, von so einem Geschäftsmann kam doch der Hinweis, er habe unter den ermordeten Männern 3 seiner Stammkunden wiedererkannt, wenn das mein Fall wäre, nur mal angenommen, würde ich in dieser Richtung weitere Nachforschungen anstellen, die vielleicht ergeben können, daß unter den Opfern 2 weitere Kunden.

Brannigan: Es waren drei.

Turnbuckle: Na sehen sie, ehrbare Bürger mit einer Neigung zu schmutzigen kleinen und in der Regel ungefährlichen Lastern, wenn sich nun aber der Mitternachtswürger, wenn er sich also berechtigt, möglicherweise sogar ausersehen fühlt, diese spezielle Sünde zu rächen.

Brannigan: Dann hält er jedenfalls die Polizei für verdammt dämlich, die einschlägigen Örtlichkeiten haben wir schon seit 2 Tagen unter Beobachtung und wir haben sie geschnappt.

Turnbuckle: Ja Sir, bitte wäre es vielleicht möglich das Fenster zu öffnen, also die Luft hier.

Brannigan: Ist ihnen doch nicht etwa zu heiß geworden.

Turnbuckle: Dürfte ich wenigstens mein Taschentuch, es steckt in meinem Mantel, der dahinten hängt, meine Rechte als Verhafteter.

Brannigan: Jajaja machen sie, machen sie, aber keine dummen Tricks.

Turnbuckle: Ich bitte sie Sir.

Brannigan: Was ist das, was haben sie denn da gerade so schnell wieder weggesteckt, holen sies wieder raus, raus raus raus und keine falsche Bewegung so und jetzt her zu mir.

Turnbuckle: Ja ich weiß wirklich nicht, ich bin sprachlos.

Brannigan: Das wäre aber glatt ein Wunder, geben sie mal her, ach schau an, schau an, ein Stempel, gehört das auch zur Ausrüstung eines Privatdetektivs, ach lesen sie doch das mal vor.

Turnbuckle: Sünder müssen büßen, darf ich mich setzen Sir.

Brannigan: Ja gute Idee setzen wir uns.

Turnbuckle: Ich muß ihnen wohl ein Geständnis machen, mein Name ist in der Tat Henry Turnbuckle, aber ich bin kein Privatdetektiv.

Brannigan: Das war mir klar.

Turnbuckle: In wirklichkeit gehöre ich der Polizei von Milwaukee an, wenn auch im Augenblick auf Fortbildungsurlaub und bevor sie mich wieder anbrüllen rufen sie bitte Captain Johnson an, das ist mein Vorgesetzter.

Turnbuckle: Natürlich wird jetzt Captain Brennigan mit dem reizbaren Temperament erst mal gehen und meine Angaben überprüfen, aber mein Problem ist damit nicht gelöst, mein Problem, vielleicht war es einfach das, Polizist sein und das in Milwaukee.

Ralph: Ist der Bericht da, ja und, ah Herzschlag ganz eindeutig, dann können wir Henrys raffinierte Giftmordtheorie vergessen, ist auch nicht der Stil der Leute hier, ok bis später, und was willst du mit diesen Zeitungsausschnitten, neue Kochrezepte.

Turnbuckle: Ralph, in den letzten 5 Monaten sind hier 4 Frauen eines gewaltsamen Todes gestorben, ich bin überzeugt, daß sie von ein und demselben Mann ermordet worden sind.

Ralph: Aber Henry, jedesmal wenn uns ein Serienmörder unterkam, dann ist er noch immer so aufmerksam gewesen, uns entweder vor oder nach dem Mord Briefe zu schicken.

Turnbuckle: Paß auf, jedes der Opfer war reich, nicht mehr ganz jung, verheiratet, und jedes mal hatte der Ehemann ein perfekte Alibi für die Tatzeit, Thompson ein Festessen, Whitecliff eine Bridgepartie, Kerny eine Vorstandssitzung und Tressel eine Partie Golf, diese Umstände werden in den Zeitungsberichten erwähnt, weil vermutlich im Fall von Gattenmord jeder automatisch den Ehemann verdächtigt und der Verdacht sollte wohl erst gar nicht aufkommen.

Ralph: Meine Frau ist beim Aquarellkurs und Henry hat mich zum Abendessen eingeladen ja machs gut.

Turnbuckle: Ralph, vier Morde an vier reichen Ehefrauen und vier Ehemänner mit perfekten Alibi das ist doch einfach vielzuviel zufall, um wahr zu sein.

Ralph: Und meinst du die sind alle von einem Verrückten umgebracht worden, der was gegen reiche Hausfrauen hat.

Turnbuckle: Aber nein Ralph, auch nicht von überraschten Einbrechern wie die Kolle-gen meinen, ich bin sicher dahinter steckt ein gekaufter, ein professioneller Mörder.

Ralph: Henry, mir ist auch etwas aufgefallen, jedes der Opfer wurde in einem Vorort ermordet, mit anderen Worten, das ist nicht unser Revier.

Turnbuckle: Ich rede mit Captain Johnson und zwar sofort.

Ralph: Gut, dann kannst mir heute abend erzählen was er gesagt hat.

Turnbuckle: Wir wollen doch den Kollegen auch noch ein bißchen Arbeit übriglassen, Henry hat er gesagt, haben wir vielleicht etwas gegen reiche Villenbesitzer, Eigentum ist Diebstahl, meint Marx, meint Turnbuckle das auch, hat er gesagt.

Ralph: Dein Gulasch schmeckt ausgezeichnet Henry.

Turnbuckle: Das hier ist kein Gulasch sondern ein Boeuf Stroganoff, und das Zitat ist nicht von Marx sondern von Trudeau, irgendwie tut er mir leid.

Ralph: Was wer.

Turnbuckle: Johnson ein Gefangener seiner Rolle als Vorgesetzter, vielleicht sogar heimlich hoffend, ein Mann wie ich bereit ganz allein.

Ralph: Was immer du vorhast Henry, erwarte nicht daß ich dir.

Turnbuckle: Ich sagte alleine Ralph, und morgen ist mein freier Tag.

Turnbuckle: Tja wie würde Henry Turnbuckel von Beruf Killer auf Mordkundenfang gehen, man platzt ja wohl nicht einfach in Büros oder Sitzungszimmer und erkundigt sich ob jemand seine Gattin aus dem weg geräumt haben möchte, zwangloser, privater muß das gehen, bei einem drink vielleicht, Männer unter sich, tja, hier Tresel hat sich zum Zeitpunkt als seine Frau ermordet wurde, auf dem Golfplatz des Radisoncountryclubs befunden, gibt es einen besseren ort fragt sich Henry der Killer, um sich bei den Reichen anzubiedern, ob so ganz zufällig alle betroffenen Gatten in dem selben Club, ach jetzt ist diese verflixte Pfeife schon wieder ausgegangen, 210.

Angestellter: Radison Country Club.

Turnbuckle: Ja guten abend, ich bin von außerhalb, ich sollte James Whiteclif in seinem Country Club treffen, nur hat Jimmy leider vergessen mir zu sagen welchem Club er angehört, ist denn bei ihnen ein James Whitecliff Mitglied.

Angestellter: Ja, soll ich ihn ausrufen lassen.

Turnbuckle: Nein danke, ich bin ja gleich da, ach übrigens ich glaube da ist noch einer meiner Freunde in ihrem Club, Franklin Coruny.

Angestellter: Ja den hab ich gerade an die Bar gehen sehen.

Turnbuckle: Ah vielen Dank, so jetzt haben wir schon drei, und morgen wird Henry der Polizist Henry den Detektiv direkt in die Höhle des Löwen schicken.

Barkeeper: Tut mir leid daß sie so lange warten müssen Mr.

Turnbuckle: Carsten, Edward Carsten.

Barkeeper: Carsten, unser Geschäftsführer müßte jeden Augenblick zurückkommen, möchten sie vielleicht was trinken in der Zwischenzeit.

Turnbuckle: Ja gern einen kleinen Sherry dry fino bitte.

Barkeeper: Oh da muß ich nachsehen, so was ist hier leider nicht sehr gefragt, nicht einmal mehr bei den Damen.

Turnbuckle: Ich glaube mich zu erinnern daß Mr Thompson gern einen Sherry nimmt.

Barkeeper: Matthew Thompson, nein der trinkt nur den feinsten Maltwhisky.

Turnbuckle: Aha Nr. vier.

Barkeeper: Was sagte sie.

Turnbuckle: Ach vielleicht können sie mir auch weiterhelfen, ich bin kein Mitglied, noch nicht aber es doch da bestimmt rigide Aufnahmebestimmungen.

Barkeeper: Oh nein keineswegs.

Turnbuckle: Nene, ich dachte eher, ich bin doch neu in der Gegend.

Barkeeper: Im Prinzip kommen nur alteingesessene Bewerber zum zug, aber ein bißchen müssen wir wohl auch mit der Zeit gehen, dieser Mr Netterly der letztes Jahr neu aufgenommen wurde, scheint schwer reich zu sein, war aber gerade erst von St Louis zugezogen, ist aber mittlerweile ein beliebter Gesellschafter und hält sich viel im Klub auf.

Turnbuckle: Im moment auch.

Barkeeper: Ja ich glaub er ist da drüben auf der Veranda, da haben wir sie ja unsere letzte Flasche, Cream Sherry.

Turnbuckle: Ach wenn sie doch lieber einen Malt Whisky.

Netterly: Ihnen liegt doch irgendwas auf der Seele alter Junge.

Turnbuckle: Wie kommen sie denn drauf.

Netterly: Sie starren zwischendurch ins leere, seufzen zum steinerweichen, und nicht mal ihr Drink scheint ihnen zu schmecken, immer noch der gleiche seit einer Stunde, also was ist los.

Turnbuckle: Wenn sie mich so direkt fragen, es ist wegen meiner Frau.

Netterly: Aja.

Turnbuckle: Sie treibt sich mit einem andern rum, ich weiß nicht wer er ist, ich weiß nur daß es ihn gibt, und es gibt wohl mehr als nur den einen.

Netterly: Haben sie schon mal an Scheidung gedacht.

Turnbuckle: Scheidung, sie kennen doch unsere Gesetze, das Aas würde mich ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, als ich sie kennenlerne, habe ich sie praktisch in der Gosse aufgelesen, meine Familie mochte sie nicht, niemand mochte sie, ich wollte ja nicht hören, jetzt isses zu spät.

Netterly: Nanana.

Turnbuckle: Was würde ich nicht tun um sie wieder loszuwerden, manchmal kommen mir so wahnsinnige Ideen wie ein Gewehr zu nehmen und ihr eine Kugel durch den Kopf zu jagen.

Netterly: Das halte ich für keine gute Lösung ihres Problems, es sei denn sie sitzen gerne hinter Gitter.

Turnbuckle: Sie kennen nicht ganz zufällig so jemand den man anheuern könnte, daß er meine Frau umbringt.

Netterly: Das ist doch wohl nicht ihr ernst.

Turnbuckle: Und ob ich würde jedem glatt 50000 Dollar bezahlen, der das endlich besorgt, es muß doch irgendwo irgendsojemand geben und den werde ich weißgott ausfindig machen, schönen Tag noch.

Netterly: Moment, bleiben sie sitzen, sie sollten mit sowas kein scherz treiben.

Turnbuckle: Das tu ich auch nicht, weiß gott nicht.

Netterly: Der Alkohol kanns ja wohl nicht sein.

Turnbuckle: Nein, 50000 in bar.

Netterly: Tja vielleicht wüßte ich wirklich jemand.

Turnbuckle: Ausgezeichnet und wer.

Netterly: Ich.

Turnbuckle: Ich hab natürlich im moment leider nicht so viel Geld bei mir.

Netterly: Das hab ich auch nicht erwartet.

Aber ich kann es besorgen, wir treffen uns dann heute nachmittag um 2 wieder hier.

Netterly: Ich werde sie erwarten.

Ralph: Henry, ich sollte dir nicht helfen und eigentlich tu ich es ja auch nicht, aber ist das was du wolltest.

Turnbuckle: Genau ein Tonbandgerät das haarscharf und auffällig in die Brusttasche meiner Jacke paßt.

Ralph: Das Mikrophon steckt hier im Botton des internationalen Rotarylubs, gott schütze dich mein Sohn.

Turnbuckle: Ach Mr Netterly haben sie vielleicht die genaue Uhrzeit.

Netterly: Genau 2 Uhr und eine halbe Minute.

Turnbuckle: Danke, ach jetzt hab ich die Datumsanzeige erwischt, diese modernen Apparate aber auch, heute ist doch der 15. September.

Netterly: Der 15. September 1979.

Turnbuckle: Also dann zum geschäftlichen, sie haben es sich doch nicht etwa anders überlegt.

Netterly: Neinnein.

Turnbuckle: Sie haben immer noch vor, Mrs Edwarda Carston, meine Ehefrau für mich umbringen.

Netterly: Ja.

Turnbuckle: Und sie wollen dafür 50000 Dollar haben.

Netterly: 50000 sie sagen es.

Turnbuckle: Gut, Mr Netterly ich verhafte sie.

Mr Carston, ich verhafte sie wegen Anstiftung zum Mord an ihrer Ehefrau, widerstand ist zwecklos, hinter ihnen stehen noch zwei Kollegen in zivil, Mr Netterly hat mit einem versteckten Tonbandgerät die gesamte Unterhaltung aufgezeichnet, noch mal vielen dank für ihre Wachsamkeit und ihre mutige Mithilfe, Mr Netterly.

Netterly: War mir ein vergnügen, sowas darf doch nicht frei herumlaufen.

Turnbuckle: Meine Herren ich glaube wir sind alle Opfer eines Mißverständnisses, ich habe keine Frau und heiße auch nicht Carson, in wirklichkeit bin ich zufällig Sergeant bei der Kriminalpolizei von Milwaukee, ein Kollege also, hier meine Dienstmarke.

Interessant und wer sagt mir daß diese Brieftasche mit der Marke nicht gestohlen ist und selbst wenn sie wirklich dieser Turnbuckle sind, wieso treiben sie sich dann in unserem Revier herum, sind sie der Meinung daß wir mit unserer Arbeit allein nicht fertig werden.

Turnbuckle: Im moment sind ungefähr 3 dutzend neugierige Augen auf uns gerichtet, können wir das nicht an ein ruhigeren Plätzchen besprechen.

Turnbuckle: Ehrlich gesagt ich hatte von den Kollegen etwas mehr Selbstbewußtsein erwartet, aber anstatt mit mir zu verhandeln haben sie Captain Johnsen hergeholt.

Ralph: Henry mach bitte die Musik etwas leiser.

Turnbuckle: Und morgen melden sie sich zur Entgegennahme einer angemessenen Disziplinarstrafe in meinem Büro, Turnbuckel.

Ralph: Ach was Johnson wird dir schon nicht den Kopf abreißen, du hast schließlich auch gute Arbeit geleistet in der Vergangenheit, der Fall Derows, der Pizzamörder, die Carrtrid Juwelen.

Turnbuckle: Freut mich daß du das auch so siehst.

Ralph: Und du hast uns mit deiner art zu denken schon oft auf eine Spur gebracht, die haarscharf neben der richtigen lag, gibt Henry ein paar Fakten und etwas Zeit und er wird einen Sturm entfesseln, sag ich immer.

Turnbuckle: Du sagst auch immer, als Henry noch zu Schule ging hat er aus einem einzigen Knochen ein Dinosaurier rekonstruiert.

Ralph: Genau, nur das das eigentlich ein Pterodactylus war.

Turnbuckle: Das mußtest du natürlich auch Vivian Derows erzählen.

Ralph: Bei der warst du doch sowieso untendurch nachdem du ihren Lieblingsonkel als Erpresser entlarvt hast oder beinahe hättest, er deduziert und deduziert 98% eines Sachverhalts und dann stolpert er immer über die restlichen 2 %.

Turnbuckle: Mein lieber Ralph, ein übersensibler Freund könnte jetzt glauben eine feine Ironie zu spüren.

Ralph: Ja Henry Turnbuckel Holmes und die restlichen 2 %

Turnbuckle: Ralph es wir kommen der Tag des Gerichts.

Ralph: Du erinnerst mich an etwas, meine Frau wartet mit dem abendessen.

Turnbuckle: Henry der killer.

Ralph: Was.

Turnbuckle: Turnbuckle.

Ralph: Henry du hast es wieder mal geschafft.

Turnbuckle: Nicht so laut, weißt du eigentlich wie spät es ist.

Ralph: Henry, der Ehefrauenmörder du hast ihn uns ans Messer geliefert.

Turnbuckle: Also doch dieser widerliche Natterly.

Ralph: Nein, Ben Casterbridge.

Turnbuckle: Ben Casterbringe.

Ralph: Also paß auf, also du im country club abgezogen warst, ging Captain Johnson noch mal schnell an die Bar, er erkannte den Barkeeper, und es fiel ihm ein, daß er immer noch auf Bewährung draußen war, und wenn du unter bewährung stehst gibt es einen job den du nicht annehmen darfst.

Turnbuckle: Nämlich Barkeeper.

Ralph: Johnson gab sich also zu erkennen, der Barkeeper wurde weiß wie die Wand, fing an zu zittern, ne richtige überreaktion, also dachte johnson, da könnte noch mehr dahinter stecken und knöpfte ihn sich vor, der Mann verhaspelte sich von hinten bis vorne, rutsche ihm sein paar sachen raus und zum guten schluß plauderte er.

Turnbuckle: Alles klar und der Barkeeper heißt Ben Casterbridge.

Ralph: Nein Charly Stevens.

Turnbuckle: Und wer bitte ist Ben Casterbridge.

Ralph: Er und Steven waren Zellenachbarn in Wooto und kamen ungefähr zur gleichen Zeit raus, sieht so aus als erzählten die Leute gewöhnlich ihrem Barkeeper mehr als ihrem Psychiater, also Steven sammelte die Informationen und gab sie an Casterbridge weiter, der erledigte den Rest, genau wie du es vermutet hast, ach übrigens der Captain sagt, du kannst die Meldung morgen früh in seinem Büro vergessen, es ist alles vergeben, Henry, hey freust du dich gar nicht, Henry, Henry antworte wenn ich mit die rede, ich habe sie etwas gefragt, Mr Turnbuckle.

Wiggins: Mr Turnbuckle, Mr Turnbuckel ich frage sie ob sie etwas möchten, Kaffee, Zigaretten.

Turnbuckle: Nein nein nein danke.

Wiggins: Wie haben sie das eigentlich mit dem Tag des Gerichts gemeint.

Turnbuckle: Wie bitte.

Wiggins: Sie sagten doch oder sollte ich mich verhört haben.

Turnbuckle: Ausgezeichnet Henry jetzt sitzt du also auf dem Kommissariat unter dem dringenden Verdacht 6 Liebhaber von pornografischer Literatur liquidiert zu haben und redest auch noch mit dir selbst.

Wiggins: Ich glaube ich öffne mal das Fenster, die Luft hier.

Turnbuckle: Vielen dank Sergeant Wiggins.

Turnbuckle: Armer Kerl, sein Blick läßt auf Neigung zu nervösen Kopfschmerzen schließen, irgendwie erinnert er mich, auch einer von den getretenen und beleidigten, die irgendwann wenn das maß voll ist.

Wiggins: Ja wenn das maß voll ist.

Turnbuckle: Ach nichts, könnten sie vielleicht das Radio einschalten.

Wiggins: Gern bis Captain Brannigan zurück ist.

Turnbuckle: Simon und Garfunkel hört man heute nicht mehr oft.

Wiggins: Musik für Tunten und Haschbrüder.

Turnbuckle: Bitte.

Wiggins: Sagt Captain Brannigan, er hält nicht viel von Poesie.

Turnbuckle: Finden sie nicht auch daß das Leben oft eine ganz schön krumme Sache ist und es in Versuchung bringt es gerade zu biegen.

Wiggins: Ein gefährlicher Gedanke finden sie nicht auch.

Turnbuckle: Jetzt reiß dich bloß zusammen, Henry sonst erzählst du ihm noch alles, aber angefangen hat das wirklich ganz harmlos, damals vor einem viertel Jahr, Ralph und ich im Frühdienst dann der Anruf.

Ralph: Danke Doc nur ein einziger Messerstich hat den sofortigen Tot herbeigeführt.

Turnbuckle: Fingerabdrücke auf der Mordwaffe.

Ralph: Keine.

Turnbuckle: Wiliam, Morison, sie können ihn dann wegtragen.

Ralph: Ums Geld scheint es nicht gegangen zu sein, Ringe, Uhr, volle Brieftasche, alles da.

Turnbuckle: Jetzt war ein Kaffee recht 6 Uhr 30, da schau her was da unter der Leiche gelegen hat.

Ralph: Ein Zahnstocher, na ausgezeichnet, es hat schon Fälle gegeben, wo Einbrecher überführt werden konnten weil sie in Äpfel Gebißabdrücke hinterlassen.

Turnbuckle: Hier sind keine solchen Abdrücke drauf, Ralph dieser Zahnstocher wird uns zu unserem Mörder führen.

Ralph: Warum nimmst du an daß er dem Mörder gehört.

Turnbuckle: Ralf das ist alles ein Sache von Beobachtung und Schlußfolgerung, hast du dir die Leiche gut ansehen.

Ralph: Also bitte komm.

Turnbuckle: Ist dir da nicht aufgefallen, daß das Opfer entweder makellose Zähne hatte oder.

Ralph: Bei seinem Alter von 57 wird wohl ein künstliches Gebiß gewesen sein.

Turnbuckle: Und verhält es sich nicht so daß Menschen die künstliches Gebiß tragen auf die Hilfe von Zahnstochern verzichten können.

Ralph: Henry du erschließt mir das völlig neue Welten.

Turnbuckle: Ralf, dein Witz hat was verzweifeltes.

Ralph: Wir müssen jetzt die Küchenchefin des Hotels vernehmen eine Mrs.

Henderson: Henderson, Maggie Henderson, stört es sie wenn ich schon mit dem Kuchenbacken anfange.

Turnbuckle: Nein nein das leben geht weiter.

Henderson: Unsere Gäste stehen früh auf.

Ralph: Wieviele Gäste haben sie hier im Hotel.

Henderson: 28, im moment alles Stammgäste.

Ralph: Sie fanden den Toten als sie heute morgen in die Küche kamen.

Henderson: Ja.

Ralph: Bis wann haben sie gestern abend gearbeitet.

Henderson: Bis um 8 bis alles wieder sauber ist wird es so spät.

Turnbuckle: Moment ihr arbeitstag hat 15 stunden.

Henderson: Nein, nach dem frühstück und mittagessen hab ich ein paar stunden frei.

Turnbuckle: Ich darf wohl annehmen daß gestern als sie nach hause gingen noch keine leiche auf dem boden lag.

Henderson: Ich hab im vierten Stock ein Zimmer ich kam um halb 6 uhr und da hab ich es gesehen.

Ralph: Haben sie was angefaßt.

Henderson: Nein nein ich hab gleich die polizei gerufen.

Ralph: Wie lange arbeiten sie schon für Mr Latimer und sein Hotel.

Henderson: 22 Jahre.

Turnbuckle: Und was wird das wenn fertig ist.

Henderson: Rosinenkuchen mit Zimt.

Ralph: Wer bekommt eigentlich das Hotel nachdem der Besitzer tot ist.

Henderson: Mein Bruder denke ich, er hatte sonst keine Verwandten.

Ralph: Und wo ist dieser Bruder.

Henderson: In der Pension nebenan.

Turnbuckle: Warum wohnt er nicht hier.

Henderson: Wir sind belegt.

Turnbuckle: Nur deshalb.

Henderson: Mr Latimer und sein Bruder kamen nicht besonders gut miteinander aus.

Turnbuckle: Wenn sie sich nicht vertrugen, warum hat sich der Bruder dann ausgerechnet im Nebenhaus eingemietet.

Henderson: Das weiß ich nicht.

Ralph: Hatte Mr Latimer auch seine Wohnung hier im Haus.

Henderson: Ja er bewohnt eine Suite im 3 Stock.

Ralph: Aus welchem Grund könnte er nach 8 uhr abend noch mal in die Küche gegangen sein.

Henderson: Das hat er oft gemacht, er sieht gern nach dem rechten.

Turnbuckle: Latimer kam also nach 8 herunter, wir haben weder Einbruchspuren noch die Spuren eines Kampfes gefunden, Latimer muß den Besucher gekannt haben, und es spricht einiges dafür, daß unser Mörder jemand aus diesem Hotel ist.

Henderson: Haben sie noch Fragen an mich, das Frühstück, die Gäste warten.

Ralph: Frühstück und wer serviert uns Rührei mit Schinken.

Turnbuckle: Du hättest Maggie Henderson nicht so anzustarren brauchen, sie trägt auch eine Zahnprothese, also muß es einer der Gäste sein.

Ralph: Ich seh aber keinen mit nem Zahnstocher im Mund.

Turnbuckle: Ralph.

Ralph: Toast mit Butter wäre auch was.

Turnbuckle: Ralf was geht mit einem Zahnstock einher.

Ralph: Kleines Steak, echte Zähne.

Turnbuckle: Davon abgesehen.

Ralph: Ich gebs auf.

Turnbuckle: Weitere Zahnstocher, ein regelmäßiger Benutzer von hölzernen Zahnstochern muß ständig einen Vorrat bei sich haben.

Ralph: Du meist also wir sollen alle durchsuchen und wer Zahnstocher hat ist unser Kandidat.

Turnbuckle: Nein Ralph, das wäre ziemlich mühselig, wir könnten rein logisch die Anzahl der Verdächtigen weiter verringern, im Zeitalter der Gleichberechtigung sieht man auch Damen bei dieser unästhetischen Beschäftigung, aber kannst du dir eine Frau vorstellen die ein Bündel Zahnstocher bei sich trägt.

Ralph: Na gut, dann scheiden Frauen und Männer mit Zahnprothesen aus, was machen wir jetzt, allen Männern in den mund schauen.

Turnbuckle: Das wird nicht nötig sein, tatsächlich kann ich in diesem moment schon unseren Mörder bestimmen, Ralph beiß jetzt bitte nicht in das Tischtuch, sondern hör mir zu wenn du einzelne Zahnstocher mit dir führest wo würdest du sie aufbewahren.

Ralph: Also wenn ich mirs gründlich überlegen in der Tasche.

Turnbuckle: Richtig aber nicht in der Gesäßtasche, denn das würde das hinsetzen zu einem gefährlichen Abenteuer machen, bei den vorderen Hosentaschen würde man noch traumatischere Verletzungen riskieren, bei den Jackettaschen zerstochene Fingerkuppen, also was ist der ideale Aufbewahrungsort für eine chaotische Horde Zahnstocher.

Ralph: Ich hab Hunger.

Turnbuckle: Die Weste, Ralph, ihre Taschen sind ausreichend eng, so daß diese kleinen Schlingel weder durcheinandergeraten noch herausfallen können, außer vielleicht bei einer ungewöhnlichen heftigen Bewegung.

Ralph: Ich verstehe und da nur einer von den Gästen eine Weste trägt, nämlich dieser große Kerl mit den gelben Zähnen und dem ausgesprochen unangenehmen Grinsen, nehme ich an, daß wir ihm jetzt ein paar Fragen stellen müssen ok.

Latimer: Horace Latimer, ich bin sein Bruder, als ich die Polizeiautos hier reinkurven sah, kam ich natürlich rüber um zu sehen was los ist.

Turnbuckle: Wie kamen sie und ihr Bruder miteinander aus.

Latimer: Gar nicht.

Turnbuckle: Sie sind recht offen.

Latimer: Sie hätten ja doch gemerkt, tatsächlich haben wir vergangene Woche das erste mal seit 20 Jahren wieder miteinander geredet.

Turnbuckle: Wieso gerade letzte Woche.

Latimer: Ich war pleite ich hab meine Anstellung verloren und hätte ein kleines Darlehen gebraucht.

Turnbuckle: Und.

Latimer: Er gab mir 50 Dollar und den Rat auf weitere 20 Jahre verschütt zu gehen.

Ralph: Sie verloren ihre Stelle, sagten sie, was war das für eine Tätigkeit.

Latimer: Ich hab bei einer Bootslinie auf dem See gearbeitet, hatte da ne kleine Auseinandersetzung mit einem 3.Offizier und hab ihn versehentlich bißchen angeritzt

Ralph: Sie haben ihren Bruder 20 Jahre lang nicht gesehen, und wurden von ihm nicht mit offenen Armen empfangen, warum haben sie dann sich ausgerechnet in der Pension gegenüber eingemietet.

Latimer: Als ich von Vik wegging, wollte ich noch einen trinken in einer Bar hier in der Nähe, da hab ich gehört daß die einen Barkeeper zur Aushilfe suchen und nahm den Job, und die Pension dadrüben ist die billigste weit und breit.

Turnbuckle: Hatten sie schon mal Probleme mit der Polizei.

Latimer: Ein oder zweimal.

Turnbuckle: Irgendwas schwerwiegendes als angeritzte dritte Offiziere.

Latimer: Vor ein paar Jahren wurde ein Freund von mir erstochen, sie wollten es mir anhängen, aber mein Alibi war bombensicher, ich war bei meiner Freundin Elsie als Jack getötet wurde, sie war bereit das vor Gericht zu beschwören.

Ralph: Und wo waren sie gestern abend, Bier zapfen.

Latimer: Ich hatte Tagschicht, ich war im Bett.

Ralph: Allein.

Latimer: Nein mit Elsie.

Turnbuckle: Oh mir steckt ein Sesamkorn zwischen den Zähnen, sie haben nicht zufällig einen Zahnstocher bei sich.

Latimer: Doch hab ich, geht aufs Haus.

Turnbuckle: Danke Mr Latimer.

Ralph: Verdammt, ich glaub auch daß er es war, wahrscheinlich um das Hotel zu kriegen, aber wenn wir gegen einen Verdächtigen nichts anders in der Hand haben als deine Zahnstocher, schauen wir ziemlich alt aus.

Turnbuckle: Warte, ich gehe noch mal in die Küche, ich hab das Gefühl da finde ich was.

Ralph: Kombination.

Turnbuckle: Intuition.

Ralph: Na prima.

Turnbuckle: O Mrs Henderson, ihr Kuchen duftet ja köstlich, ist er schon fertig.

Henderson: Sie können gerne nachschauen, aber wenn sies genau wissen wollen, müssen sie ihn anpieken.

Turnbuckle: Stimmt, mit einer Stricknadel, haben sie eine.

Henderson: Hygienischer ist es mit einem Zahnstocher, nehmen sie den.

Turnbuckle: Mrs Henderson.

Henderson: Ich hab deswegen immer ein paar in der Schürzentasche.

Turnbuckle: Au verdammt, jetzt hab ich mir die Finger verbrannt.

Henderson: Geben sie her, geben sie her, ja ich hab gesehen, wie sie vorhin den Zahnstocher untersuchen, ihr polizisten und wissenschaftler findet doch sowieso alles raus, also kann ichs gleich hinter mich bringen.

Turnbuckle: Aber warum, warum haben sie ihn umgebracht.

Henderson: Viktor wollte ein Mädchen heiraten, daß er bei der Hoteliertagung in Shyboygan kennengelernt hat, sie ist Kellnerin in einer oben ohne Bar, ich bin seit 22 Jahren hier Köchin und seit 21 Jahren mit Viktor verlobt, gestern abend spülte ich noch ein paar Sachen, als er in die Küche kam, er hatte was getrunken, wie immer wenn er sich Mut machen will, und kam sofort zur Sache, und sagte er wird sie heiraten, weil er verrückt nach ihr ist.

Turnbuckle: Und da griffen sie in einem Anfall wahnsinniger Eifersucht nach dem Brotmesser.

Henderson: Oh entschuldigung, nein nein ich glaub ich hab ihn umgebracht weil er wollte daß ich das Hotel verlasse, er wollte mich nicht mehr in seiner nähe haben, nicht mal als Köchin, er hatte Angst sie könnte das mit uns erfahren und böse werden.

Turnbuckle: 22 Jahre, hat er ihnen nie einen Heiratsantrag gemacht.

Henderson: Nein, er sagte immer er wird mich heiraten wenn ich schwanger bin, an mein 40 Geb als er wieder mal ein bißchen zu viel getrunken hatte da verplapperte er sich und es kam heraus daß er sich vor Jahren sterilisieren hatte.

Turnbuckle: Sie hätten auf der stelle gehen sollen.

Henderson: Ich weiß o der Kaffee ist fertig, es ist mir wirklich zimlich egal was mit mir wird, schlimm ist nur daß ich gegenüber Mandy versagt habe.

Turnbuckle: Wendy.

Henderson: Meine Nichte, die Tochter meiner Schwester, ich hab ihr seit ihr Mann gestorben war die ganze zeit mit geld ausgeholfen damit sie ein bißchen besser leben kann, Mandy war wirklich gut in der Schule, sie hat jetzt angefangen Sexualmedizin zu studieren, Andrologie, nein Männerleiden, ach das Kind, jetzt wird sie nie Ärztin werden, weil ich nichts mehr für sie tun kann, Kaffee, darf ich ihnen einschenken.

Turnbuckle: Sehr gern vielen dank, tja wirklich schade, ich denke aufgrund ihres langjährigen eheähnlichen Verhältnisses mit Viktor sind sie nach unserem Gewohn-heitsrecht seine Frau mit allen Konsequenzen gewesen, und hätten demnach gute Chancen das Hotel zu erben auch gegen die Ansprüche eines entfremdeten Bruders.

Henderson: Ach so, ja was solls, ich habe Viktor getötet und ich glaube nicht daß ein Mörder von seiner Tat auch noch profitieren darf.

Turnbuckle: Wie schrecklich wahr, und so wird Viktors Bruder das Hotel bekommen, Mandy wird sich am besten gleich auf eine Ausbildung als Krankenschwester vorbereiten, und während sie in Taschita hinter Gitter sitzen wird Viktors Bruder 5 Dollar Zigaretten rauchen und sich an die neue Köchin ranmachen.

Henderson: Ja das Leben ist manchmal eine zimlich krumme Sache.

Turnbuckle: Dann muß ich sie jetzt aufs Polizeipräsidium mitnehmen, ein Glück für uns daß sie geständig sind, wir haben nämlich keine brauchbaren Beweise gegen sie.

Henderson: Keine Sorge ich werde behilflich sein.

Turnbuckle: Das sagen sie jetzt, aber ich frage mich, was passieren wird wenn wir erst im Präsidium sind, dort widerrufen sie möglich ihr Geständnis, sie könnten behaupten, durch Einschüchterung dazu gezwungen worden zu sein, oder noch schlimmer, sie hätten überhaupt nie jemanden gegenüber irgendwas gestanden, sie könnten auf den Gedanken verfallen angesichts der Beweislage einfach abzuwarten und ihre Zahnstocher loszuwerden, also dann machen wir uns auf den Weg und nehmen ihr Geständnis auf.

Henderson: Was für ein Geständnis.

Turnbuckle: Sehen sie, ich wußte doch daß es so kommen würde.

Henderson: Möchten sie ein Stückchen Kuchen.

Turnbuckle: Drei wenn sich das machen läßt, eins für mich.

Henderson: Und zwei für ihren hungrigen Freund da draußen.

Turnbuckle: Unlösbare Fälle machen ihn besonders hungrig.

Wiggins: Hungrig, sagten sie hungrig Mr Turnbuckle, ich kann ihnen selbstverständlich belegte Brote holen lassen.

Turnbuckle: Was, nein danke Sergeant Wiggins.

Wiggins: Und sie wollen immer noch keinen Anwalt.

Brannigan: So Wiggums, ich brauch sie jetzt nicht mehr, und nun zu ihnen, ja nun gehen sie schon Wiggums, machen sie sich woanders nützlich, tja ihr Captain Johnson nimmts wohl eher von der humorigen Seite, zur rechten zeit am unrechten Ort und immer in Schlamassel, das ist typisch Henry, und er hat bestätigt, daß sie sich vor einem viertel Jahr auf eigenen Wunsch vom Dienst beurlauben ließen um wieder Student zu spielen.

Turnbuckle: Ich beabsichtige eine Arbeit über polizeiähnliche Organisationen zu schreiben, die Tätigkeit als Privatdetektiv war so eine Art Praktikum.

Brannigan: Ja sehr erfolgreich wie man sieht, gehört das auch zum Praktikum einen Stempel wo draufsteht Sünder müssen büßen in der Tasche rumzutragen.

Turnbuckle: Weiß hier noch jemand außer ihnen daß sie vorhin das ding bei mir gefunden haben.

Brannigan: Nein.

Turnbuckle: Sehr gut, vielleicht glauben sie jetzt einem ehemaligen Kollegen, dieser Stempel war nicht in meiner Manteltasche, bevor ihre Leute mich in der Garage abgefangen haben, danach wurde ich von ihnen allerdings dauernd rumgeschubst und befingert.

Brannigan: Wollen sie sich beschweren.

Turnbuckle: Gott behüte nein, ich ziehe daraus lediglich die Schlußfolgerung, daß nur ein Angehöriger dieser Personengruppe mir den Stempel in die Tasche praktiziert haben kann.

Brannigan: Aber warum sollte jemand auf so eine Schnappsidee kommen.

Turnbuckle: Der Mitternachtswürger hat bemerkt daß sie ihm auf den Fersen sind, und er nutzte die durch meine Verhaftung gebotene Gelegenheit einen anderen zu belasten.

Brannigan: Wollen sie etwa damit sagen daß einer meiner Leute.

Turnbuckle: Die Logik erlaubt leider nur diesen einen Schluß Captain Brennigan.

Brannigan: Wie wärs denn dann mit mir.

Turnbuckle: Nein sie muß ich ausschließen, sie hatten keinerlei Gelegenheit.

Brennigan: Wegen ihrer Logik soll ich also jetzt ein dutzend diensttuender polizisten überprüfen.

Turnbuckle: Das wird nicht nötig sein, ich habe einen anderen Vorschlag, machen sie jetzt so schnell und so gründlich wie möglich im ganzen Haus bekannt, daß man statt des Würgers versehentlich einen Kollegen geschnappt hat, dann laden sie mich als Entschädigung in die Kantine ein, nur zum schein, ich zahle mein Sherry natürlich selbst, meinen Mantel lassen wir hier hängen, und ich stecke den Stempel jetzt wieder in die Tasche, einen kleinen Privatdetektiv zum Sündenbock zu machen ist eine sache, einen polizisten eine andere, ich bin sicher während unserer abwesenheit wird derjenige der mir den Stempel in die Tasche getan hat, versuchen ihn unbemerkt wieder herauszuholen.

Brannigan: Ok aber nur weil Captain Johnson gesagt hat trotz allem hätten sie manchmal so einen Riecher, Higgings, Mccarseon, Endemy, wißt ihr wen ihr mir da eingefangen habt, der Kerl ist polizist, ja polizist, sagt es ihn nur weiter den anderen Kollegen, diesen Pfeifen die an diesem Einsatz beteiligt waren, ein Kollege.

Turnbuckle: Mein Kopf.

Wiggins: Mr Turnbuckle.

Turnbuckle: O Sergeant Wiggums.

Wiggins: Ich wollte ihnen nur gratulieren, sie sind ja jetzt ein freier Mann, hier ihr Mantel, ich darf ihnen hineinhelfen.

Turnbuckle: O danke nein, ich wollte ja eigentlich nur.

Wiggins: Bittesehr, moment ihr Gürtel, er hat sich verdreht.

Turnbuckle: Sergeant Wiggums, oh nein.

Wiggins: Was bitte sir.

Turnbuckle: Ich gestehe daß ich eine Sekunde lang noch glauben wollte, es bereite ihnen vielleicht ein kleines Vergnügen unter dem vorwand, seinen Mantel zurechtzurücken, einen andern Mann heimlich zu befingern.

Wiggins: Was erlauben sie sich.

Brannigan: Keine falsche Bewegung Wiggums und den Stempel da auf den Tisch schau an, Wiggins die alte Trauerweide, manchmal hab auch ich so einen Riecher.

Wiggins: Sünder müssen büßen, oja es wird kommen der Tag des Gerichts, der Herr ließ Pech und Schwefel regnen über Sodom und Gomorra.

Eben und diese Drecksarbeit sollte man ihm besser selbst überlassen.

Brannigan: Sonst noch was Wiggums.

Wiggins: Ja einen Anwalt.

Ralph: Und Henry, Captain Johnson ist völlig aus dem Häuschen, wegen deinem Erfolg mit dem Mitternachtswürger, er hat gemeint, nachdem dein incognito als Privatdetektiv sowieso geplatzt ist, ob du dir das noch mal überlegen willst mit dem studieren.

Turnbuckle: Es gibt Zeiten da denke ich das ganze Universum ist eine Illusion, und ich bin der einzige dem man nichts davon gesagt hat.

Ralph: Weißt du was, meine Frau ist dieses Wochenende auf einem Yogakurs, ich bin in einer halben Stunde bei dir, dann erklärst du mir das noch mal in aller ruhe.

Henry Turnbuckle: Jochen Busse
Ralph: Michael Hinz
Captain Brannigan: Michael Mendl
Sergeant Wiggins: Herbert Weicker
Barkeeper: Michael Schwarzmeier
Netterly: Jochen Striebeck
Maggie Henderson: Ilse Neubauer
Horace Latimer: Hartmut Becker
Kriminalpolizist und Angesteller: Hubert Mulzer
An- und Absage: Beate Himmelstoß

1137. Die Schule der Glücksritter - 14.08.2025 13:11 -
Michael Koser: Die Schule der Glücksritter (Deutschlandradio 2004)

Schaffner: Pittsburgh, hier Pittsburgh.
Elaine: Der Pennsylvania Special rollte gerade ein als ich den Bahnsteig betrat. Ich fror ohne Hut und Mantel, der Schneeregen der Dezembernacht hatte mich durchnäst, die Tasche war so schwer und ich wurde verfolgt. Während ich am Zug entlang hastete, sah ich mich um, da kamen sie, zwei große Männer in dunklen Mänteln und klobigen Schuhen. In Panik stieg ich in den nächsten Wagen, ein Pullmansalon mit Privatabteilen und lief den Gang entlang. Fängt ja gut an das neue Leben, dachte ich, plötzlich öffnete sich die Tür neben mir, eine Hand packte mich, zog mich ins Abteil.

Arsene: Legen Sie sich ins Bett, schnell.
Elaine: Meine Tasche!
Arsene: Die verstecken wir unterm Bett, ca va, unter die Decke, Mademoiselle, wickeln Sie sich bis zur Nasenspitze ein.

Elaine: Er war ein gutaussehender mittelgroßer Mann, nicht mehr jung, in einem eleganten blauen Anzug, ich gehorchte ihm ohne Angst, obwohl er die Tür verriegelte. Sein Blick, seine Stimme, seine bestimmte Art, alles wirkte vertrauenerweckend.

Arsene: Drehen Sie sich zur Wand, schlafen Sie, tief und fest.
Polizei: Machen Sie auf, Polizei.
Arsene: Wenn Sie darauf bestehen, seien Sie bitte leise, meine Frau schläft bereits, was wollen Sie?
Polizei: Wir suchen eine Diebin, eine junge Frau ohne Hut, mit einer großen Reisetasche.
Arsene: Bei mir?
Polizei: Sie ist in diesen Wagen gestiegen, haben Sie sie gesehen?
Arsene: Nein.
Polizei: Was dagegen, wenn ich in den Waschraum schaue.
Arsene: Tun sie sich keinen Zwang an.
Polizei: Ach, Fehlanzeige, entschuldigen Sie die Störung.
Arsene: Bitte.
Elaine: Ist er weg?
Arsene: Es scheint so, aber bleiben Sie noch im Bett vorsichtshalber, Sie sind also eine Diebin, Mademoiselle.
Elaine: Warum haben Sie mir geholfen?
Arsene: Ein Impuls, Mademoiselle, ich sah Sie aus dem Fenster des Abteils, Sie waren in Not, verfolgt von den Flics und sie haben grüne Augen, gestatten Sie, daß ich mich vorstelle, Raoul d’Andrésy, aus Paris, in Frankreich.
Elaine: Was? Au.
Arsene: Haben Sie sich wehgetan, Mademoiselle.
Elaine: Ja nein, ich glaubs nicht, Raoul d’Andrésy, ja ich hab gehört, daß Sie in den Staaten sind, aber daß ich Sie treffe, auf diese Weise, daß Sie mich vor der Polizei, ausgerechnet Sie.
Arsene: Beruhigen Sie sich, Mademoiselle.
Elaine: Erst wenn Sie es mir gesagt haben.
Arsene: Was soll ich Ihnen sagen.
Elaine: Wie Sie wirklich heißen.
Arsene: Für wen halten Sie mich, Mademoiselle.
Elaine: Sie sind Arsene Lupin.

Elaine: Ich wußte es, ich kannte ihn, alle seine unglaublichen Abenteuer und seine Pseudonyme, Arsene Lupin, der Gentlemaneinbrecher, der Abenteurer, der berühmteste Glücksritter der Welt, seit ich als Kind die Berichte seines Biografen Leblanc gelesen habe, war ich ihm verfallen, ich schwärmte für ihn, folgte seinen Spuren in meinen Träumen.

Arsene: Übertreiben Sie nicht ein wenig, Mademoiselle, Sie haben mir Ihren Namen noch nicht genannt.
Elaine: Ich heiße Mary Kowalski, nein, ich heiße nicht mehr Mary Kowalski, ich bin nämlich dabei ein neues Leben anzufangen und dazu brauche ich einen neuen Namen.
Arsene: Versteht sich.
Elaine: Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, mir einen zu suchen.
Arsene: Lassen Sie sehen eine hübsche Frau mit grünen Augen sollte Elaine heißen.
Elaine: Elaine, ein schöner Name.
Arsene: Sie dürfen ihn behalten, Mademoiselle, und nun erzählen Sie, was ist geschehen, wer sind sie.

Elaine: Ich sagte ihm alles, daß ich in Pittsburgh geboren und aufgewachsen bin, daß meine Eltern früh starben, daß ich in einer Bank arbeitete wo ich es bis zur Kassierin brachte, daß mich in diesem Jahr des Herrn 1926 drei schwere Schicksalschläge trafen, im August starb er, der große wunderbare Rudolf Valentino, seine Filme und Ihre Abenteuer Monsieur Lupin waren die Lichtstrahlen in einem eintönigen Dasein, die Verheißung eines wirklichen Lebens jenseits von Pittsburgh und dem Schalter der Bank, weil Valentinos Tod mich so sehr erschütterte, fühlte mein Verlobter sich vernachlässigt und gab mir den Ring zurück, Weihnachten wollten wir heiraten, und vor ein paar Tagen hat die Bank sich entschlossen im nächsten Jahr auf meine Dienste zu verzichten, ja da Monsieur Lupin, da faßte auch ich einen Entschluß.
Arsene: Ein neues Leben zu beginnen.
Elaine: Meinen Traum zu verwirklichen den Traum von einem Leben ala Arsen Lupin.
Arsene: Sie haben ihre Bank bestohlen.
Elaine: Heute abend habe ich den Inhalt der Kasse nicht wie sonst in den Tresor getan, sondern in meine Reisetasche, ein Kollege muß mich dabei beobachtet und die Polizei verständigt haben, war noch nicht lange zu hause, da kamen sie, mit Blaulicht und Sirene, ich hatte keine Zeit mehr den Koffer zu packen oder auch nur den Mantel anzuziehen, ich verschwand durch die Hintertür, fuhr mit einem Taxi zum Bahnhof.
Arsene: Den Rest kenne ich, Mademoiselle, was haben sie nun vor.
Elaine: Ich will nach Chicago, Monsieur Lupin, das ist die Hauptstadt der...
Arsene: Glücksritter, der Abenteurer, derer die sich nicht sklavisch den Gesetzen unterwerfen, der sogenannten Verbrecher.
Elaine: Alkoholschmuggler, Monsieur Lupin, Gangster, Al Capone.
Arsene: Und Millionäre mit mehr Geld als ihnen gut gut, darum Mademoiselle ist Chicago auch mein Ziel.
Elaine: Oh Monsieur Lupin, ich wage nicht, sie zu bitten, sie haben mir schon einmal so sehr geholfen.
Arsene: Und dabei ein klein wenig Verantwortung übernommen, sprechen sie nur Mademoiselle, was kann ich für sie tun.

Elaine: Ich hatte einen Wunsch, ein großen, einen dringenden, einen einzigen Wunsch, ich wollte mich ihm anschließen, an Arsen Lupins Seite, ein Leben jeneits der Normen und Gesetze zu beginnen, von ihm zu lernen, ihn bei seinen kühnen Feldzügen wider die Reichen und Mächtigen dieser Welt zu begleiten, als seine Schülerin, könnte es etwas schöneres geben.

Arsene: Ich beneide sie um ihren jugendlichen Enthusiasmus, Mademoiselle, zu meinem Bedauern sehe ich mich gezwungen, ihn ein wenig zu dämpfen, sie treffen sie mich um die Wahrheit zu sagen in einem nicht eben glücklichen Moment, sehen sie auch in mir einen Flüchtling, der New York auf schnellsten Weg verlassen muß, verfolgt von Inspektor Ganimard.
Elaine: Ganimard.
Arsene: Sie kennen ihn natürlich Mademoiselle, er ist stupide aber hartnäckig, und so fahre denn ich nach Chicago, ohne präzises Vorhaben, ohne Plan, ohne Geld.
Elaine: Ich habe Geld Monsieur Lupin, in meiner Tasche und wenn ich bei ihnen bleiben darf.
Arsene: Wieviel Mademoiselle.
Elaine: Mehr als 9000 Dollar.
Arsene: Für ein paar Tage dürfte es reichen.
Elaine: Ein paar Tage.
Arsene: Merken sie sich den ersten Grund- und Kernsatz der Glücksritterei, niemals knausern, wer das Geld anderer will, muß den Anschein erwecken er habe selbst genug, der wahre Abenteurer lebt stets auf großem Fuße, wenn wir morgen früh in Chicago aussteigen, werden wir das erste Hotel am Platz nehmen.
Elaine: Sie nehmen mich also mit, Monsieur Lupin, wie kann ich ihnen danken?

Elaine: Pünktlich um 9 Uhr 10 erreichte der Pennsylvania Special Chicago, Station, ruhigen Schrittes gingen wir durch die Sperre, Lupin und an seinem Arm ich, vorbei an den Kriminalbeamten, die alle Ausgestiegenen argwöhnisch musterten, ich trug einen kleinen Schleier am Hut und über einem eleganten, wenn auch konservativem Kostüm einen ebensolchen Mantel, die Reisetasche trug ich nicht, die karrte ein Dienstmann mit anderen Gepäckstücken, zu einem Taxi, unbeeindruckt von dem Schauspiel, das sich hinter uns entfaltete, eine ältere Dame in einem fliderfarbenen Neglige beugte sich weit aus einem Abteilfenster und.

Dame: Mein Hut, da Schaffner, Polizei.
Arsene: Zum Hotel Palmerhaus Chauffeur. Im Hotel werden sie wie ich eine Suite beziehen, Elaine, Sie sind Mrs Joan Belmont, ein in der New Yorker Gesellschaft nicht unbekannter Name, apropos, auch in Chicago dürfte es etwas geben, was man mit einigem Wohlwollen als Gesellschaft bezeichnen kann, man wird entzückt sein, Mrs Belmont und den Marquis zu empfangen.
Elaine: Sie sind Marquis, Arsene, das ist neu.
Arsene: Was wollen sie, meine übrigen Künstlernamen sind hierzulande alle bekannt und die Amerikaner lieben europäische Adelstitel, wir werden untadelige Empfehlungsschreiben vorzuweisen haben, aus New York, Paris, und wenn wir erst im Kreise der Nabobs von Chicago schwimmen wie die Hechte im Karpfenteich dann, Elaine.
Elaine: Ja Arsene.
Arsene: Dann werden wir dessen bin ich sicher in kürzester Zeit den Schlüssel finden der uns den Weg zu den Reichtümern dieser betriebsamen Metropole eröffnet.

Elaine: Er war sehr kalt und stürmisch in jenem Dezember 1926 in Chicago, aber das spürte ich kaum, wir flatterten von Soiree zu Empfang, von Ball zu Bankett, ich trug die herrlichsten Abendroben, nippte an illegalen Cocktails als sei ich mit ihnen aufgezogen worden, und genoß das schöne Leben in vollen Zügen, bis unsere 9000 Dollar rapide zur Neige gingen und ich begann mir Sorgen zu machen, doch mein Begleiter blieb gelassen, zu recht, denn nach etwa einer Woche bot sich uns besagter Schlüssel bei einer exklusiven Cocktailparty in einem exklusiven Palast am exklusiven Lake Shore Drive, der sogenannten Gold Coast von Chicago, Gastgeber war der Multimillionär Osgood P Quackenbush, der dritte.

Quackenbush: Hat mir mein alter Herr hinterlassen, Osgood P Quackenbush der zweite, den Schlachthauskönig hat man ihn genannt, ich bin umgestiegen, auf Finanzen, das ist zweifellos sauberer und lukrativer.
Arsene: Respekt, sagen sie Quackenbush war ihr Vater nicht auch als Kunstsammler bekannt.
Quackenbush: Oh ja, der alte hat gesammelt, alles mögliche, Bilder, Juwelen, oh, oh ich liebe Strauß, ja ich hab das ganze Zeug verkauft, interessiert mich nicht, ich sammle auch, aber was ganz anderes.
Elaine: Und was, Mr Quackenbush.
Quackenbush: Mordwerkzeuge, Mrs Belmont, Waffen berühmter Verbrecher, ein interessantes, wenn auch ausgefallenes Gebiet, im Lauf der Jahre hab ich mir ganz ordentlich was zusammengekauft, ich will mich nicht loben, aber besser als die schwarzen Museen in New York, London oder Paris ist meine Sammlung allemal, wollen sie mal sehen, Marquis?
Arsene: Mit Vergnügen.
Quackenbush: Na dann kommen sie, sie bleiben besser hier, das ist nichts für eine Dame.
Elaine: Mr Quackenbush, sie sind ganz und gar nicht uptodate, die moderne Frau kennt nichts Exquisiteres als das Grauen, die Gänsehaut, das sublime Gruseln, das den Körper vom Scheitel bis zur Sohle zum kribbeln bringt.
Quackenbush: Sie sind mir eine, ok kommen sie mit.

Elaine: Seine Schätze bewahrte Quackenbush in einer Stahlkammer auf, als er das Sicherheitsschloß öffnete, schaute Lupin ihm zu, scheinbar desinteressiert, wir traten ein, um uns beleuchtete Glasvitrinen mit Objekten verschiedenster Art gefüllt, dazwischen ein massiger, allerdings wie mir schien nicht eben hochmoderner Tresor.

Quackenbush: Mit Bargeld, Aktien, Geschäftspapiere, was der Mensch so braucht, uninteressant, sehen sie sich um, Marquis, Mrs Belmont, im Schrank rechts.
Elaine: Pistolen. Das ist doch nichts besonders, Pistolen habe ich schon viele gesehen in der Waffenkammer meines Mannes auf Long Island.
Quackenbush: Nicht diese, Mrs Belmont, da können sie Gift draufnehmen, sehen sie hier, die beiden Waffen mit denen der berüchtige Rasputin erschossen wurde, die Browning des Fürsten Jasupow und die Savage von Puejkewitsch. Genau.
Quackenbush: Und mit dieser Feile hat der Anarchist Lucheni Kaiserin Elisabeth von Österreich erstochen.
Elaine: Sissi, ist noch Blut dran.
Quackenbush: Und hier zwei ganz besondere Stücke aus ihrer Heimat, Marquis, der Massenmörder Laudru seine Opfer beseitigte, ich verdanke ihm übrigens einem hohen Beamten der Pariser Kriminalpolizei, den Schrankkoffer daneben auch, er enthielt die Leiche des Filmproduzenten Lumies, seinerseit ein aufsehenerregender Fall, aufgeklärt von Prof. van Dusen, mein alter Herr hat ihn gut gekannt, den berühmten Amateurkriminologen und diese kleine Pistole ist eine Neuerwerbung, auf die ich ganz besonders stolz bin.
Elaine: Sieht aus wie ein Spielzeug.
Quackenbush: Das ist sie, mit der Präsident Lincoln erschoß, ich hab sie meinem schärfsten Konkurrenten vor der Nase weggeschappt für 25000 Dollar.
Elaine: Soviel.
Arsene: Ihr schärfster Konkurrenz Quackenbush, wer ist das.
Quackenbush: George Stenson, praktisch mein Nachbar, drei Häuser weiter.
Arsene: Und dieser Stenson sammelt ebenfalls historische Mordinstrumente, ist er heute abend anwesend.
Quackenbush: Oh nein, der gute ist nicht coninform wie das bei ihnen heißt Marquis, wissen sie, er ist Bierbrauer.
Arsene: Ein ehrenwertes Gewerbe.
Quackenbush: Nicht bei uns, Marquis wir haben Prohibition, totales Alkoholverbot.
Arsene: Was sie nicht sagen Quackenbush, dieser Champagnercocktail in meinem Glas.
Quackenbush: Sie dürfen das nicht so eng sehen, Stanson produziert nicht nur Bier in 7 Brauereien, er läßt es auch von Gangstern vertrieben, Al Capone persönlich ist sein Partner.
Arsene: Tatsächlich.
Elaine: Und von wem beziehen Sie Champagner und Whisky, Mr Quackenbush.
Quackenbush: Nicht von diesen Italienern, Mrs Belmont, wer in Chicago auf sich hält kauft bei irischen Lieferanten, bei Max Moren und seinen Leuten.
Elaine: Sind das nicht auch Gangster?
Quackenbush: Ganz ohne geht es nun mal nicht, Mrs Belmont, in New York ist das sicher nicht anders oder?

Elaine: Beim Abschied gab Quackenbush uns das Geleit bis ans Tor seines großen Anwesens, wo der Chauffeur im gemieteten Packard auf uns wartete.

Quackenbush: Freut mich, wenns ihnen bei mir gefallen hat, war recht nett.
Arsene: Was ich übringens noch sagen wollte, Quackenbush, mir ist eingefallen, daß auch ich, obschon kein Sammler, eine kriminologische Reliquie mein eigen nenne.
Quackenbush: Ja was ist es denn.
Arsene: Ein Messer, das Messer mit dem Jean Paul Marat ins jenseits befördert wurde.
Quackenbush: Ist das wahr, das gehört ihnen?
Arsene: Dahinter steckt eine interessante Geschichte, vermutlich wissen sie, daß der Henkersknecht Leco den abgeschlagenen Kopf Corday, der Mörderin Maras auf dem Schafott hochhielt und ohrfeigte, er kam dafür ins Gefängnis, ja und dieser Henker besaß die Tatwaffe, in der Familie bis mein Vater, ein Bewunderer der Condesi sie erwarb von einem Nachfahren Leco, der als Stallbursche bei ihm arbeitete.
Quackenbush: Sagen sie Marquis, wären sie unter Umständen bereit, mir das Messer zu verkaufen.
Arsene: Ich weiß nicht, gewiß es bedeutet mir nicht allzuviel.
Quackenbush: Sie würden mir eine riesige Freude machen.
Arsene: Lassen sie uns ein anderesmal darüber weiterreden Quckenbush es ist spät.
Quackenbush: Ja.

Elaine: Am nächsten Morgen beim Frühstück machten wir einen Schlachtplan, das heißt natürlich Lupin plante und ich assistierte, so gut ich konnte.

Arsene: Sie stellen ihr Licht unter den Scheffel, sie assistieren nicht nur, sie inspieren mich und im nächsten Akt des von mir konzipierten kleinen Dramas werden sie die Hauptrolle übernehmen.
Elaine: Wenn sie mir das zutrauen, Arsene.
Arsene: Doch bevor es soweit ist, liegt noch ein gerüttelt Maß Arbeit vor uns, in den nächsten Tagen wird es für sie und für mich keine Gesellschaft geben, in der öffentlichen Bibliothek von Chicago, ein wohlbestücktes Haus wie ich höre, werden wir historische Forschungen anstellen und dann mon cheri, dann werden wir basteln.
Elaine: Basteln.
Arsene: Mit diesen unseren Händen, die für besseres geschaffen sind.
Elaine: Monsieur de Marquis.

Elaine: Zwei Wochen später, Weihnachten war vorüber, das neues Jahr hatte be-gonnen, ich war im Palmerhaus ausgezogen und hatte mich in einem bescheidenen, aber anständigen Hotel dem Great Moter in der Street eingemietet auf den Namen Lier, Elenor Lier, und dort hatte ich einen Brief, dem Fotografien und Kopien von Dokumenten beigelegt waren, abgeschickt an Mr Josef Stenson, Lake Shore Drive.

Elaine: Arsen, er hat angebissen.
Arsene: Kein Wunder, bei diesem Köder, was schreibt er.
Elaine: Liebe Mrs Lier, an Ihrem Angebot bin ich interessiert, ich schlage vor, daß wir uns treffen, damit ich das Objekt in Augenschein nehmen kann, seien sie am Sonnabend, dem 8. Januar 1927.
Arsene: Übermorgen.
Elaine: Um 10 Uhr abends im Dreamland Cafe an der 35. Straße.
Arsene: Er lädt sie nicht in sein Haus ein, schade.
Elaine: Fragen sie nach mir, ich bin dort bekannt, freundliche Grüße.

Elaine: Das Dreamland war ein Nachtclub von der nicht allzu vornehmen Sorte, es roch nach Schweiß, Tabak, geschmuggeltem Whisky, eine schwarze Kapelle spielte Ragtime, Blackbottom und den Modetanz der Saison, Charleston, dazu vergnügten sich untersetzte ältere Männer in zu engen Abendanzügen, der einen oder andere mit einer verdächtigen Beule unter dem linken Arm mit sehr jungen, sehr schlanken, sehr geschminkten Frauen in sehr kurzen Franzenröcken.

Elaine: Shoking.
Stetson: Mrs Lier, das ist noch gar nichts, da hätten sie Lauraine sehen sollen, als sie noch beim in New York getanzt hat, eine Straußenfeder, mehr nicht.
Mrs Stenson: Dann traf ich meinen Sugardaddy, verliebte mich unsterblich und seit unserer Hochzeit tanze ich natürlich nicht mehr. Gefällt ihnen die Musik, Mrs Lear.
Elaine: Wie mans nimmt, Mrs Stenson.
Mrs Stetson: King Oliver mit seiner Jazz Band, bläst ein scharfes Horn, der Junge.
Stenson: Baby, ich hab mit Mrs Leal was geschäftliches zu besprechen, du tanzt.
Mrs Stenson: Sugardaddy, du weißt doch ich mache mir nichts aus andern Männern.
Stenson: Geh schon Baby, aber nicht so eng.
Mrs Stenson: Wenn mein Sugardaddy unbedingt will.
Stenson: Loraine amüsiert sich so gerne, Mrs Liel, Musik, Menschen, Trubel, soll sie, sie ist etwas jünger als ich, vielleicht haben sie es bemerkt.
Elaine: Ach wirklich, Mr Stenson.
Stetson: Wie finden sie das Dreamland, Mrs Leal.
Elaine: In Piddletown haben wir so was nicht.
Stetson: Das will ich meinen.
Elaine: Da kam ich her, Piddletown, Vermont, da kam ich her, das sah man mir an, auf das Treiben reagierte sie mit einem Ausdruck, der teils mißbilligend war, teils ängstlich, die Ängstlichkeit war nicht nur gespielt, ich muß gestehen, ich atmete innerlich auf, wenn mein Blick auf den Herrn im untadligen Frack fiel, der dem Marquis so erstaunlich ähnlich sah und der mich im Auge behielt, aber so diskret, daß es niemandem auffiel, am wenigsten Mr Josef Stenson, er hatte nur Augen für die antiquierte Abendtasche, in der Mrs Liel, wie er wußte, ein interessantes Objekt aufbewahrte.
Stetson: Die Lincolnkugel.
Elaine: Ganz recht, Mr Stenson, das Geschoß, das Präsident Lincoln tötete.
Stetson: Zeigen sie mal her, aha, tja.
Elaine: Natürlich unter Glas.
Stetson: Natürlich, in ihren Besitz gekommen sie ist durch ihren Großvater.
Elaine: Wie ich ihnen schrieb, mein Großvater war Dr Charles, der junge Arzt, der zufällig im Theater war als auf Lincoln schoß und der dem Opfer erste Hilfe leistete, dafür durfte er später nach der Obduktion die Todeskugel an sich nehmen.
Stetson: Die Kugel, die in Lincolns Hirn eintrat.
Elaine: Wir haben sie in der Familie immer sehr in Ehren gehalten.
Stetson: Und warum wollen sie die jetzt verkaufen, Mrs Liel.
Elaine: Die Zeiten sind schlecht, Mr Stenson und ich würde gern Mr Petersens Drugstore übernehmen.
Stetson: 2000 Dollar Mrs Liel, sind sie damit einverstanden.
Elaine: Nein Mr Stenson, das ist nicht genug.
Stetson: Also gut 3000.
Elaine: Wissen sie, Mr Stenson, Mr Quackenbush hat mir 10000 Dollar geboten.
Stetson: Was Quackenbush, das könnte dem so passen, erst die Pistole und dann auch noch die Kugel, wieviel hat er ihnen geboten 10000, ich lege noch 1000 drauf.
Elaine: 11000 Dollar.
Stetson: Dafür kriegen sie einen erstklassigen Drugstore.

Elaine: Da hatte er recht, wir tauschten, Kugel nebst glänzend gefälschten Dokumenten gegen Barscheck, noch in dieser Nacht feierte Miss Liel, nun wieder Mr Sperment mit Marquis in dessen prunkvoller Suite im Palmerhaus.

Arsene: Auf sie, Elaine.
Elaine: Sie waren also mit mir zufrieden, Arsene.
Arsene: Begeistert, sie waren wunderbar, meine Gratulation brava bravissima.
Elaine: Sie machen mich verlegen.
Arsene: Und nun jetzt werden wir Mr Quackenbush reaktivieren, das ist meine Sache, will sagen, die des edlen Marquis.
Elaine: Auf sein Wohl.

Elaine: Am nächsten Abend geschah es, daß Mr Quackenbush, als er seine gewohnte Flüsterkneipe in der Madison Street aufsuchte, dort ganz zufällig auf den Marquis de Bri stieß.

Quackenbush: Gut daß ich sie treffe, Marquis, was tun sie.
Arsene: Ich trinke Tee, wie sie sehen, aus einer geschmackvollen chinesischen Tasse, Tee in Schottland gebrannt und die USA geschmuggelt, mir auch eine Tasse.
Quackenbush: Ich hab ein paar mal im Palmerhaus angerufen aber sie waren nie da.
Arsene: Ich bin unterwegs, mal hier mal da, was kann ich für sie tun, mein lieber.
Quackenbush: Das Messer, sie erinnern sich doch, das Messer, der Charlotte.
Arsene: Wir sprachen darüber.
Quackenbush: Und wollen sie verkaufen.
Arene: Ich will sie nicht auf die Folter spannen, erst neulich hab ich meine verwandte telegrafisch angewiesen, das gute Stück nach Chicago zu schicken, morgen oder übermorgen dürfte das Päckchen eintreffen, Quackenbush, eigentlich hätte ich ihnen das Ding gern zum Geschenk gemacht.
Quackenbush: Kommt nicht in Frage Marquis.
Arsene: Angesichts der jetzigen Währungsschwankungen muß ihn leider zustimmen, wenn der Dollar 40 Franc kostet, werden selbst Aristokraten zu Krämern.
Quackenbush: Würden sie 20000 Dollar akzeptieren.
Arsene: Lassen sie uns nicht feilschen Quackenbush, 30000 Dollar und das Messer gehört ihnen.
Quackenbush: 30000.
Arsene: Ich rufe sie an, au revoir.

Elaine: Zwei Tage später teilte der Marquis Mr Quackenbush telefonisch mit, die erwartete Sendung aus der Normandie sei eingetroffen.

Quackenbush: Mit dem Preis ich bin einverstanden, notgedrungen, wenn er mir auch etwas hoch vorkommt.
Arsene: Quackenbush, was sind ein paar Dollar unter Freunden, Gentlemen reden nicht über Geld, wann und wo wollen wir uns treffen.
Quackenbush: Bei mir morgen nachmittag.
Arene: Evian, ich lade sie in in meine Suite, zum Tee um 4 Uhr daccord.

Elaine: Um so aufgeregter wurde ich, Arsene blieb wie immer kaltblütig, sein rastloses Hirn hatte die bevorstehende Transaktion mit Quackenbush bereits abgehakt und arbeitete an neuen großen Taten.

Arsene: Kugel, Messer, 11000, 30000 das sind doch nur wie sagen sie kleines Vieh.
Elaine: Peanuts, Erdnüsse.
Arsene: Cherie, wir werden uns Zugang zu den Tresoren der ehrenwerten Herren Quackenbush und Stenson verschaffen und dann Elaine, doch davon später, unser Gast wird gleich eintreffen, ich halte es für besser, daß sie gehen, wir sollten nicht mehr gemeinsam auftreten.
Elaine: Warum nicht, erwarten sie Probleme.
Arsene: Nein aber sie wissen der kluge Mann baut vor, die kluge Frau natürlich auch.
Elaine: Ich möchte aber dabei sein, ich will lernen.
Arsene: Machen sie es wie der Liebhaber in der Komödie, verstecken sie sich im Schrank und lassen sie die Tür ein wenig offen stehen.

Elaine: Ich war kaum in meinem Versteck verschwunden, als die Tür zur Suite aufgerissen wurde, Quackenbush trat ein und mit ihm zwei kräftige Männer in schlecht sitzenden gestreiften Anzügen, die Hände in der Jackentasche.

Quackenbush: Die Männer hab ich mir ausgeliehen von meinem Whiskylieferanten Mr. Bucks More.
Arsene: Lieber Quackenbush, sie setzen mich in Erstaunen, sie betreten meine Räume ohne anzuklopfen, sie bringen zwei Gangster mit.
Quackenbush: Leibwächter, Marquis oder Torpedos wie man in der Alkoholbranche sagt, wissen sie ich hatte das Gefühl, einem weltbekannten Verbrecher sollte ich nicht allein und ohne Schutz entgegentreten.
Arsene: Verbrecher, was soll das bedeuten.
Quackenbush: Kommen sie rein, Monsieur Ganimard.
Ganimard: Bonjour Lupin.
Arsene: Ah Ganimard, Freund meiner Jugend, Leuchte und Zierde der Surete, nehmen sie doch Platz, machen sie es sich bequem, darf ich ihnen eine Erfrischung bringen lassen.

Elaine: Ein unauffälliger Mann mit Glatze und Walroßschnauzbart, das war also Ganimard, Inspector Ganimard, Lupins unerbittlicher Feind, mir stockte der Atem, bis nach New York hatte er den großen Abenteurer verfolgt und jetzt tauchte er auch noch in Chicago auf.

Arsene: Welcher glückhafter Fügung verdank ich die unerwartete Freude ihrer Anwesenheit, verraten sie mir, ich verließ sie in New York.
Ganimard: Und dann fiel mir vor wenigen Tagen eine alte Ausgabe der Chicago Tribune in die Hand und einen großen Bericht über eine Soiree im Hause Quackenbush, auf einer Fotografie waren einige illustre Gäste abgebildet, darunter der Marquis de Bri.
Arsene: In dem sie mit den geschärften Augen ihren teuren alten Freund Lupin erkannten.
Ganimard: Mr Quackenbush ist mir nicht unbekannt, war ich doch des öfteren in der glücklich Lage, ihm das eine oder andere begehrte Objekt zukommen zu lassen, ich nahm mit ihm Verbindung auf und voila hier bin ich.
Arsene: In voller Schönheit.
Ganimard: Von nun an bleiben wir zusammen, ich nehme sie mit, erst zu Polizei in Chicago und dann nach Paris, komm her mein Junge.
Arsene: Pfui Ganimard.
Ganimard: Ich laß dich nicht mehr aus den Augen, bis du in einem französischen Zuchthaus sitzt.
Quschenbush: Augenblick Ganimard, sie haben mir die Augen über den angeblichen Marquis geöffnet, gut und schön, aber mitnehmen können sie ihn nicht, das ist nicht drin, ich brauch ihn noch.
Ganimard: Mr Quackenbusch, Lupin gehört der Justiz, das Recht, die Gesetze.
Quackenbush: Recht, Gesetz, wir sind in Chicago.
Ganimard: Ich, ich protestiere im Namen der franzözischen Republik.
Quschenbush: Von mir aus Ganimard, protestieren sie, aber leise.
Ganimard: Ich ah.
Quackenbush: Halten sie doch die Klappe.

Elaine: Das tat der Inspektor mit allen Anzeichen des Unwillens, doch gegen zwei schlagkräftige Argumente in Nadelstreifen konnte er fern der Heimat nix ausrichten.

Arsene: Sie brauchen mich, sie brauchen Arsene Lupin den Abenteurer.
Quackenbush: Ich brauch den Dieb.
Arsene: Interessesant, sprechen sie sich aus.
Quackenbush: Joe Stenson, der Kerl hat mal wieder unverschämtes Glück gehabt und mir ein ganz seltenes Stück weggeschnappt, die Kugel die Lincoln umgebracht hat.
Arsene: Ist es die Möglichkeit.
Qusckenbush: Und diesmal laß ihn nicht durchgehen, die Kugel gehört mir, schließlich hab schon die Pistole.
Arsene: Warum trösten sie sich nicht mit dem Messer der Corday, da liegt es auf dem Tisch, ich hab mir solche Mühe geben.
Quackenbush: Ich will die Kugel, Lupin und sie werden sie mir verschaffen.
Arsene: Ich soll stehlen, also wissen sie Quackenbush, warum schicken sie nicht ihre Herren Torpedos.
Qusckenbush: Weil das eine Aufgabe für einen Spezialisten ist, Stensons Haus ist eine Festung, da kommt so leicht keiner rein oder raus.
Arsene: Schwierig, schwierig.
Ganimard: Mr Quackenbush, das dürfen sie nicht, ich werde.
Quakenbush: Das reicht, schmeiß ihn raus.
Ganimard: Wagen sie es nicht, Hand am mich zu legen, ich bin Inspektor der Surete, ich werde mich an meinem Konsuln wenden, au.
Arsene: Der gute Ganimar, er hat noch nie gespürt wenn er überflüssig war, gut ich werde für sie tätig, Quackenbush.
Quackenbush: Na also, da wäre da nur ein kleines Problem, wie kann ich sicher sein daß sie es auch wirklich tun und nicht einfach verschwinden, vielleicht sollten Morens Männer sie nicht aus den Augen lassen.
Arsene: Quackenbush, sie sind mißtrauisch wie eine alte Jungfer, unter Beobachtung kann ich nicht arbeiten, das würde meinen Stil ramponieren, Arsene Lupin ist ein Ehrenmann, alle Welt weiß das, sogar Ganimard, ich geb ihnen mein Wort, ich werde die Lincolnkugel, die zur Zeit in Stensons Besitz ist, an mich nehmen und an sie weiterreichen.
Quackenbush: Heute ist der 12. Januar, binnen einer Woche.
Arsene: Versprochen.

Elaine: Sie gingen und ich konnte endlich den Schrank verlassen, krumm im Rücken und trüb im Gemüt, die Sache war gründlich schief gegangen.

Arsene: Abwarten, Elaine, kein Grund zu Trübsal, Flexibilität eine der wichtigsten Eigenschaften des Glücksritters, als erstes werden wir Namen und Domizil wechseln, ein unscheinbares Haus in einem uninteressanten Stadtteil, zwei unauffällige Personen mit Allerweltsnamen.
Elaine: Und dann Arsene.
Arsene: Dann werden wir Stetsons Festung stürmen.
Elaine: Stürmen, das sagen sie so leicht.
Arsene: Was mich betrifft, ich werde einen todsicheren Trick einsetzen, den ich in Frankreich schon einige Male mit Erfolg angewendet habe.
Elaine: Und ich.
Arsene: Ich habe den Eindruck, Mrs Loren Stenson gehört zu den schwierigen Haus- herrinen, deren Personal häufig wechselt, wenn sie bei ihr vorstellig würden, Elaine mit allerbesten Referenzen, sie wären anwesend und könnten eingreifen, wenn es notwendig wird.

Elaine: Lorain nahm mich sofort, das lag zweifellos daran daß ich zuvor in Hollywood tätig war, bei so bekannten Filmstars wie Mary Pickford, Gloria Swanson, und ihr Pagapei mochte mich und so begab es sich, daß am abend des 15. Januar das neue Hausmädchen Helen einem Besucher die Tür öffnete, der ihr nicht unbekannt war.

Elaine: Inspektor Ganimard.
Stenson: Treten sie näher, Inspektor, nehmen sie Platz, Zigarette, ob ich ihnen auch einen Whisky anbieten darf, weiß ich nicht so recht, immerhin sind sie Polizist.
Arsene: In Frankreich, Monsieur nicht hier tun sie ihrer Gastfreundschaft kein Zwang.
Mrs Stenson: Schenken sie dem Herrn ein, Helen.
Elaine: Sehr wohl Madame.
Stenson: Sie haben mir geschrieben, Inspektor, sie hätten eine Information für mich von äußerster Wichtigkeit in bezug auf meine Sammlung kriminalistischer Raritäten, sind meine Schätze in Gefahr.
Arsene: Ein Schatz, die Pistolenkugel aus dem Kopf ihres großen Präsidenten Abraham Lincoln.
Stenson: Ach was ich wette, dahinter steckt Quackenbush.
Arsene: So ist es, Mr Quackenbush hat einen Experten beauftragt, die Kugel für ihn zu entwenden.
Stenson: Das sieht ihm ähnlich, na soll er, an meiner Alarmanlage wird sich sein Experte die Zähne ausbeißen.
Arsene: Gestatten sie mir, das zu bezweifeln, bei besagtem Experten handelt es sich nämlich um keinen geringeren als Arsene Lupin.
Mrs Stenson: Lupin, über den hab ich gerade was gelesen, Sugardaddy, in Life, das ist ein ganz gerissener Kerl, den kann nichts aufhalten, keine Stahltür, kein Alarm-system, überall kommt er rein und im verkleiden und maskieren ist er einsame spitze.
Arsene: Madame hat völlig recht, dieser dreiste Verbrecher hat es sogar gewagt, als hoher Beamter der Pariser Kriminalpolizei aufzutreten.
Mrs Stenson: Und charmant ist er, ein richtiger Frauenheld, stehen sie nicht herum, Helen, schenken sie ein.
Elaine: Sehr wohl Madame.
Arsene: Wenn ich ihre Sicherheitsvorkehrungen inspizieren dürfte Monsieur Stenson.
Stenson: Ich bitte darum, sie sind der Fachmann, sehen sie sich alles in Ruhe an.
Arsene: Merci Monsieur.
Stenson: Aber nicht mehr heute abend, bleiben sie über Nacht in einem unserer Gästezimmer, wissen sie was, würden sie uns die Freude machen bei uns zu wohnen, bis die Gefahr vorüber ist.
Arsene: Das heißt, bis wir den Burschen erwischt haben, mit Vergnügen Monsieur.
Mrs Stenson: Helen, richten sie das blaue Zimmer für den Herrn her.
Elaine: Sehr wohl, Madame.

Elaine: Am nächsten Abend wartete ich in meinem kleinen Dienstbotenzimmer unter dem Dach auf das verabredete Zeichen, ein dreimaliges Klopfen an der Tür, dem die gemeinsame Flucht aus dem Hause Stetson folgen sollte, leider schlief ich darüber ein, vielleicht lag es an der Nervenanspannung, vielleicht an Lorain Stenson, die sich nur zu gern damit beschäftigte ihr Hausmädchen zu beschäftigen, eine schrille Glocke riß mich aus rosaroten Träumen von mir und Arsene und den Niagarafällen, Madame befahl mich in ihr Boudoir, ein Blick auf die Uhr, es war zehn Minuten vor 3, mitten in der Nacht.

Mrs Stenson: Helen da sind sie endlich, wenn man sie mal braucht, dieser Verbrecher war hier, dieser.
Elaine: Lupin, Madame.
Mrs Stenson: Genau der, hier in unseren Haus, sei doch mal ruhig Cleopatra, ein Wunder, daß wir nicht alle in unseren Betten ermordet wurden, oh meine Nerven, bringen sie mir eine Flasche Bourbon.

Elaine: Gegen zwei Uhr, so erfuhr ich von Lorean und später von Lupin selbst war der Hausgast, der sich Ganimar nannte, aufgestanden, vorsichtig schlich er zu Stetsons Schatzkammer, er betrat sie, nachdem er die Alarmanlage abgeschaltet hatte und wollte gerade den Schrank öffnen der die ominöse Lincolnkugel enthielt als zwei Männer mit schußbereiten Revolvern durch die Tür kamen, der Hausherr und.

Arsene: Ganimar, schon wieder, also allmählich wirds langweilig, Sie sind ja wie das berühmte falsche fünf Franc Stück, übrigens sind sie sicher, daß sie wirklich Ganimard sind, nicht Lupin.
Ganimard: Mein Schnurrbart ist echt, und ihrer.
Arsene: Auh.
Ganimard: War nur angeklebt.
Arsene: Was für ein Glück, stellen sie sich vor, ich müßte ständig mit so einem Handfeger unter der Nase herumlaufen, Ganimard, Ganimard, sie haben gelauscht neulich im Palmerhaus, und dann sind sie zu Stetson petzen gegangen.
Stenson: Er hat mich angerufen, um mich zu warnen.
Arsene: Weil er mich doch noch in die Finger kriegen wollte, ist es nicht so, Freund meiner Jugend.
Ganimard: Als ich von Monsieur Stenson erfuhr, in seinem Haus gäbe es bereits einen Inspektor Ganimard, war mir alles klar, mit ihrer Maske haben sie sich aber keine große Mühe gegeben, Lupin, das soll ich sein.
Arsene: Was wollen sie, sie sind nun mal ein häßlicher Vogel.
Stenson: Was mache ich jetzt mit ihm, Lupin.
Ganimard: Sie machen gar nichts, Monsieur Stenson, das ist Sache der Polizei.
Stenson: In Paris mag das so sein, Inspektor aber nicht bei uns in Chigaco, nicht nur weil unsere Polizei unfähig und korrupt ist, wer kann nimmt das Gesetz in die eigene Hand, das ist gute amerikanische Tradition, ich werd ihnen sagen, was ich mache Inspektor, ich rufe meinen Freund und Partner Alfons Capone an, der schickt ein paar Leute vorbei, die nehmen Lupin mit und, goodby Arsen Lupin bzw. adieu.
Ganimard: Ich glaub nicht daß ich mich mit dieser Lösung anfreunden Inspektor.
Ganimard: Ich glaube nicht daß das eine gute Lösung ist, nein das glaub ich nicht, ich prostestiere.

Elaine: Das konnte Ganimard nicht, er protestierte wieder und ereiferte sich so sehr daß Stenson ihn schließlich aus dem Haus werfen ließ, armer Ganimard, aber vor allem armer Arsene, ich tat Lorain ein Schlafmittel in den Whisky, dann ging ich ans Werk, ich sollte eingreifen, wenn es nötig wurde, hatte mein Partner gesagt, jetzt war es nötig, sehr sogar, um drei Uhr fuhr eine schwarze Limousine durch die South Michigan Avenue, vor der Hausnummer 2300 hielt sie, Hotel Metropole stand an der Front des klotzigen siebenstöckiges Gebäudes, trotz der späten Stunde schlief hier anscheinend niemand, aus den hellerleuchteten Fenstern drang Musik und lautes Stimmengewirr.

Franky: Da sind wir.
Arsene: Was du nichts sagst, Genosse und wo sind wir.
Franky: Mr. Capones Hauptquartier, steig aus.

Elaine: Der Lift brachte sie in den 4. Stock, Lupin und seine beiden Wächter, sie gin-gen durch einen Gang der festlich geschmückt war, Blumen, bunte Papiergirlanden, amerikanische und italiensche Fahnen und ein mindestens 10 Meter langes Spruch-band, das in roten Lettern verkündete, 7 Jahre Prohibition, 7 Jahre Wohlstand.

Arsene: Die 7 fetten Jahre, was Genosse, und dann wirds mager, wie es schon in der Bibel steht.
Franky: Wieso Bibel, heute ist der 17. Januar, da feiern wir jedes Jahr seit sie 1920 den Alkohol verboten haben und außerdem hat der Boss heute Geburtstag, rechts geht’s rein.

Elaine: Hinter der Tür, die von zwei bulligen Torpedos mit Maschinenpistole bewacht wurde, lag ein Saal voller Menschen, Männer mit geölten Haaren in dunklen Anzügen und Gamschen, platinblonde Frauen in freizügiger Aufmachung drängten sich um einen feisten… er kaute grimmig auf einer riesigen Havanna herum, gestikulierte so heftig, daß der Diamant blitzte und funkelte wie ein Wetterleuchten.

Capone: Diese stinkenden irischen Schweine, ich reiche ihnen die Hand des Friedens und was tun sie, sie murksen mein guten Freund ab, Griechentheo, und das an meinen 28. Geburtstag, bene, dann eben wieder Krieg, Bierkrieg, diese verfluchten Nicks brauchen eine Lektion und sie sollen sie kriegen, von mir, wer ist dieser Kerl, Franky.
Franky: Den schickt ihnen Mister Stenson, Mr. Capone.
Capone: Richtig, so sehen also berühmte Verbrecher in Frankreich aus, klein, dünn nicht gerade imposant, hahaha.
Arsene: Es kann nicht jeder so fett und vollgefressen sein wie du mein Dickerchen.
Franky: Soll ich ihm die Fresse polieren, Mr Capone.
Capone: Laß ihn reden, Franky, Tote können mich nicht beleidigen, und du bist tot, Franzose, ja, du wolltest meinen Freund bestehlen, das darf man nicht.
Arsene: Seit wann hast du was gegen stehlen, Dickerchen, du bist doch selber der größte Dieb in Chigago.
Capone: Du irrst dich, Franzose, Capone ist kein Dieb, Capone nimmt keinem was weg, im Gegenteil, er gibt den Menschen was sie haben wollen, Schnaps, Bier.
Arsene: Manchmal eine Kugel oder den Basebaseschläger.
Capone: Du hast Mut, Froschfresser, du verdienst einen anständigen Abgang, setz dich, iss pasta, trink vino, Franky und Jonny, ihr paßt auf ihn auf und wenn ich das Zeichen gebe, bringt ihr ihn raus und fahrt ihn ein bißchen durch die Gegend, ihr wißt ja bescheid.
Franky: Ok, Mr Capone.
Elaine: Jetzt erschien ich auf der Bildfläche, nicht Helen, nicht Elaine und schon gar nicht Mary Kowalski oder Mrs Lier, ich war Loren Stetson, während die wahre Eigentümerin des Namens im Tiefschlaf vor sich hin schnarchte, hatte ich mich an ihren Schminktisch und in ihrem Kleiderschrank bedient, das Resultat war durchaus überzeugend, das fand nicht nur ich, das fand auch Mr Capone.
Capone: Mrs Stenson, bei mir, um diese Zeit.
Elaine: Oh Mr Capone, tun sie ihm nichts, nicht umbringen.
Arsene: Loraine, cheri, nein.
Elaine: Dieser Mann ist kein Dieb.
Capone: Aber ihr Mann hat doch.
Elaine: Mein Mann weiß nicht, was wirklich geschehen ist, heute nacht, Mr Capone, er hat sich bei uns eingeschlichen, um mich zu besuchen, und als mein Mann ihn erwischte, hat er sich als Einbrecher ausgeben, um meine Ehre zu schützen, Mr Capone, er wollte sich opfern.
Arsene: Geliebte, wie gern wäre ich für dich in den Tod gegangen.
Capone: Bella storia, bella romanza, wie in der Oper, wie von Maestro Verdi, ich beglückwünsche sie, Signora, und sie mein Freund, sie sind ein Kavaliere, ein wahrer Gentleman, da habt ihr zwei also dem guten Joe Stenson die Hörner aufgesetzt, haha.
Elaine: Sie sind auch ein Gentleman, Mr Capone.
Capone: Nehmen sie ihn mit, Signora oder noch besser, Franky und Jonny bringt die beiden zurück.
Franky: Kleine Spazierfahrt, Mr Capone.
Capone: No Idota, ihr setzt sie am Lakeshore Drive ab und zwar lebend, nehmt meinen großen Cadillac.
Franky: Die Prunkkarosse, den Panzerwagen.
Capone: Si, si.
Elaine: Danke, Mr Capone, sie sind ein Schatz, ich, ich muß sie umarmen.
Capone: Schon gut, schon gut Mrs Stenson. Arrivederci.
Arsene: Adieu mein Dickerchen, bleib sauber.

Elaine: Wir hätten das freundliche Angebot gern abgelehnt, aber das ging natürlich nicht, so fuhren wir mit Capones berühmten schwarzen Panzercadillac Richtung Norden, Arsene und ich saßen im Fond, Jonny steuerte, Franky hielt als Beifahrer die Augen offen.

Franky: Hey Jonny, wir werden verfolgt, der rote Lincoln hinter uns, fahr schneller, der Lincoln beschleunigt auch, ganz klar das sind Morris Leute, die haben es auf Mr Capone abgesehen, wird euch schlecht bekommen, Freunde.

Elaine: Franky war ein guter Schütze, der Linclon wurde in einem der Vorreifen getroffen, schleuderte, rammte eine Straßenlaterne, blieb stehen.

Franky: Halt an Jonny, wollen doch mal sehen, wer da drin sitzt.
Arsene: Es ist Ganimard, er war schon hinter uns, als Franky und Johny mich zu Capone brachten, er will sich vergewissern, daß er auch wirklich um die Ecke gebacht wird, ob er wohl unsere beiden Freunde davon überzeugen kann, daß er nicht zu Morris Gangstern gehört, festhalten Elanine. Ah. Elaine.
Elaine: Ich habs mir geholt als bei Stenson alles ruhig war.
Arsene: Gut gemacht, ich hab Quackenbush mein Wort gegeben, daß ich ihm die Kugel bringe und Arsene Lupin pflegt sein Wort zu halten, Elaine, ich bewundere sie wie sie um mich zu retten Capone den berüchtigen Al Capone zum Narren gehalten haben, das war ganz außerordentlich, was kann ich ihnen noch beibringen, sie sind keine Schülerin mehr, sie sind Meisterin, eine examierte, diplomierte, und summa cum laude promovierte Glücksritterin.
Elaine: Ein solches Lob aus ihrem Munde, Arsene, merci.

Elaine: Ich wartete im Wagen vor Quackenbush Haus, Lupin knackte das Türschloß, ging leise zur Schatzkammer und deponierte die angebliche Lincolnkugel in einer Vitrine, dabei ließ er sich Zeit, es dauerte ein gute halbe Stunde, bis er wieder vor dem Haus erschien, ich startete den Wagen, die Türen hatte ich verriegelt, als Arsene den Türgriff faßte, drehte ich mein Fenster um einige Millimeter nach unten.

Arsene: Öffnen sie, Elaine.
Elaine: Ach wissen Sie, Arsene, ich glaube, wir sind quitt, sie haben mich unter ihre Fittiche genommen, ich hab ihnen das Leben gerettet, vorhin habe ich Capone ohne daß er es merkte den Diamantring vom Finger gezogen, 50000 Dollar ist der wert, sagt man und die will ich eigentlich nicht mit ihnen teilen.
Arsene: Sie enttäuschen mich zutiefst, Mademoiselle.
Elaine: Nicht doch Arsene, ich bin bei ihnen in die Schule gegangen, in die Schule der Glücksritter und ich hab so gut gelernt, daß ich sogar sie, meinen Lehrer aufs Kreuz legen kann, sie sollten stolz auf mich sein, adieu.
Arsene: Aurevoir Elaine, hahaha.

Elaine: Warum Lupin lachte, wurde mir erst am nächsten Abend klar, in St. Louis, als ich die Zeitung las, ein Einbrecher hatte Quackenbush Tresor geöffnet und rund 300000 Dollar erbeutet in Banknoten und Wertpapieren, und meine Beute, der Capone-Diamant, war eine Imitation und ganze drei Dollar wert, vielleicht hätte ich doch noch etwas länger in die Schule gehen sollen.

Arsene Lupin: Manfred Zapatka
Elaine: Katharina Zapatka
Osgood P. Quackenbush: Michael Hanemann
Joseph Stanson: Gerd Grasse
Lauraine Stanson: Katharina Burowa
Inspektor Ganimard: Wolfgang Condrus
Al Capone: Martin Engler
Frankie / Papagei: Götz Schulte
Polizist: Christian Gaul
Ältere Dame: Ingrid Tribowski
Redaktion: Torsten Enders

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